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Joachim Ringelnatz, der vier Jahre seines Lebens als Seemann die Welt bereist und 1905 eigentlich die Seefahrt an den Nagel gehängt hatte, wird im Ersten Weltkrieg zum Kriegsdienst bei der Marine eingezogen. Weinend verfasst er sein Testament, gleichzeitig aber hat ihn das Fieber gepackt: »Ich dachte an Kriegsromantik und Heldentod, und meine Brust war bis an den Rand mit Begeisterung und Abenteuerlust gefüllt.« So meldet er sich auch nicht am zweiten Mobilmachungstag, wie angeordnet, sondern bereits am ersten - er hält es nicht länger aus. Ohne seinen anfänglichen Enthusiasmus zu verleugnen, dokumentiert Ringelnatz die Seemannswelt bei der kaiserlichen Marine mit all ihren Erlebnissen und all ihren Schrecken. >Als Mariner im Krieg< ist die tagebuchhafte Erzählung der Erlebnisse Ringelnatz' vom 1. August 1914 bis zum 29. November 1918, also vom Beginn des Ersten Weltkriegs bis zur November-Revolution, und erschien erstmals 1928 bei Ernst Rowohlt.
Joachim Ringelnatz (eigtl. Hans Bötticher), 1883 in Wurzen geboren, bereiste als Seemann nach seinem Rausschmiss aus dem Gymnasium 22 Länder. 1909 entdeckte er in München das Künstlerlokal Simplicissimus und der -Simpl- ihn: Er wurde zum Hausdichter und begann Songs in der Tradition Villons, Groteskgedichte und zarteste Balladen zu veröffentlichen. Nach dem Ersten Weltkrieg trug der Leutnant a. D. als Kabarettist seine Gedichte in ganz Deutschland vor. 1933 erhielt Ringelnatz Auftrittsverbot, er verarmte und starb im Jahr darauf an einer Lungenkrankheit.