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"Ein Jahrhundertbuch." Christoph Dieckmann, DIE ZEIT
Mehr als 70 Jahre nach Kriegsende setzt sich der große russische Autor Daniil Granin mit seiner "Schützengrabenwahrheit" (1941-1944) auseinander und entwirft das vielstimmige, erschreckende und bisher unbekannte Bild eines Krieges, wie ihn weder russische noch deutsche Historiker beschreiben könnten.
Direkt nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion im Juni 1941 meldete sich Daniil Granin als Kriegsfreiwilliger und wurde, unerfahren und unbewaffnet, "in den Fleischwolf" des Krieges geworfen. Heute, mehr als 70 Jahre nach Kriegsende, hinterfragt der große russische Autor die Wahrheiten der Vergangenheit und der Gegenwart aus der Perspektive des jungen Leutnants D. Die sinnlose Opferung von Menschenleben, die hohen materiellen Verluste, die Vernichtung ganzer Armeen aus ideologischen Gründen und die Heimkehr der Kriegsveteranen, die mit ihren physischen und psychischen Schäden allein gelassen wurden - mit all diesen lange verschwiegenen Seiten des Krieges setzt sich Granin in seinem ungewöhnlichen Roman auseinander.
"Unser Krieg war ungeschickt, unsinnig, aber das wurde nicht gezeigt und darüber wurde nicht geschrieben. Unser Krieg war ein anderer." Daniil Granin
"Ein zutiefst ehrliches Buch." Sabine Berking, FAZ
Daniil Granin, geboren 1919, studierte Elektrotechnik, arbeitete als Ingenieur, meldete sich 1941 als Kriegsfreiwilliger. Veröffentlichte ab 1949 zahlreiche Romane, von denen viele ins Deutsche übersetzt wurden. Zusammen mit Ales Adamowitsch verfasste er 1987 "Das Blockadebuch". Am 27. Januar 2014 hielt er eine vielbeachtete Rede vor dem Deutschen Bundestag zum Gedenken an die Opfer der Leningrader Blockade. Daniil Granin starb am 4. Juli 2017 in St. Petersburg.
Jekatherina Lebedewa studierte Übersetzungswissenschaft und Slawistik, publizierte Nachdichtungen russischer Lyrik, z. B. Arseni Tarkowski, Marina Zwetajewa, Bulat Okudshawa, Wladimir Wyssozki und übersetzte Theaterstücke. Seit 2004 Professur an der Universität Heidelberg.