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Für viele Italiener gehört Dante heute quasi zur Familie, er ist ein poetisch-politisches Symbol, das Italien sprachlich und als Nation geeint hat, ein Mythos der vom Mittelalter in die Moderne reicht - aber Mittelalter, ist das nicht staubig, veraltet, überholt, weit weg von unserer modernen Lebenswelt? Nein, denn damals waren das Leben und die Bücher viel bunter, vielfältiger und humorvoller als die weitverbreiteten Vorstellungen vom dunklen, einheitlichen, bieder-ernsten Mittelalter vermuten lassen. Nach über 20 Jahren in Italien warf Barbara de Mars ihre falschen Berührungsängste über Bord und ging - auf unfreiwillige Anregung Goethes hin - mit Dante ins Bett. Es blieb nicht nur bei der Begegnung von Buch und Bett, es zog sie hin zu den Lebens- und Schaffensorten Dantes zwischen Florenz und Ravenna, wo sie Menschen traf, die alle Verse auswendig können, Menschen, die von Dante geprägt wurden und ihre Passion großherzig teilen. De Mars folgt den Höhen und Tiefen von Dantes turbulentem, bedingungslos gelebtem Leben durch seelische Nöte bis hin zu Geldsorgen, zu existenziellen Ängsten im Exil und stellt fest: Indem wir mit Dante reisen, lernen wir uns selbst besser kennen. Nicht weil er Antworten liefert, sondern wegen der Fragen, die er stellt. Über aller Ungewissheit thront jedoch seine Gewissheit der Liebe als stiller und doch die Welt bewegender Kraft, ebenso wie das gute Ende seiner Göttlichen Komödie: »andrà tutto bene«, alles wird gut, ein zuversichtliches, stärkendes Mantra für chaotische Zeiten.
Barbara de Mars studierte in München Germanistik, Theaterwissenschaften, Internationales Recht und Medienmarketing. Sie arbeitete fürs Fernsehen, schreibt für deutsche und italienische Medien, organisiert Seminare und Reisen. Seit über 20 Jahren lebt sie in Italien, die längste Zeit davon im 'goldenen Dreieck' der Toskana zwischen Florenz, Arezzo und Siena.
Antonio Maria Storch wurde 1997 in Volterra geboren, er lebt in Berlin und war zu Studienaufenthalten in Mexico City, New York, auf der kanadischen Insel Grand Manan und in Paris. 2017 realisierte er eine Ausstellung in der Pinakothek von Volterra, 2018 eine fotografische Dokumentation für das Buch Tesori di Volterra, 2019 ein fotografisches Projekt über die Arbeit der sardischen Schäfer in der Toskana und begleitete Etta Scollos Reise für ihr Buch Voci di Sicilia (corso 2020) fotografisch.