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Chopin, Minimalismus und armenischer Flair kommen zusammen auf Études Mélodiques, dem DG-Debüt
der Komponistin und Pianistin Marie Awadis. Zwölf Stücke für Klavier solo stellen eine einzigartig individuelle Stimme vor, nachdenklich und empfindsam zugleich. Musik ist zu hören, die durch subtile
Stimmungswechsel verzaubert. Sie erzählt auch von einer Künstlerin, die entschlossen ist, sich selbst treu
zu bleiben.
»Meine Musik ist weder typisch klassisch noch neoklassisch noch avantgardistisch; sie liegt irgendwo dazwischen«, sagt Awadis. »Wenn ich komponiere, habe ich Gefühle, Bilder, Geschichten und Orte im Kopf, aber
keine Abfolge von Themen, die eine Struktur durchlaufen, die feststeht, noch bevor ich die erste Note zu
Papier gebracht habe. Für mich ist alles, wie es sein sollte, wenn sich beim Komponieren mein eigener
intuitiver Ansatz mit der rhythmischen Präzision des amerikanischen Minimalismus, der Spiritualität seines
europäischen Pendants und den Gefühlen der armenischen Musik verbindet. Denn das bin ich - ich bin ein
armenisch-libanesisch-deutsches Gewächs.«
Marie Awadis ist armenischer Herkunft und wuchs im kriegsversehrten Libanon auf, bevor sie nach Deutschland zog, um ihr Musikstudium fortzusetzen. Seither ist sie unbeirrt ihrem eigenen Weg gefolgt. Auf Études
Mélodiques findet er einen ehrlichen, tief empfundenen Ausdruck.