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Das Gesamtwerk Borcherts in erweiterter und revidierter Neuausgabe
Mit nur zwei Dutzend Kurzgeschichten, einer Handvoll Gedichte und dem Theaterstück "Draußen vor der Tür" wurde Wolfgang Borchert zur wichtigsten Stimme der deutschen Nachkriegsliteratur. Sie hat bis heute nichts von ihrer Wirkung eingebüßt.
Für die Neuausgabe des 1949 erschienenen Gesamtwerks sind sämtliche Texte anhand von Manuskripten und Erstdrucken revidiert und seinerzeit getilgte Passagen wieder eingefügt worden.
"Dieses Werk sollte immer wieder neu gelesen werden." (Die Zeit)
Geboren am 20.5.1921. Borchert war zunächst Buchhändler und Schauspieler. 1941 wurde er als Soldat an die Ostfront verlegt; zwei Mal wurde er wegen "Zersetzung" zu Haftstrafen verurteilt. Als er 1945 nach Hamburg zurückkam, war er bereits schwerkrank. Am 20. 11. 1947 starb er, gerade 26 Jahre alt, in Basel. Wie kein anderer artikulierte er in seinen von Melancholie durchzogenen Gedichten und Erzählungen die Bitterkeit und Trauer einer "verratenen Generation". Die Erzählung "Die Hundeblume" machte ihn mit einem Schlag berühmt: In ihr ist das traumatische Erlebnis der Gefangenschaft auf eine immer neu variierte Situation reduziert: den täglichen Hofgang der Gefangenen. Seinen größten Erfolg erzielte er mit seinem in ungeheurer Intensität gehaltenen Drama "Draußen vor der Tür", das, zunächst als Hörspiel gesendet, einen Tag nach seinem Tod in den Hamburger Kammerspielen uraufgeführt wurde. Wolfgang Borchert gilt als Repräsentant der sog. "Trümmerliteratur" und Wegbereiter der Nachkriegsliteratur.
Michael Töteberg, geboren 1951, leitete lange Jahre die Agentur für Medienrechte im Rowohlt Verlag und war dort verantwortlich für Literaturverfilmungen wie 'Babylon Berlin' und 'Tschick'. Er verfasst Filmkritiken und ist Herausgeber unter anderem der Schriften von Rainer Werner Fassbinder und Tom Tykwer sowie des 'Metzler Film Lexikons'. Zudem ist er Autor zahlreicher Bücher. Zuletzt erschien der Roman 'Falladas letzte Liebe' (2021).