Serhij Zhadan

Depeche Mode

Originaltitel: Depe¿ Mod. 'edition suhrkamp'. Neuauflage.
kartoniert , 245 Seiten
ISBN 3518124943
EAN 9783518124949
Veröffentlicht Februar 2007
Verlag/Hersteller Suhrkamp Verlag AG
Übersetzer Übersetzt von Juri Durkot, Sabine Stöhr
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Beschreibung

Charkiw 1993. Sowjetische Kriegsveteranen und neureiche biznesmeny lauschen im Konzertsaal einem amerikanischen Erweckungsprediger. In ehemaligen Komsomolbüros residieren Werbeleute. Das Jugendradio der ostukrainischen Metropole bringt in Kooperation mit London ein Feature über die irische Volksmusikgruppe »Depeche Mode« und die Rolle der Mundharmonika beim Kampf gegen kapitalistische Unterdrückung. Durch diese hybride Szenerie irren drei Freunde - Dog Pawlow, Wasja Kommunist und der Ich-Erzähler Zhadan, neunzehn Jahre alt und arbeitslos -, um ihren Kumpel Sascha Zündkerze zu finden. Sein Stiefvater hat sich erschossen. Ihre Suche führt sie auf ein verfallendes Fabrikgelände, wo sie eine Molotow-Büste klauen, ins Romaviertel zu einem befreundeten Dealer und schließlich per Nahverkehrszug ins Pionierlager »Chemiker«, wo Zündkerze als Betreuer arbeitet. Als Zhadan ihn schließlich trifft, bringt er es nicht übers Herz, ihm die Wahrheit zu sagen.
>Depeche Mode< ist der erste Roman des »ukrainischen Rimbaud« und führt mitten hinein in die Anarchie der postsowjetischen Umbruchszeit

Portrait

Serhij Zhadan, 1974 im Gebiet Luhansk/Ostukraine geboren, studierte Germanistik, promovierte über den ukrainischen Futurismus und gehört seit 1991 zu den prägenden Figuren der jungen Szene in Charkiw. Er debütierte als 17-Jähriger und publizierte zwölf Gedichtbände und sieben Prosawerke. Für Die Erfindung des Jazz im Donbass wurde er mit dem Jan-Michalski-Literaturpreis und mit dem Brücke-Berlin-Preis 2014 ausgezeichnet (zusammen mit Juri Durkot und Sabine Stöhr). Die BBC kürte das Werk zum 'Buch des Jahrzehnts'. 2022 erhielt er den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zhadan lebt in Charkiw und ist seit Mai 2024 Soldat.
Juri Durkot, 1965 geboren, studierte Germanistik in Lemberg und Wien. Seit 2007 übersetzt er gemeinsam mit Sabine Stöhr das Romanwerk von Serhij Zhadan.
Sabine Stöhr, 1968 geboren, studierte Slawistik in Mainz und Simferopol. Seit 2004 übersetzt sie aus dem Ukrainischen, v.a. die Werke von Juri Andruchowytsch und, gemeinsam mit Juri Durkot, das Romanwerk von Serhij Zhadan. 2014 wurde sie mit dem Johann-Heinrich-Voß-Preis für Übersetzung ausgezeichnet. Ebenfalls 2014 erhielt sie, gemeinsam mit Juri Durkot und dem Autor, den Brückepreis Berlin für Die Erfindung des Jazz im Donbass von Serhij Zhadan. 2018 wurde Sabine Stöhr und Juri Durkot der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen für ihre Übersetzung des Romans Internat von Serhij Zhadan.

Pressestimmen

»Der 35-jährige Lyriker und Prosaiker ist der Chronist seiner Generation, die mit dem plötzlichen Ausfall gesellschaftlicher Regeln und Normen und dem alltäglichen Chaos der Neuorientierung aufwuchs. Sich in solch einer absurden Situation zurechtzufinden; im Leben bestehen, wenn man den Boden unter den eigenen Füßen verliert und der Sturm der Veränderung über einen hinwegzieht; Mensch bleiben inmitten des Wahnsinns - all das ergründet und bearbeitet Zhadan in seinen Werken. [...] Seine rasante Prosa und Lyrik machen süchtig.«

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