Ivan Turgenev

Aufzeichnungen eines Jägers

Nachauflage der Ausgabe von 2004.
gebunden , 704 Seiten
ISBN 371752058X
EAN 9783717520580
Veröffentlicht Juli 2008
Verlag/Hersteller Manesse Verlag
Übersetzer Übersetzt von Peter Urban

Auch erhältlich als:

Taschenbuch
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Beschreibung

Dieses Jahrhundertbuch der russischen Literatur war künstlerisches Ereignis und Politikum zugleich. In seiner Verbindung stilistischer Virtuosität mit humanistischer Emphase - nämlich zugunsten der Aufhebung der Leibeigenschaft -, machte es den Autor auf einen Schlag weltberühmt. «Dostoevskij ist ein gewaltiger Dichter, aber in Turgenev ist die vollkommenste Magie des Künstlerischen.» (Hugo von Hofmannsthal) Ivan Turgenevs (1818-1883) meisterliche Komposition von fünfundzwanzig Erzählungen rundet sich zu einem subtilen Epochenbild Rußlands zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Landleben, wie es sich dem umherstreifenden Jäger darbietet, ist alles andere als ein beschauliches Idyll. Elend, Unmenschlichkeit und Gewalt werden schonungslos als Resultat der herrschenden Verhältnisse entlarvt. Der harmlos klingende Titel sollte suggerieren, es gehe in diesem Buch um landläufiges Jägerlatein. Doch die Zensurbehörde des Zaren ließ sich nicht lange hinters Licht führen und verbot das Buch noch im Erscheinungsjahr. Die Schil¬derung menschenverachtender Zustände, die aufklärerisch-realistische Figurenzeichnung vom Leibeigenen bis zum Gutsbesitzer, in ihrer Drastik verschärft durch die ironische Erzählhaltung, wirkten als Sprengstoff in der Diskussion um die Aufhebung der Leibeigenschaft in Rußland. Peter Urban, ausgewiesener Kenner und Vermittler russischer Weltliteratur, erschließt in seiner Neuübersetzung den Bedeutungs- und Nuancenreichtum des Werks. Für diese Ausgabe hat er zudem drei Erzählungen aus dem Umfeld der «Aufzeichnungen» erstmals ins Deutsche übertragen.

Portrait

Iwan S. Turgenjew, 1818 in Orel geboren und 1883 in Bougival bei Paris gestorben, stammt aus altem Adelsgeschlecht. Nach dem Studium der Literatur und der Philosophie in Moskau, St. Petersburg und Berlin war er für zwei Jahre im Staatsdienst tätig. Danach lebte er als freier Schriftsteller und verfasste Erzählungen, Lyrik, Dramen, Komödien und Romane. Turgenjew gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des russischen Realismus und zählt zu den großen europäischen Novellendichtern. Seine Novellistik bedeutet einen Höhepunkt der Gattung in der russischen Literatur.

Pressestimmen

«Peter Urban führt seine Fassung möglichst nahe an die sprachlichen Eigenheiten der Prosa Turgenevs heran. Er folgt dem Ideal der und erzeugt damit eine ganz eigene Poesie des schlichten Tons.»