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Im 1. Teil dieser Arbeit wird nach der Darstellung der verschiedenen Kommunikationswege spinozanischer Ideen die Reaktion auf das Denken Spinozas untersucht. Mit dem Terminus Spinozismus stand ein Begriff zur Verfügung, mit dem Abweichungen vom traditionellen Denken angezeigt werden konnten. Die Analyse des Begriffsgebrauchs belegt, daß Spinozismus nicht als beliebig anwendbarer Ketzertitel eingesetzt wurde, sondern einerseits identitätstheoretischen und andererseits deterministischen Denkfiguren vorbehalten war. Der zweite Teil behandelt den Streit um die Bedeutung und das richtige Verständnis Spinozas, der in den achtziger Jahren des 18. Jahrhunderts ausgetragen wurde. Anhand von systematisch orientierten Einzelstudien werden die unterschiedlichen Positionen insbesondere der weniger bekannten Autoren rekonstruiert.
Der Autor: Rüdiger Otto wurde 1956 in Zwickau geboren. Nach dem Studium der Theologie an der Universität Leipzig von 1976 bis 1981 arbeitete er als Assistent an der Theologischen Fakultät. 1992 promovierte er zum Doktor der Theologie in Leipzig. Seit 1989 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter der Leibniz-Forschungsstelle Berlin.