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Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1.7, Universität Leipzig (Institut für Philosophie), Sprache: Deutsch, Abstract: "Der Teil der Philosophie, mit dem wir es hier zu tun haben, ist nicht wie die anderen rein theoretisch - wir philosophieren nämlich nicht, um zu erfahren, was ethische Werthaftigkeit ist, sondern um wertvolle Menschen zu werden." Dieses Zitat finden wir in der Nikomachischen Ethik des Aristoteles im Buch II, zu Beginn des 2. Kapitels. Im vorhergehenden Satz schreibt Aristoteles: "Ob wir gleich von Jugend auf in dieser oder jener Richtung uns formen - darauf kommt nicht wenig an, sondern viel, ja alles." Beide Zitate beziehen sich auf die ethische Tugend, letzteres auf deren Formung durch Gewöhnung von Jugend an, woraus eine gefestigte Haltung erwächst, die durch unsere Handlungen unterschiedlich gestaltet werden kann. Dieses interessante erzieherische Element springt mir, als angehenden Ethiklehrer natürlich sogleich ins Auge. Noch interessanter finde ich die Stelle im ersten Zitat, in welcher es um die Entwicklung zu einem wertvollen Menschen geht. Denn sollte es nicht das Ziel eines jeden Lehrers sein, aus seinen Schülern wertvolle Menschen zu machen, oder es zumindest zu versuchen? Auch wenn die Schule viele weitere Ziele verfolgt, halte ich dieses Ideal für das wichtigste, was es als Gesamtziel anzustreben gilt. Man erkennt also, daß die Gedanken eines Denkers des 4. vorchristlichen Jahrhunderts auch nach ca. 21/2 Tausend Jahren noch sehr aktuell sind und zum nachdenken anregen. Ich finde diese zeitlose Aktualität immer wieder faszinierend. Doch zurück zu Aristoteles. In beiden Zitaten wurde auf die ethische Tugend Bezug genommen. Gibt es nach Aristoteles noch andere Formen der Tugend? Um dies zu erfahren möchte ich im folgenden kurz näher auf den aristotelischen Tugendbegriff eingehen. Als Grundlage für meine weiteren Ausführungen verwende ich Aristoteles' Werk "Nikomachische Ethik" in der dt. Übertragung von Franz Dirlmeier.