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Ausgehend von der theoretischen Grundannahme, dass Sprachtherapie als Bestandteil von Bildung anzusehen ist, werden Interaktionen zwischen Sprachtherapeut*innen und Kindern im vorschulischen Bereich über einen ethnographischen Zugang untersucht. Die zentrale Frage der Arbeit lautet, inwieweit Kindern in diesem frühkindlichen Bildungskontext Teilhabe ermöglicht wird. Die Autorin kommt zu dem Ergebnis, dass die Praktiken der Sprachtherapie von einer starken Machtasymmetrie gekennzeichnet sind, die die Sprachprofessionellen in Form von fortlaufenden Evaluationen und dem Einfordern von formal festgelegten monolingualen Kurzantworten aufrechterhalten. Dadurch kommt es zu Beschränkungen von mehrsprachig-kommunikativer Teilhabe und weiterer Beteiligungsmöglichkeiten der als -sprachbeeinträchtigt- adressierten Kinder.
Die Autorin Sylvie Borel absolvierte ihre Promotion in der Erziehungswissenschaft am Lehrstuhl von Frau Prof.' Dr.' Panagiotopoulou (Schwerpunkt Bildung und Entwicklung in Früher Kindheit) an der Universität zu Köln. Sie lehrt als freie Dozentin in universitären und außeruniversitären Kontexten. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind früher Spracherwerb und Mehrsprachigkeit (Mehr-)Sprach(igkeits)erwerb, Bildung und Ungleichheit in früher Kindheit, rekonstruktive Bildungsforschung und pädagogische Professionalität. Vor ihrer Promotion studierte sie Soziologie an der Philipps-Universität Marburg und französische Philologie an der Universität Regensburg.