Jens Raschke

Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns schaute

[Theater der Gegenwart]. 'Reclam Universal-Bibliothek'.
kartoniert , 112 Seiten
ISBN 3150144000
EAN 9783150144008
Veröffentlicht Februar 2024
Verlag/Hersteller Reclam Philipp Jun.
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Beschreibung

Es gab einmal einen Zoo auf einem Berg. Von dort aus konnten die Tiere zwei Sorten von Menschen sehen: Menschen in gestreiften Anzügen, die in hässlichen Baracken lebten, und Menschen in glänzenden schwarzen Stiefeln, die in schönen Häusern wohnten. Auch ein hoher Stacheldrahtzaun und ein Schornstein, der selbst im Sommer rauchte, waren zu sehen. Während der Bär ganz genau dorthin hinschaute, schaute der Pavian lieber weg.
Jens Raschke stellt in seinem 2015 uraufgeführten Kindertheaterstück die Frage nach dem Umgang mit Unmenschlichkeit.
Mit Anmerkungen, Nachwort und Unterrichtsanregungen von Sascha Feuchert. Ab Klasse 7. »Direkt neben dem Konzentrationslager Buchenwald gab es einen Zoo. [...] Aus diesem Zynismus der Geschichte ein Theaterstück zu formen, braucht gehörigen Mut. Dies so brillant zu schaffen wie Jens Raschke [...] braucht größte Sensibilität, schriftstellerische Meisterschaft und einen Funken Genialität.«
Raimund Meisenberger, Passauer Neue Presse

Portrait

Jens Raschke, geb. 1970 in Darmstadt, studierte Skandinavistik und Geschichte in Frankfurt am Main und Kiel. Ab 1998 war er als Dramaturg an verschiedenen Theatern tätig. Von 2007 bis 2013 arbeitete Raschke am Theater im Werftpark in Kiel und gab dort 2007 mit dem Stück 'Die Wanze' sein Regiedebüt. Ab 2008 entstanden erste eigene Stücke. Großen Erfolg feierte er mit dem Einpersonenstück 'Schlafen Fische?', das 2012 den Mülheimer Kinderstückepreis gewann und in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Auch die Hörspielversion und Raschkes eigene Buchadaption wurden mit Preisen ausgezeichnet. Zwei weitere Kinder- und Jugendtheaterpreise erhielt Jens Raschke 2014 für sein Stück 'Was das Nashorn sah ...', das seit seiner Uraufführung zu den am häufigsten aufgeführten Kinderstücken im deutschen Sprachraum zählt. Weitere Theatertexte und Inszenierungen folgten, darunter 'Wer nicht träumt, ist selbst ein Traum' (2019) und zuletzt 'Schnecke durch die Hecke' (2023).
Sascha Feuchert, geb. 1971, ist Professor für Neuere deutsche Literatur mit dem Schwerpunkt Holocaust- und Lagerliteratur und ihre Didaktik am Institut für Germanistik an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Für sein wissenschaftliches Engagement wurde er mehrfach ausgezeichnet - zuletzt mit dem Copernicus-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Stiftung für die polnische Wissenschaft.

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