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Von der Seele reden Traumatisierende Erfahrungen und Verluste lösen einen tiefen seelischen Schmerz aus. Im therapeutischen Rahmen werden die Betroffenen darin unterstützt, von dem traumatisch Erfahrenen zu erzählen. Für den klinisch tätigen Psychotherapeuten sind die sprachlich oft sehr vielfältig ausgestalteten Erzählungen ein zentraler Weg zum Verständnis des Patienten. Diese Narrative sollen sich im therapeutischen Prozess zu heilsamen Narrativen formieren und sind von der Hoffnung auf Besserung getragen. In diesem Buch werden erstmals die wichtigsten Fragen zur Narratologie der sprachlichen Bewältigung von Trauma und Verlust eruiert: - Unter welchen Voraussetzungen kann das Erzählen von Trauma- und Verlusterfahrungen zu ihrer Verarbeitung beitragen? - Liefert die Art der Narrativierung einen Hinweis auf die individuelle Verarbeitungweise des traumatisierten Patienten? - Was sagt die Erzählweise über den Stand der Bewältigung des Traumas aus? - Welche sprachlichen Darstellungsmittel werden überhaupt zur Narrativierung von Traumaerfahrungen gewählt, und wie verändern sich die Narrative über die Zeit? Das Buch versammelt auf einzigartige Weise das Fachwissen unterschiedlicher Disziplinen, die zum Verständnis solcher Narrative beitragen: Linguistik, Literaturwissenschaft und Kulturwissenschaft bereichern die psychologische und psychotherapeutische Kompetenz. KEYWORDS: Trauma, Verlust, Narrativ, Narratologie, Sprache, Erzählen, Bewältigung, Psychotherapie
Prof. Dr. med. Carl Eduard Scheidt, Arzt für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Psychoanalyse, Lehrstuhlinhaber der Thure von Uexkuell Stiftungsprofessur für stationäre und teilstationäre Psychotherapie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Leiter der Thure von Uexkuell-Klinik, Leiter der Sektion für psychoanalytische Psychosomatik an der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Freiburg.
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Gabriele Lucius-Hoene, akademische Oberrätin i.R. am Institut für Psychologie der Universität Freiburg in der Abt. für Rehabilitationspsychologie und Psychotherapie, Arbeitsschwerpunkte: Klinische Erzählforschung und Bewältigungsforschung bei chronischer Krankheit, illness narratives, Psychotherapie und Bewältigung bei Hirnschädigungsfolgen. Koordination des deutschen DIPEx-Projekts mit der Website krankheitserfahrungen.de.
Prof. Dr. Anja Stukenbrock, Professorin für Germanistische Linguistik an der Universität Duisburg-Essen, zuvor Junior Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS). Forschungsschwerpunkte: Konversations- und Interaktionsanalyse, Sprache und Identität, Sprachreflexionsgeschichte, Multimodalität, Eye-Tracking, linguistische Erzähl-/Traumaforschung.
Dr. phil. Elisabeth Waller, Dipl.-Psych. ist niedergelassene Psychoanalytikerin und langjährige wissenschaftliche Mitarbeiterin der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Universitätsklinik Freiburg. Arbeitsschwerpunkte: Verstehen und Erforschen gesunder und pathologischer seelischer Entwicklungen vor dem Hintergrund früher Bindungsbeziehungen, Untersuchung sprachlicher Merkmale bei der Narrativierung von Trauma- und Verlusterfahrungen.