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"Die ich rief, die Geister, werd' ich nun nicht los."
Wer kennt sie nicht, die Geschichte vom frechen Zauberlehrling, der hinter dem Rücken seines Meisters die Besen tanzen lässt und dabei ziemlich nasse Füße bekommt? In der Reihe Poesie für Kinder wird Goethes Ballade zum Bilderbuch-Ereignis - witzig, spannungsreich und voller Lebensweisheit. Sabine Wilharm hat zu den berühmten Versen herrlich schwungvolle Illustrationen geschaffen und entführt kleine und große Leser in eine fantastische Bilderwelt voller Magie und Hexenzauber. Ein wunderbarer Lesespaß für die ganze Familie, bei dem schon Kinder ab 7 Jahren einen großen Klassiker deutscher Dichtkunst für sich entdecken können.
Johann Wolfgang von Goethe (* 1749 Frankfurt a. M., - 1832 Weimar) gilt als bedeutendster deutscher Dichter und wichtigster Vertreter der Deutschen Klassik.
Im so genannten "Balladenjahr" 1797 lieferten sich die beiden befreundeten Dichter Goethe und Schiller eine Art literarischen Wettbewerb, in dessen Verlauf zahlreiche Balladen entstanden - so auch "Der Zauberlehrling", eine von Goethes bekanntesten Balladen.
DIE ILLUSTRATORIN: Sabine Wilharm, geb. 1954, studierte Buchillustration an der Fachhochschule für Gestaltung in Hamburg. Illustrationen für Kinder und Erwachsene, ebenso Aufmacher und Karikaturen für Zeitungen. Zwischen 1982 und 1993 mehrere Lehraufträge für Illustration und Zeichnen. Sabine Wilharm lebt und arbeitet freiberuflich in Hamburg.
Gabriele Hoffmann, Harry & Pooh 2007/2008
"Wer sonst, wenn nicht Sabine Wilharm, die Gestalterin der deutschen Harry-Potter-Ausgaben, wäre geeignet, die berühmte Goethesche Magie-Ballade ins Bild zu setzen? Und so gerät schon auf den ersten Seiten noch ganz ohne Text alles aus den Fugen. Warum? Weil der Meister beim Verschwinden auch sein kluges Büchlein mitgenommen hat. Das große Zauberbuch ist zwar im Haus geblieben und mit dem lässt sich alles auch ordentlich in Wallung bringen, doch eben leider zu vorwitzig, in bloßer Aktion ohne rechten Durchblick, den nur der Verstand uns ermöglicht. Fantasiewelten und Kreativität sind ja durchweg notwendige Kulturtechniken, aber eben wehe, wehe, wenn sie losgelöst von analytischem Verstand und ohne sensible Vernunft vielfältige farbige Welten schaffen, die aber in ihrer Buntheit gar nicht mehr richtig erfasst werden können. Großartig schafft es die Zaubermalerin Wilharm, dies zu verbildlichen, mit kleinen Details wie z.B. mit dem zu zwei Eimern gewordenen ""zweiten Male"", aber ebenso mit den großen ausgreifenden Gesten, die immer schon charakteristisch für ihre Zeichnungen waren. Die ganze Mischung aus Angst, Wut und Ohnmacht kommt zum Ausdruck, als der arme, aber eben unbedachte Lehrling brutal zum Spaltbeil greift: So geht es schon gar nicht! Vielfalt ist eben nur schön, wenn man sie wahrnimmt und nicht, wenn man sie zerschlägt. Dem Dummen aber fehlt das Wort, nicht irgendeines, sondern das Zauberwort, weil er nicht bereit war, vom Meister zu lernen, was Handlungsfähigkeit bedeutet. Logos nannten es die Griechen, worauf der Lehrling glaubte verzichten zu können und womit er beträchtlichen Schaden verursachte. Aber Goethe ist freundlich und lässt den Meister in höchster Not rettend eingreifen, und Sabine Wilharm zeigt im Schlussbild, wie in Zukunft solche Katastrophen verhindert werden können: Kinder müssen von ihren Meistern lernen. Deren Weisheit und die alten Bücher sind unverzichtbar, denn erst durch Sprache gewinnen wir Welt, und dazu führen uns Goethes Text und auch Wilharms Bilder, wenn wir denn genau hinschauen ..."