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Judith Hermann wurde 1970 in Berlin geboren. 1998 erschien ihr erstes Buch »Sommerhaus, später«, dem eine außerordentliche Resonanz zuteil wurde und für das sie mit dem Literaturförderpreis der Stadt Bremen, dem Hugo-Ball-Förderpreis und dem Kleist-Preis ausgezeichnet wurde. 2003 erschien der Erzählungsband »Nichts als Gespenster«. Einzelne dieser Geschichten wurden 2007 für das deutsche Kino verfilmt.
Für ihr neues Buch »Alice« (2009) erhielt Judith Hermann den Friedrich-Hölderlin-Preis.
Die Autorin lebt und schreibt in Berlin.
»Sie ist genau in der Beschreibung der Dinge und der Atmosphäre, des Lichtes und der Gerüche. Dabei reiht sie Halbsätze aneinander in einer Sprache, die kein überflüssiges Wort kennt. Die Berliner Autorin überzeugt in ihrem neuen Erzählband als strenge Meisterin der Reduktion.«
Karin Großmann, Sächsische Zeitung
»Der neue Band hat ein Konzept. Nichts war den ersten zwei Büchern ferner. Das macht das neue Buch so eng, wie gefesselt liest es sich, in ein Korsett gepresst.«
Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
»Alice ist die, in der widerhallt, was ist und was unabänderlich ist: die Dinge. Die Tode. Das Sein der anderen. Die mitten in diesen Anordnungen die Frage repräsentiert: Hat das alles eine Bedeutung? Eine grosse? Oder keine? Die vielleicht selbst diese Frage ist - und die konsequente Abwesenheit sicherer Antworten. Vielleicht ist darum dieses Buch, schwer von Tod, dennoch seltsam leicht. Es wird gewichtiger, je weiter man sich von ihm entfernt und je mehr man es also auffüllt mit sich selbst. Sie haben ein gutes Standing, diese Geschichten; eine gute Sicherheit in sich selbst.«
Bernadette Conrad, NZZ am Sonntag
»Diesem Buch liegt eine philosophische Beobachtung zugrunde, die Jean-Paul Sartre in den vierziger Jahren formuliert hat: Nicht einmal der Tod verleiht dem Leben einen Sinn. (...) Dieses Buch, Judith Hermanns bestes, hat kein Thema. (..) Es ist ein durchlässiges Buch, in dem sich darum mehr von dem findet, wie wir heute leben, als in den Hochleistungsepen, die sich an diesem Objekt so fleißig abarbeiten.«
Nils Minkmar, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
»Wenn man eine Zauberin mit Worten ist, so wie Judith Hermann, dann kann man ganz viele Gefühle ausdrücken: Zärtlichkeit, Trauer, Sehnsucht und Zuversicht - ohne auch nur eins davon benennen zu müssen. Ihre Literatur ist wie ein Samenkorn, das bei aufmerksamer Lektüre zu duftender Blüte aufbricht.«
Ursula Sárkány, NDR Kultur, Buch der Woche
»Die Sätze sind knapper geworden, oft sogar elliptisch. Es gibt daneben aber auch Aufzählungen, die einen rhythmischen Sog entfalten, und abrupte Rhythmuswechsel: Einzelne Dialogfetzen sind manchmal pointiert in Passagen von indirekter Rede gesetzt - sprachlich und formal ist Judith Hermann zweifellos raffinierter und ästhetisch ausgefeilter geworden.«
Helmut Böttiger, Deutschlandradio Kultur
»Dieses Erzählen ist von atemberaubender Ökonomie. Kein Wort steht zu viel im Text. Kein Gefühlsausbruch zerreist die Zurückhaltung. Die Heftigkeit des Empfindens wird erst sichtbar an den Einzelheiten des Erinnerns.«
Urs Bugmann, Neue Luzerner Zeitung
»Was Hermanns Prosa ausmacht: ihre Kunst, kurze, einfache Sätze in unaufgeregtem Tonfall aneinanderzureihen - und trotzdem das Nichtgewachsensein, die Ohnmacht dem Tod gegenüber spürbar zu machen. Alice ist von großer Lebenstraurigkeit durchzogen und doch tröstlich.«
Karolin Jacquemain, Hamburger Abendblatt
»Wer Judith Hermanns berühmten Sound liebt, wird auf seine Kosten kommen.«
Ina Hartwig, Frankfurter Rundschau