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Dresden 1989. Während die Republik unaufhaltsam Richtung Abgrund steuert, ihr Volk das Land in Scharen verlässt und die Funktionäre versuchen zusammenzuhalten, was schon bald als Schutt auf dem Müllhaufen der Geschichte liegt, wird Andreas Trautmann zur Identitätsfigur für eine Gruppe Jungs vom Dresdner Stadtrand: Alles außer Dynamo ist scheiße!
Lebenshungrig klammern sie sich an ihren Helden und begleiten seinen Aufstieg zum Fußballzenit. Kurz bevor das Land implodiert, werden all ihre Fußballträume wahr. Doch die Alpträume kündigen sich längst an.
Das Jahr birgt für sie den größten Triumph und rauschhafte Freiheit. Im gleichen Maß verliert alles Gewesene jede Bedeutung. Die Hymnen verhallen, das Stadion steht leer und ihrem Idol wird der Strick gedreht. Das Land und mit ihm ihre Stadt verschwinden. Was bleibt ist die Melodie eines Liebesliedes für Andreas Trautmann.
Veit Pätzug, 1972 in Dresden geboren, arbeitet als freier Grafiker und Autor in der sächsischen Heimat. Er verfasste Portraits von Fan-Subkulturen bei Dynamo Dresden (Schwarzer Hals Gelbe Zähne, 2005 - 2015) und Lokomotive Leipzig (Von Athen nach Althen, 2006) und schrieb Dresdens Fußballlegende Hans-Jürgen "Dixie" Dörner die Biografie (Der Dirigent, 2007). 2010 folgte sein erster Roman Was wir niemals waren - im Dresden der 1980er Jahre verortet und ebenfalls in der Fangemeinde Dynamos angesiedelt. Als Dokumentarist und Berichterstatter legt Pätzug besonderen Wert darauf, dass sich Interviews, Fotos und Zeitdokumente selbst kommentieren.
Im Mai 2023 erscheint bei Voland & Quist "Trautmann. In Trümmern - eine Liebeserklärung" als Auftakt der Reihe IKONEN.