Eine Frau läuft zurück ins Leben.
Eine Frau glaubt nach einem erschütternden Verlust, am Ende ihrer Kraft zu sein. Dennoch beginnt sie zu laufen. Ihre Runden werden von Woche zu Woche länger - und was als Davonlaufen beginnt, wird schließlich ein Weg zurück ins Leben. Immer an ihrer Seite: ihre Freunde, ihre Wut, ihre Liebe zur Musik und ein Humor, der es mit ihrer Verzweiflung aufnehmen kann.
»Ich laufe mir die Grübelei weg, andere Leute laufen angeblich, weil sie dabei gut nachdenken können, ich kann an gar nichts anderes denken als an meinen Körper, ob er funktioniert, wie er funktioniert, wie das Laufen sich anfühlt, ob ich noch kann, und wenn ja, wie weit, und ob mir gerade etwas wehtut, oder was am meisten wehtut, als wüsste ich nicht, was am meisten wehtut, aber beim Laufen tut endlich der Körper weh.«
Nach dem Bestseller »Der Pfau« zeigt Isabel Bogdan mit diesem berührenden und dennoch humorvollen Roman, was es heißt, an Leib und Seele zu gesunden.
Isabel Bogdan, geboren 1968 in Köln, studierte Anglistik und Japanologie in Heidelberg und Tokio. Sie verfasste zahlreiche Übersetzungen, u.a. von Jane Gardam, Nick Hornby und Jonathan Safran Foer. 2011 erschien ihr erstes eigenes Buch, »Sachen machen«, bei Rowohlt, außerdem schrieb sie Kurzgeschichten in Anthologien. 2006 erhielt sie den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung und 2011 den für Literatur. 2016 erschien ihr Bestsellerroman »Der Pfau« und 2019 »Laufen«. 2024 erscheint ihr neuer Roman »Wohnverwandtschaften«.
„.. ich laufe mir die Grübelei weg, andere Leute laufen angeblich, weil sie dabei gut nachdenken können, ich kann an gar nichts anderes denken als an meinen Körper, ob er funktioniert, wie er funktioniert, wie das Laufen sich anfühlt, ob ich noch kann, und wenn ja wie weit, und ob mir gerade etwas wehtut, was am meisten wehtut, aber beim Laufen tut endlich der Körper weh…“
Eine namenlose Frau.
Eine Straße im Irgendwo.
Allein mit ihren Gedanken läuft sie, läuft sich frei von allem, was sie in ihrem Leben belastet, lässt die dunklen Schatten hinter sich und schöpft neuen Lebensmut.
Janina Stoll im März 2022
NIGELNAGELNEU ALS TASCHENBUCH und deshalb nochmal eine ausdrückliche Empfehlung, weil es ein so tolles Buch ist.
Nach dem großen Erfolg des Romans "Der Pfau" ( eine herrliche Komödie, die in den schottischen Highlands spielt), war ich sehr, sehr gespannt, wie Isabel Bogdans zweites Buch wohl sein mag. Der Titel "Laufen" klang erstmal so naja, das Cover auf den ersten Blick auch so naja. Und dann habe ich angefangen zu lesen. Über eine Frau, die der Tod ihres Lebensgefährten monatelang lahmgelegt hat. Sie hat funktioniert: essen, trinken, manchmal schlafen, ihrem Job als Orchestermusikerin nachgehen, aber mehr ging nicht. Und jetzt läuft sie, weil "Laufen ist super, so schön stumpf, man muss gar nicht denken, ich kann sowieso nur über das Laufen nachdenken und über meinen Körper und gar nicht über den ganzen anderen Mist, weil das alles viel zu anstrengend ist, ich laufe mir die Grübelei weg...". Der Leser läuft mit ihr und ihren Gedanken, ihrer Trauer, ihrer Wut und ihrer Geschichte, die nach und nach erzählt wird mit und ist hautnah dabei wie sie sich zurück in ihr neues Leben läuft.
Es ist so gar nichts naja an diesem Buch, nein, es ist richtig gut. Mir gefällt die Form des inneren Monologs, der Rhythmus, die Sprache. Es berührt und reißt mit ohne kitschig und zu gefühlsdusselig zu werden. Ein besonderes Buch über ein besonderes Thema, sehr schön!
