Ingeborg Bachmann

Salzburger Bachmann Edition

Anrufung des Großen Bären | Ein Meilenstein der deutschsprachigen Lyrik nach 1945 | Erstmals mit ausführlichem Kommentar. Mit Fotografien und Faksimiles.
gebunden , 335 Seiten
ISBN 3518426052
EAN 9783518426050
Veröffentlicht August 2022
Verlag/Hersteller Suhrkamp Verlag AG
28,00 inkl. MwSt.
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Beschreibung

Ingeborg Bachmanns zweite Lyriksammlung,
Anrufung des Großen Bären
(1956), enthält Verse, die wegen ihrer hohen Einprägsamkeit, der Kühnheit ihrer Metaphern und ihres zeitkritischen, ethisch motivierten Sprachgestus schon bei Erscheinen Aufsehen erregten und bald kanonisiert wurden. Es sind Gedichte, die radikale Fragen stellen und Themen wie Liebe, Selbstbestimmung, Verantwortung, Utopie mit scharfer denkerischer Freiheit in mitreißenden Klangbildern entfalten.
Die neue Edition macht die raffiniert durchkomponierte Struktur der Sammlung sichtbar. Zum ersten Mal werden die Gedichte unter Berücksichtigung des Nachlasses ausführlich kommentiert und im kulturgeschichtlichen Diskurs der Zeit verortet. Das weitgespannte Netz von intertextuellen Bezügen, der Dialog mit Paul Celan, der philosophische Horizont, die Vielfalt an metrischen Formen, die verwickelte Editionsgeschichte und die kontroverse Rezeption werden exemplarisch dargestellt, so dass die Verse in ihrer unerschöpflichen Vitalität und Ausstrahlungskraft neu beleuchtet werden.
Die Salzburger Bachmann Edition präsentiert die Prosa, Gedichte und Essays, Hörspiele, Libretti sowie die Korrespondenzen Ingeborg Bachmanns in Form einer integrierten Ausgabe. Die Texte werden ergänzt durch eingehende Kommentare auf dem gegenwärtigen Stand der Forschung, die Bachmanns Werk neu erschließen. Neben den zu Lebzeiten erschienenen Werken werden auch unbekannte nachgelassene Texte zugänglich gemacht.

Portrait

Ingeborg Bachmann, geboren am 25. Juni 1926 in Klagenfurt, wurde durch einen Auftritt vor der Gruppe 47 als Lyrikerin bekannt. Nach den Gedichtbänden Die gestundete Zeit (1953) und Anrufung des Großen Bären (1956) publizierte sie Hörspiele, Essays und zwei Erzählungsbände. Malina (1971) ist ihr einziger vollendeter Roman. Bachmann starb am 17. Oktober 1973 in Rom.
Luigi Reitani war Professor für Deutsche Literatur an der Universität Udine und am Graduiertenkolleg für germanische und slawische Studien der Universität Roma »La Sapienza« sowie Vorstandsmitglied des Istituto Italiano di Studi Germanici in Rom. Von 2015 bis 2019 war er Direktor des italienischen Kulturinstituts in Berlin. Er hat zahlreiche Übersetzungen und Publikationen zur Goethezeit und zur österreichischen Literatur vorgelegt und war Herausgeber einer zweibändigen kommentierten italienischen Ausgabe der Werke Friedrich Hölderlins, für die er mit dem Premio Mondello für literarische Übersetzung ausgezeichnet wurde. Reitani starb im Oktober 2021 in Berlin.
Hans Höller, geboren 1947, war bis 2012 Professor für Neuere Deutsche Literatur am Fachbereich Germanistik der Universität Salzburg und bis 2020 einer der Gesamtherausgeber der Salzburger Bachmann Edition. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher zur zeitgenössischen Literatur, Mitherausgeber mehrerer Bände der Thomas-Bernhard-Werkausgabe und der Jean-Améry-Ausgabe.