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Eine Dynastie wie die Habsburger hat es in der Geschichte nicht noch einmal gegeben. Aus einer kleinen Grafenfamilie im Südwesten Deutschlands wurde ein Herrschergeschlecht, das die römisch-deutsche Kaiserwürde eroberte und sich gleichzeitig ein eigenes Imperium entlang der Donau aufbaute. Mehr noch: Das Reich der Habsburger erstreckte sich zeitweilig über mehrere Kontinente, in ihm ging tatsächlich die Sonne nicht unter, wie die Zeitgenossen bewundernd sagten.
Martyn Rady fasst diese große Geschichte in eine große Erzählung, die die Herrschergestalten ebenso betrachtet wie die Grundzüge der europäischen Geschichte. Der Machtkampf im Mittelalter zwischen den Fürsten und dem Kaiser, die Glaubensauseinandersetzungen zwischen Reformation und Gegenreformation, die Bewegung der Aufklärung und der Nationalismus: Immer sind die Habsburger an entscheidender Stelle beteiligt. Das gilt dann auch für die letzte Phase, das 19. Jahrhundert bis zum «Großen Krieg», der das Ende der Habsburger brachte. Den ewigen Kaiser Franz Joseph, seine schöne Kaiserin Sisi, den bunten Vielvölkerstaat der k. u. k. Monarchie meint jeder zu kennen, sind sie doch zur Vorlage für unzählige Romane und Filme geworden. Rady zeigt, dass die Wirklichkeit eine andere war - und keineswegs weniger spannend.
Martyn Rady, geboren 1955, lehrte als Professor für Mitteleuropäische Geschichte am University College London, wo er den Masaryk-Lehrstuhl innehatte. Darüber hinaus trat er als Übersetzer und Herausgeber mittelalterlicher Texte hervor. Für seine Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschien sein viel gelobtes Buch «Die Habsburger. Aufstieg und Fall einer Weltmacht», über das der «Tagesspiegel» schrieb: «Ein Buch, das seinen Stoff wirkungsvoll verdichtet, Thesen und Zuspitzungen nicht scheut und vor allem eines ist: eine fesselnde Lektüre.»