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Jacques Austerlitz heißt der rätselhafte Fremde, den der Erzähler einst in einer dunklen Bahnhofshalle kennen lernte. Als der Zufall die beiden Männer wieder zusammenführt, enthüllt sich Schritt für Schritt die Lebensgeschichte dieses schwermütigen Wanderers. Austerlitz, der seit vielen Jahren in London lebt, ist kein Engländer. In den vierziger Jahren ist er als jüdisches Flüchtlingskind nach Wales gekommen. Der Junge wächst bei einem Prediger und seiner Frau heran, und als er nach vielen Jahren seine wahre Herkunft erfährt, weiß er, warum er sich als Fremder unter den Menschen fühlt. W. G. Sebald verfolgt in seinem Roman die Geschichte eines Entwurzelten, der keine Heimat mehr finden kann.
W. G. Sebald, geboren 1944 in Wertach im Allgäu, lebte seit 1970 im ostenglischen Norwich, wo er als Dozent für Neuere Deutsche Literatur an der Universität lehrte. Er starb 2001 bei einem Autounfall. Zu seinen Werken gehören die Prosabände -Schwindel. Gefühle-, -Die Ringe des Saturn-, -Die Ausgewanderten- und -Austerlitz- sowie der Nachlassband -Campo Santö; weiterhin die Essaybände -Logis in einem Landhaus- und -Luftkrieg und Literatur- sowie die beiden Bände zur österreichischen Literatur -Unheimliche Heimat- und -Die Beschreibung des Unglücks-. Das lyrische Werk liegt vor in den beiden Bänden -Nach der Natur. Ein Elementargedicht- und -Über das Land und das Wasser-. Zudem ist lieferbar der Interviewband --Auf ungeheuer dünnem Eis.- Gespräche 1971 bis 2001-, herausgegeben von Torsten Hoffmann. W. G. Sebald wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. mit dem Mörike-Preis, dem Heinrich-Böll-Preis und dem Joseph-Breitbach-Preis.