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In chronologischer Reihenfolge hat Katja Behrens historische Abschiedsbriefe zusammengefügt, beginnend mit dem Brief eines preußischen Offiziers vor der Schlacht bei Jena 1806 bis zur letzten Notiz des Japaners Kawaguchi, der 1985 beim Absturz einer Maschine der Japan Air Lines zusammen mit 520 anderen Menschen ums Leben kam. Die Nachricht an seine Kinder kurz vor dem Absturz fand man in seinen Händen auf die Zettel eines Notizblocks geschrieben.
Zwischen diesen Polen liegt die Spannweite einer mit Eigensinn zusammengestellten Anthologie, die ihren Schwerpunkt auf Abschiedsbriefe aus Todeszellen setzt: Zeugnisse von Menschen, die im politischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus aus Überzeugung ihr Leben ließen.
Mit Briefen von Heinrich von Kleist, Franz Kafka, Virginia Woolf, Heinz Strelow, Heinrich Graf von Lehndorff-Steinort, Helmuth James Graf von Moltke, Che Guevara und anderen. Unter die großen Namen aus Literatur und Geschichte hat Katja Behrens auch die der »kleinen Leute« gemischt und eine anregende und nachdenklich machende Auswahl getroffen. Ihrer Sammlung hat sie einen literarischen Essay vorangestellt, der das Phänomen des Abschieds einkreist.
Katja Behrens (1942-2021) wurde in Berlin geboren, wuchs in Wiesbaden auf und lebte die letzten Jahrzehnte in Darmstadt. Seit 1960 übersetzte sie amerikanische Literatur (William S. Burroughs, Henry Miller u. a.). 1973 wurde sie Verlagslektorin, seit 1978 war sie freischaffende Autorin. Von 2007 bis 2009 war sie Vizepräsidentin und Writers-in-Prison-Beauftragte des PEN, Deutschland. Sie erhielt zahlreiche Förderpreise und Ehrungen.