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Robert B. Pippin, einer der weltweit renommiertesten Forscher auf dem Gebiet des Deutschen Idealismus, unternimmt in seinem Buch eine Zeitreise mit einem Philosophen, der auf den ersten Blick dafür denkbar ungeeignet erscheint: Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Ausgangspunkt der Reise sind Hegels 1820 in Berlin gehaltene »Vorlesungen über die Ästhetik«, in denen er bekanntlich der Kunst ihren Platz in seinem philosophischen System zuweist: als das unmittelbare sinnliche Wissen des absoluten Geistes. Mit Hegels Theorie im Gepäck erkundet Pippin die Bildkunst der klassischen Moderne, wie sie sich erst nach Hegels Tod ab der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelt hat. Insbesondere in den Werken Édouard Manets und Paul Cézannes findet er Kronzeugen für seine zentralen Thesen, dass die moderne Kunst philosophische Errungenschaften eigener Art hervorbringt, dass sie einen bestimmten Modus der Intelligibilität des »Absoluten« verkörpert und dass Hegel »der« Theoretiker der Moderne in der bildenden Kunst war, wenn auch »avant la lettre«.
Pippin verteidigt diese Thesen so eindrucksvoll wie elegant in direkter Auseinandersetzung mit maßgeblichen Werken moderner Malerei und im Spiegel der berühmten kunsthistorischen Debatte zwischen Timothy J. Clark und Michael Fried - und liefert ganz nebenbei eine konzise Geschichte der philosophischen Ästhetik von Kant bis Adorno und Heidegger.
- Mit zahlreichen, zum Teil farbigen Abbildungen
Robert B. Pippin, geboren 1948, ist Professor für Philosophie an der Universität Chicago sowie Mitglied des dortigen Committee on Social Thought. Er lehrte u. a. in San Diego, Amsterdam und Berlin, wo er auch Fellow am Wissenschaftskolleg war. 2011 hatte er den Schiller-Lehrstuhl der Universität Jena inne.