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Seit jeher stellt die Beschäftigung mit den Bühnenwerken Joseph Haydns – für die Forschung wie für die Aufführungspraxis gleichermaßen – ein „Stiefkind“ in der Auseinandersetzung mit dem Schaffen des Komponisten dar. Trotz aller Zugeständnisse an die handwerkliche Machart derselben scheint bis heute das negative Urteil vorzuherrschen, wonach Haydn zwar in seinen Instrumentalwerken bedeutende Kunstleistungen vollbrachte, nicht aber auf dem Gebiet der Oper. Die vorliegende Untersuchung von Daniel C. Schindler möchte daher der Frage nachgehen, wie genau Haydns Rolle als Opernkomponist im Hinblick auf sein gesamtes kompositorisches Wirken zu beurteilen ist und ob dieser – veranschaulicht anhand einer partiellen Analyse seiner letzten beiden (vollendeten) Opern Orlando paladino und Armida – nicht auch auf dem Gebiet des musikalischen Theaters herausragende Leistungen zu erbringen im Stande war.
Daniel C. Schindler studierte Theater-, Medien- und Musikwissenschaft an den Universitäten in Bayreuth und Bochum. Seine berufliche Tätigkeit als Musikdramaturg führte ihn u. a. bereits an die Oper Dortmund, das Nationaltheater Mannheim, das Münchner Staatstheater am Gärtnerplatz sowie das Hessische Staatstheater Wiesbaden.