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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Literatur und Film, zwei verschiedene Medien, die eine ähnliche Funktion haben: den Menschen als Leser oder Zuschauer auf einer Gefühls- und Gedankenebene zu berühren. Die Vermittlung der Inhalte durch beide Medien folgt aber auf eine unterschiedliche Weise: Literatur vermittelt durch Worte, der Film dagegen durch Bilder, Töne und Sprache. Was passiert aber mit Inhalt und Rezeption, wenn das Medium wechselt? Welche Unterschiede gibt es bei der Literaturverfilmung, wenn man den Film mit der literarischen Vorlage vergleicht? Inwieweit wird der literarische Stoff verändert und welche Fak-toren haben Einfluss darauf? Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel den Medienwechsel am Beispiel von Tarkowskijs FilmSoljarisund Lems RomanSolariszu untersuchen, mit besonderer Berücksichtigung der narrativen Struktur. Die Analyse der narrativen Struktur erfolgt auf drei Ebenen: die Ebene der Erzählung, des Erzählens und der Montage. Am Beispiel von ausgewählten Szenen werden die Unterschiede zwischen dem Roman und dem Film auf der Handlungs-, Figuren-, Zeit-, und Raumebene deutlich gemacht. Im letzten Kapitel werden die filmspezifischen Techniken wie Ton, Musik, Licht und Farbgestaltung charakterisiert. Zu beantworten bleiben die Fragen: inwieweit beeinflussen die Veränderungen in der filmischen Transformation im Vergleich zum literarischen Ausgangstext die Interpretation des Romans? Wie wird der wissenschaftliche Diskurs im Film umgesetzt? Welche Rolle spielen die zusätzlichen Figuren? Welche Erzählinstanz gibt es in dem Film? Was bedeutet die Montage und Begrifft der Zeit für Tarkowskij? Bevor ich auf diese Fragen genauer eingehe, möchte ich ein paar Worte zu den theoretischen Ansätzen über Intermedialität zwischen Literatur und Film sagen. Intermedialitätsforschung untersucht die Beziehungen zwischen den Medien. Es gibt viele theoretische Auffassungen zu diesem Thema, hier möchte ich mich aber auf die Konzeption von Irina Rajewsky konzentrieren. Irina Rajewski erläutert den Begriff der Intermedialität, indem sie drei Phänomenbereiche abgrenzt. Als erstes erwähnt sie das Phänomen der Medienkombination, d.h. aus mindestens zwei Einzelmedien entsteht ein Gesamtprodukt, das intermedial ist. Ein Beispiel dafür ist eine Multimedia-Show, das Variete oder ein Photoroman. Das zweite Phänomen ist der Medienwechsel, also die Medientransformation. Dazu gehören vor allem die Literaturverfilmungen. Als drittes Phänomen führt sie die intermedialen Bezüge ein. [...]