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Maravan, 33, tamilischer Asylbewerber, arbeitet als Hilfskraft in einem Zürcher Sternelokal, tief unter seinem Niveau, denn Maravan ist ein begnadeter, leidenschaftlicher Koch. In Sri Lanka hatte ihn seine Großtante in die Kochkunst eingeweiht, nicht zuletzt in die Geheimnisse der aphrodisischen Küche. Als er gefeuert wird, ermutigt ihn seine Kollegin Andrea, die von seinen Fähigkeiten weiß, zu einem Deal der besonderen Art: einem gemeinsamen Catering für Liebesmenüs. Anfangs kochen sie für Kunden, die ihnen eine Sexualtherapeutin vermittelt. Doch ihr Erfolg spricht sich herum, und eine weitaus zahlungskräftigere Klientel bekundet Interesse: Männer aus Politik und Wirtschaft - und deren Grauzonen. Maravan hat Sorge, das Geschäft könne >unanständig< werden. Und das wird es. Doch er benötigt das Geld, um seine Familie in Sri Lanka am Leben zu erhalten.
Martin Suter wurde 1948 in Zürich geboren. Seine Romane (darunter -Melody- und -Der letzte Weynfeldt-) und die -Business-Class--Geschichten sind auch international große Erfolge. Seit 2011 löst außerdem der Gentleman-Gauner Allmen in einer eigenen Krimiserie seine Fälle, derzeit liegen sieben Bände vor. 2022 feierte der Kinofilm von André Schäfer -Alles über Martin Suter. Außer die Wahrheit- am Locarno Film Festival Premiere. Seit einigen Jahren betreibt der Autor die Website martin-suter.com. Er lebt mit seiner Tochter in Zürich.
Der Schriftsteller Martin Suter ist der Johannes Mario Simmel unserer Jahre. Seine Romane greifen zeitgenössische Themen auf, Alzheimer ("Small World") oder Kunsthandel ("Der letzte Weynfeldt"), und auch seine schlechteren Bücher sind handwerklich gut gemacht. Das gilt auch für Suters neuen Roman "Der Koch": Der Tamile Maravan lebt als Asylbewerber und Tellerwäscher in Zürich. Sein Kapital sind Kochrezepte für berauschende Köstlichkeiten, die er von seiner Großtante Nangay lernte. Bald eröffnet er einen Partyservice, der bei den übersättigten, aber unbefriedigten Schweizern ein großer Erfolg wird. Diese harmlos-hübsche Geschichte eignet sich gut, um sie nebenbei zu hören. Allerdings legt Schauspieler und Sprecher Heikko Deutschmann zu viel Bedeutung in den Text und bringt ihn so um seine Leichtigkeit.
Claudia Voigt, KulturSPIEGEL 03/2010