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Rose Macaulays 1918 erschienener Roman "What not" gilt als Inspiration für Aldous Huxleys "Schöne neue Welt".
Im England einer unbestimmten Zeit nach dem "Großen Krieg", der die Menschen und die Gesellschaft schwer gezeichnet hat, ist die Regierung zu dem Schluss gekommen, dass der Krieg und das Elend der Vergangenheit allein der Dummheit der Menschen geschuldet sind, und hat es sich daher zum Ziel gesetzt, die Bevölkerung klüger zu machen. Dazu werden die Bürger:innen in ein zweifelhaftes System von Intelligenzkategorien klassifiziert, von denen sich nur bestimmte Konstellationen miteinander fortpflanzen sollen. Unerwünschter Nachwuchs wird mit hohen Strafzahlungen sanktioniert, erwünschter finanziell belohnt.
Erwartungsgemäß regt sich Widerstand in der Bevölkerung, die sich die Einmischung in ihre Liebes- und Familienangelegenheiten verbittet. Ein eigens eingerichtetes Ministerium, das "Ministry of Brains", ist mit der Durchführung und der propagandistischen Vermittlung der Maßnahmen befasst.
Als sich die junge Ministeriumsmitarbeiterin Kitty Grammont in den Minister verliebt, der nach der
Klassifizierung für eine Ehe mit ihr nicht in Frage kommt, gerät nicht nur sie in Konflikt mit dem eigenen politischen Anspruch. Mit viel Witz und Situationskomik beschreibt Rose Macaulay das teils ans Absurde grenzende Amtsgeschehen und die frappierende Einfältigkeit der Bürger:innen und liefert mit ihren ironisch-ernsthaften Beschreibungen zugleich eine scharfsichtige Analyse der zerstörerischen Folgen des Ersten Weltkriegs für Gesellschaft und Individuum.
Herausgegeben, erstmals ins Deutsche übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Josefine Haubold.
Rose Macaulay wurde 1881 in Rugby als zweite Tochter einer Familie mit sieben Kindern geboren und verbrachte sieben Jahre mit ihrer Familie in Italien. Als Jugendliche kehrte sie nach Großbritannien zurück und besuchte die Schule und später die Universität in Oxford, wo sie Geschichte studierte. Danach begann sie, Gedichte und Romane zu veröffentlichen und gewann 1912 mit ihrem sechsten Roman einen hochdotierten Literaturpreis, was ihr finanzielle Unabhängigkeit verschaffte. 1913 zog sie nach London. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs meldete sich Macaulay für einige Monate freiwillig als Hilfskraft in einem Krankenhaus, arbeitete danach in der Women-s Land Army und veröffentlichte 1916 den ersten pazifistischen Roman in Großbritannien, -Non-Combatants and Others-. Ab 1917 arbeitete sie in der Propagandaabteilung des Außenministeriums und zuletzt im Verteidigungsministerium. Insgesamt veröffentlichte sie über 30 Bücher, vorwiegend Romane, aber auch Biografien und Reiseliteratur. Obgleich sie bereits 1920 mit -Potterism- einen Bestseller landete, erschienen ihre beiden bekanntesten Romane, -The World My Wilderness- und -The Towers of Trebizond-, nach 1945. Macaulay starb 1958 in London.
-What not- wurde 2019 mit großem Erfolg von der unabhängigen Handheld Press wiederaufgelegt.