Jules Renard

Nicht so laut, bitte!

Wenn Sie die Wahrheit sagen, schreien Sie immer so. Originaltitel: Journal (1887-1910).
gebunden , 412 Seiten
ISBN 3311250141
EAN 9783311250142
Veröffentlicht April 2022
Verlag/Hersteller Kampa Verlag
Übersetzer Übersetzt von Liselotte Ronte
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Beschreibung

»Manche Leute sind so langweilig, dass man mit ihnen in fünf Minuten einen ganzen Tag verliert«, notierte Jules Renard in seinem Tagebuch, das als sein literarisches Hauptwerk gilt. 46 Jahre alt ist der Dichter, Schriftsteller und gefürchtete Kritiker der Jahrhundertwende geworden, in seinem kurzen Leben hat er 54 Tagebücher gefüllt: Alltagsbeobachtungen und literarische Miniaturen, Gedankensplitter und Aphorismen, moralische Reflexionen und Naturbeschreibungen, die scheinbar unverbunden nebeneinander stehen. Mit spitzer Feder schreibt Renard über seine Zeitgenossen und die künstlerisch-literarischen Pariser Kreise, in denen er sich bewegt. Mal witzig, mal melancholisch - immer scharfsinnig. Die geistreichsten Notate hat Nikolaus Heidelbach für diesen Band zusammengestellt und illustriert.

Portrait

JULES RENARD (1864-1910) wuchs als ju-ngstes von drei Kindern in gutbu-rgerlichen, aber komplizierten Familienverha-ltnissen auf (einmal schickte sein Vater ihn zu seiner Mutter, um sie zu fragen, ob sie sich nicht scheiden lassen wolle). Seinen Kummer schrieb Renard sich in dem autobiographischen Roman Poil de Carotte von der Seele, der seinen Durchbruch als Schriftsteller bedeutete und in Frankreich bis in die sechziger Jahre Schullektu-re war. 1888 zog Renard mit seiner Frau, die aus einem wohlhabenen Elternhaus stammte, nach Paris, wo er die Zeitschrift Mercure de France mitgru-ndete. Das Vermo-gen seiner Frau ermo-glichte es Renard auch, sich in gehobenen Kreisen zu bewegen. 1904 wurde er zum Bu-rgermeister des kleinen Dorfes Citry-le-Mines im Burgund gewa-hlt. Renard schrieb Romane, Erza-hlungen und Dramen, das Tagebuch aber gilt als sein Meisterwerk. Samuel Beckett nennt ihn in einem Atemzug mit Marcel Proust; neben Andre- Gide und Julian Barnes za-hlen auch William Somerset Maugham und Jean-Paul Sartre zu Renards Bewunderern.