Eine Frau fängt nach einiger Zeit wieder mit dem Laufen an. Doch es ist nicht primär der Aufbau der körperlichen Fitness,der sie dazu bewegt. Vielmehr dient ihr das Laufen als Therapie für die Seele,denn ein schwerer Verlust hat sie sehr erschüttert. Und so läuft die Ich-Erzählerin wieder ins Leben und in eine neue Zukunft hinein.
Begleitet die Protagonistin, lauft neben ihr her und lauscht ihrer Geschichte.
Sehr einfühlsam erzählt. Die Geschichte macht Mut, dass das Leben weitergeht. Es braucht Zeit,doch es wird weitergehen.
Der Roman ist völlig anders als "Der Pfau". Man darf also nicht erwarten, dass es ein ähnlich heiteres Buch ist. Die Geschichte ist beeindruckend und eigenwillig in einem Lauf-Rhythmus geschrieben. Sehr interessant zu lesen. Eine Geschite, die sich lohnt, nicht nur für Läufer.
Eine Frau läuft. Schnell wird klar, dass es nicht nur um ein gesünderes oder gar leichteres Leben geht. Durch ihre Augen und ihre mäandernden Gedanken erfährt der Leser nach und nach, warum das Laufen ein existenzielles Bedürfnis für sie ist. Wie wird man mit einem Verlust fertig? Welche Rolle spielen Freunde und Familie? Welche Rolle spielt die Zeit? Und der Beruf? Schritt für Schritt erobert sich die Erzählerin die Souveränität über ihr Leben zurück.
Das neue Buch von Isabel Bogdan lädt in die Gedankenwelt einer Frau ein, die auf tragische Weise ihren langjährigen Lebensgefährten verloren hat und auf Rat einer Freundin, zu joggen beginnt. Das Buch ist sehr gut gelungen. So lässt einen der Schreibstil die Wut, den Schmerz und die Trauer, die Vorwürfe und Selbstvorwürfe sehr intensiv nachvollziehen. Auch die Entwicklung der Protagonistin, deren Name nie erwähnt wird, spiegelt sich im Schreibstil wieder. Am Anfang sind die Sätze (alles aus Gedankenperspektive der Protagonistin) sehr lang, unsortiert und teils widersprüchlich. Im Laufe der Zeit beruhigen sich die Gedanken, wenn sie auch weiterhin oft zu der Tragödie zurückwandern, vor allem auf Fragen, die nie einer beantworten werden kann. Ich finde, man kann sehr gut den Trauerprozess nachempfinden. Man darf keine Spannungsmomente erwarten, was in dem Buch auch gar nicht Sinn und Zweck ist.
Das Wagnis, etwas ganz anderes zu schreiben, als ihren ersten unterhaltsamen Roman „Der Pfau“; hat sich als ein Genuss für mich als Leserin bestätigt. Da freue ich mich auf mehr.
Schon beim Lesen spürt man die Atemlosigkeit, mit der die Protagonistin Schritt für Schritt zurück ins Leben läuft.
Ein sehr emotionaler und durchaus lebensbejahender Roman.
(Heike Kruijer, Contor Buchhandlung)
Isabel Bogdan überrascht mit einem Roman über eine Frau, die nach einem Schicksalsschlag um ihr Leben läuft.
Eine Ich-Erzählerin wird nach einem erschütternden Verlust aus der Bahn geworfen und beginnt mit dem Laufen. Erst schafft sie nur kleine Strecken, doch nach und nach werden Laufen und Leben wieder selbstverständlicher. Konsequent im inneren Monolog geschrieben, zeigt dieser eindringliche Roman, was es heißt, an Leib und Seele zu gesunden. Isabel Bogdan, deren Roman »Der Pfau« ein großer Bestseller wurde, betritt mit diesem Buch neues Parkett.
Eine Frau läuft. Schnell wird klar, dass es nicht nur um ein gesünderes oder gar leichteres Leben geht. Durch ihre Augen und ihre mäandernden Gedanken erfährt der Leser nach und nach, warum das Laufen ein existenzielles Bedürfnis für sie ist. Wie wird man mit einem Verlust fertig? Welche Rolle spielen Freunde und Familie? Welche Rolle spielt die Zeit? Und der Beruf? Schritt für Schritt erobert sich die Erzählerin die Souveränität über ihr Leben zurück.
Isabel Bogdan beschreibt mit großem Einfühlungsvermögen und einem ganz anderen Ton den Weg einer Frau, die nach langer Zeit der Trauer wieder Mut fasst und ihren Lebenshunger und Humor zurückgewinnt.
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