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Die strukturelle und prozessorientierte Planung der Rettungskette Forst soll ein möglichst kurzes therapiefreies Intervall (Zeit zwischen Unfall und Eintreffen der Rettungskräfte) sicherstellen. In der Vergangenheit durchgeführte und dokumentierte Rettungsübungen ließen aber aufgrund des geringen Stichprobenumfangs und der unterschiedlichen Rahmenbedingungen keine statistisch gesicherten Aussagen bezüglich der Dimension des therapiefreien Intervalls zu, wodurch ein Vergleich unterschiedlicher Rettungskonzepte von vornherein vereitelt wurde. Letztlich mangelt es allen Rettungskettenkonzepten in der Forstwirtschaft an zeitlichen Richtwerten als Grundvoraussetzung für ein Qualitätsmanagement. Zudem weisen die konventionellen Rettungslösungen für die auf zwei Personen reduzierte Arbeitsgruppen und für die verstärkt zum Einsatz kommenden Forstunternehmer Schwachstellen auf. Unabhängig davon, dass die mittels der etablierten Rettungskonzepte erzielbaren Zeitwerte des therapiefreien Intervalls nicht konkretisiert werden können, ist der Status quo der rettungsdienstlichen Versorgungsqualität nach Forstunfällen durch strukturelle Änderungen im Rettungswesen und in der Forstwirtschaft sowie durch die sich wandelnden Arbeitsbedingungen im Wald gefährdet.
Auf Grundlage einer Analyse der bestehenden Strukturen und Prozesse einschließlich der Rahmenbedingungen und deren anschließenden Bewertung erfolgte der Entwurf und die Planung eines optimierten Logistiksystems (Struktur- und Prozessgestaltung). Ziel des im Rahmen dieser Arbeit entworfenen Konzeptes ist es, Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen, die ein schnelleres Eintreffen der Rettungskräfte am Unfallort sicherstellen. Berücksichtigt werden hierbei auch die besonderen Anforderungen, die sich aus der Alleinarbeit von Forstunternehmern oder aus dem Einsatz von Forstwirten in Zwei-Personen-Arbeitsgruppen ergeben. Die Prozessoptimierung der Rettungskette soll durch einen Austausch der zurzeit als Meldeeinrichtungen verwendeten Handys gegen GPS-gestützte Mobiltelefone mit integrierten passiven Alarmgebern erfolgen. Die Geräte werden auf eine Notrufzentrale aufgeschaltet, die durch eine weitgehend automatisierte Informationsbearbeitung und –distribution eine unverzügliche Initiierung der Rettungskette und eine exakte Lokalisierung der verunfallten Personen sicherstellt.
Die Notrufzentrale leistet den örtlich zuständigen Rettungsleitstellen logistische Hilfestellung, um die Rettungskräfte zum Unfallort zu führen. Sind die Rettungsfahrzeuge mit Navigationssystemen ausgestattet, deren Navigationskarten auch das nichtöffentliche Waldwegenetz detailliert darstellen, können die Einsatzkräfte auch ohne einen Lotsen zum Unfallort im Wald finden. Ebendies ermöglicht auch eine in der Notrufzentrale automatisiert erstellte und an die zuständigen Rettungskräfte übermittelte Anfahrtsbeschreibung, wenn der Fahrzeugbesatzung zusätzlich eine detaillierte analoge Rettungskarte vorliegt. In diesen Rettungskarten sind neben dem öffentlichen Straßennetz auch die Rettungspunkte, die Waldwege sowie die Kennnummern und Grenzen der Waldabteilungen verzeichnet.