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'Kamillenblumen' erzählt die Geschichte der Hausiererin Traud, die - mit ihrer Mutter - im Frühjahr 1901 obdachlos wird. Eine Weile noch werden sie von Verwandten geduldet, bevor sie vollends auf die Straße geraten und keinen anderen Weg sehen, als sich auf den Höfen der Eifeldörfer als Wanderarbeiterinnen zu verdingen. Durch den zusätzlichen Verkauf von Kamille sichern sie sich eine karge Existenz. Als die Mutter stirbt, zieht Traud allein weiter.
Der Roman beschreibt die endlose Wanderung der Traud, quer durch die Eifel, vor, während und nach den beiden Weltkriegen. Er erzählt von Hunger, Elend und Dreck, von Einsamkeit und Ausgrenzung. Aber auch von Schönheit, Würde und Größe. Und von der ungewöhnlichen Liebe zu Paul.
Ute Bales, 1961 in Borler/Eifel geboren und in Gerolstein/Eifel aufgewachsen. Studierte Neuere deutsche Literaturgeschichte, Politikwissenschaft und Kunst in Gießen und Freiburg/Breisgau, wo sie als freie Schriftstellerin lebt.
»Ute Bales blickt - wie schon in ihrem bemerkenswerten Romandebüt >Der Boden dunkel< - auch in ihrem zweiten Buch höchst einfühlsam auf das Leben eines Eifeler Menschen. Dabei glückt ihr in der Geschichte der obdachlosen >Kolverather Traud< eine Symbiose in mehrfacher Hinsicht. Verknüpft sie doch die jahrzehntelange Wanderschaft der Frau mit deren Erfahrungen von Verachtung, Ablehnung, Zuwendung und (großer) Liebe, bindet sie in weltgeschichtliche Ereignisse ein und wirft in der Rahmenhandlung einen Blick auf Trauds Lebensende in einer Nervenheilanstalt. Ute Bales schreibt mit Wehmut, jedoch ohne Bitterkeit. Bald will man das Buch gar nicht mehr zuklappen.« Brigitte Bettscheider, Trierischer Volksfreund