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Die vorherrschende Klimaxvegetation in weiten Teilen Mitteleuropas wird durch Buchenwälder mit der bestimmenden Baumart Rotbuche Fagus sylvatica gebildet (DIERSCHKE & BOHN 2004). In letzter Zeit sind die Buchenwaldgesellschaften angesichts ihrer weltweit auf Europa beschränkten Verbreitung in den Fokus des Interesses gerückt (PLACHTER 1997, FLADE 1998, PANEK 1999, PANEK 2000, NUA 2000, HEINRICH 2001, KNAPP & SCHÄFFER 2003). Deutschland befindet sich im Zentrum der weltweiten Buchenwaldverbreitung. Während die Buchenwälder der kollinen und montanen Stufe heute noch bedeutende Vorkommen z. B. im Bereich der Karpaten (Slowakei, Rumänien, Ukraine), auf dem Balkan (Slowenien, Bosnien, Bulgarien) sowie auch in den deutschen Mittelgebirgen haben, ist die aktuelle Situation der Tieflandbuchenwälder als dramatisch einzustufen. Während das nordostdeutsche Tiefland bereits einen großen Anteil der potenziellen Standorte des Tieflandbuchenwaldes der Welt einnimmt (Abb. 1), dürfte die Bedeutung der aktuellen Vorkommen dort weitaus höher liegen, da in England, Nordfrankreich und Dänemark kaum noch größere Waldkomplexe verblieben sind. In diesem Raum sind die Buchenwälder extrem stark gerodet, in Nadelforste umgewandelt und fragmentiert worden. Der globale Restbestand an Tieflandbuchenwäldern liegt nach einer überschlägigen Schätzung (MOUNTFORT et al. 2002, LAGS 2003) in einer Größenordnung von 5.000 bis 6.000 km². Zum Vergleich: Ursprünglich kamen allein im Bundesland Brandenburg 6.000 km² Tieflandbuchenwälder vor. Die rezenten Buchenwald-Vorkommen in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern stellen mit ca. 90.000 ha etwa ein Fünftel bis ein Sechstel des verbliebenen Weltbestandes dieses Waldtyps dar.