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Unser Leben in den Wäldern führt uns in eine gar nicht so ferne Zukunft, wo wir es vermutlich ganz normal finden werden, dank implantierter Technik ständig »online« zu sein, smart vernetzt mit Wohnung, Verkehrsmitteln, Arbeit und den staatlichen Autoritäten. Was aber geschieht mit uns, wenn wir in einer Gesellschaft leben, in welcher der technische Fortschritt und Turbo-Kapitalismus auf die Spitze getrieben sind? In der Klone uns als lebende Ersatzteillager für Organe dienen? In der Roboter den Großteil der Arbeit übernehmen? In der die Unterscheidungslinie zwischen KI-Affen und Menschen zu verschwinden droht?
Die wenigen Rebellen, denen dämmert, was fü eine Realität tatsächlich hinter dem System steckt, flüchten sich in die Offline-Welt der Wälder. Und dort schreibt Marie, ehemalige Psychiaterin, mit Bleistift und Papier ihre Aufzeichnungen: ein in aller Eile verfasster Bericht vom Leben, von der Liebe, vom langsamen Be- greifen einer fast undurchschaubaren Überwachungsdiktatur, wo eliminiert wird, wer - wie sie - zu viel fragt. Sie schreibt ins Ungewisse hinein, voller Hoffnung, irgendwer ko-nnte irgendwann ihren Mahnruf lesen, der den letzten glühenden Funken freien menschlichen Willens bezeugt. Ein fulminanter Text, verzweifelt, wüend, geprägt von schwarzem Humor - aus einer Zukunft, die sich erschreckend logisch aus unserer Gegenwart speist.
MARIE DARRIEUSSECQ, geboren 1969 in Bayonne, hat seit 1996 neben diversen kleineren Texten 16 Bu-cher vero-ffentlicht, darunter Schweinerei, Prinzessinnen und zuletzt Man muss die Männer sehr lieben, wofu-r sie 2013 mit dem Prix Me-dicis ausgezeichnet wurde. Unser Leben in den Wäldern wird unter der Regie von Magali Magistry verfilmt. Sie arbeitete bis 2017 auch als Psychoanalytikerin und lebt mit ihrer Familie in Paris.