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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Arbeit, Beruf, Ausbildung, Organisation, Note: 2, Georg-August-Universität Göttingen (Institut für Forstliche Arbeitswissenschaften und Verfahrenstechnologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Will man das Thema Mobbing am Arbeitsplatz literarisch aufarbeiten, stellt man sehr
schnell fest, dass es zumindest in Deutschland erst in den letzten Jahren nennenswert die
Wissenschaft beschäftigt. Arbeitssoziologische Untersuchungen beschränkten sich anfänglich
auf das physisch bedeutsame Arbeitsumfeld bzw. auf psychische Auswirkungen, die
nicht unmittelbar mit zwischenmenschlichen Konflikten zusammenhängen. Nichts desto
Trotz ist dieses Phänomen seit langem bekannt. So wird Mobbing in der Schule schon seit
mehr als 20 Jahren wissenschaftlich bearbeitet. Die Vielzahl wissenschaftlicher und praktischer
Arbeiten lassen auf eine intensive Diskussion dieser Problematik schließen (NIEDL,
1995).
Erste empirische Untersuchungen führte der schwedische Arbeitspsychologe Heinz LEYMANN(
1993) durch. Die Ergebnisse, die hinsichtlich der Verbreitung von Mobbing am
Arbeitsplatz ermittelt wurden, waren erschreckend: Es wurde festgestellt, dass 3,5% -
hochgerechnet ca. 150 000 Menschen - der arbeitenden Bevölkerung in Schweden von
Mobbing betroffen sind. Würde man diesen Wert auf die Verhältnisse in Deutschland übertragen,
würde dies bedeuten, dass über eine Million Menschen in der BRD Opfer von
systematischen Feindseligkeiten am Arbeitsplatz sind (SCHILD und HEEREN, 2002).
Neuere Untersuchungen und Umfragen deuten darauf hin, dass die Zahlen noch weit höher
liegen. So ergab eine Repräsentativ-Umfrage der Apotheken Umschau im Jahre 2001 bei
2.500 Bundesbürgern ab 14 Jahren, dass jeder fünfte Berufstätige sich gemobbt fühlt oder
bereits Opfer einer solchen Attacke wurde (GESUNDHEIT, 2001; Befragung durch die
GfK Gesellschaft für Konsumforschung im Auftrage der Apotheken Umschau).
Eine weitere Erhebung bei 21.500 Arbeitnehmern in der EU durch die Dublin-Stiftung im
Jahre 1996 offenbarte, dass 8 % der Arbeitnehmer - dies entspricht 12 Millionen Personen
- erklärten, in den letzten zwölf Monaten an ihrem Arbeitsplatz Mobbing ausgesetzt gewesen
zu sein. Hierbei sei aber von einer wesentlich höheren Dunkelziffer auszugehen. Die
Stiftung wies allerdings darauf hin, dass dies von Mitgliedstaat zu Mitgliedstaat sehr unterschiedlich
sei, was nach Auffassung der Stiftung auf mangelnder Berichterstattung in einigen
Ländern und auf abweichenden Rechtssystemen und kulturellen Unterschieden in anderen
Ländern beruht (aus: Sitzungsdokument des Ausschusses für Beschäftigung und soziale
Angelegenheiten im EUROPÄISCHEN PARLAMENT vom 16.07.2001). [...]