Unsere Empfehlungen

Die Position der Löffel Deborah Levy

gebunden


In der Essaysammlung Die Position der Löffel leiht uns Deborah Levy ihren Blick. Sie betrachtet ihre Lesebiographie, die Autor*innen, die sie prägten;Colette, Marguerite Duras, Elizabeth Hardwick, Simone de Beauvoir. Mal setzt sie Sigmund Freuds Brille auf und durchschaut die Neurosen der Gäste eines Wiener Kaffeehauses;Hysterie, ödipale Mutterliebe, Schwindel, Sachertorte. Sie betrachtet Künstler*innen und Kunstwerke;Meret Oppenheim, Lee Miller, Francesca Woodman. Sie schreibt ein Alphabet für die innere Stimme und eins für den Todestrieb, pflückt böse Blumen in Baudelaires' Garten und folgt dem weißen Kaninchen durch einen Tunnel von Woolwich nach Anderswo. »Ist Anderswo zwischen deinen Ohren?«


Poetisch, klug, manchmal surreal und immer mit einem untrüglichen, liebevollen Blick fürs Detail. Was, wenn es eine Rolle spielt, ob der Löffel zum gekochten Ei zeigt oder davon weg? Was verraten Socken und Schuhe über ihre Träger*innen? Was, wenn es wichtig ist, wem und was wir unsere Aufmerksamkeit schenken?


Die Position der Löffel ist gleichzeitig Kurzgeschichtensammlung, kritische Theorie, Poetik und persönliche Bibliotheksführung. Levy-Lesende werden überall Bekanntes aufblitzen sehen, für Noch-nicht-Levy-Lesende gibt es einen neuen Kosmos zu entdecken.


zum Produkt € 22,00*

Herumtreiberinnen Bettina Wilpert

gebunden


Manja ist 17 Jahre alt und lebt im Leipzig der 1980er Jahre. Ihre beste Freundin Maxie und sie schwänzen die Schule, brechen in Schrebergärten ein und treffen sich im Freibad oder auf dem Rummel mit Jungs, bis Manja im Zimmer des Vertragsarbeiters Manuel von der Volkspolizei erwischt wird und auf die Venerologische Station für Frauen mit Geschlechtskrankheiten kommt. Eingewoben in den Roman sind auch Erlebnisse von Lilo, die in den 1940er Jahren an diesem Ort festgehalten wurde, da sie mit ihrem Vater für den kommunistischen Widerstand gearbeitet hat, und der Sozialarbeiterin Robin, die in den 2010er Jahren in diesem Haus - nun eine Unterkunft für Geflüchtete - tätig ist.


Der Roman »Herumtreiberinnen« erzählt die Geschichten von drei jungen Frauen aus verschiedenen Zeiten und stellt die Frage, welchen Einfluss diese Zeit und die jeweilige Staatsform auf ihre Leben hatten. Ein Haus in der Leipziger Lerchenstraße ist das verbindende Element der drei Erzählstränge.

zum Produkt € 25,00*

Die Liebe vereinzelter Männer Victor Heringer

gebunden


Camilos Vater arbeitet zu Zeiten der brasilianischen Militärdiktatur als Folterarzt. Sein Job ist es, die Gefolterten länger überleben zu lassen. Eines Tages bringt er ein Waisenkind namens Cosme mit nach Hause. Cosme ist etwas älter als Camilo, vielleicht vierzehn oder fünfzehn, genau weiß er es nicht. Er zeigt dem wohlbehüteten Camilo eine völlig neue Welt hinter den Toren des Grundstücks.Die beiden Jungen verlieben sich ineinander, bis ein Gewaltakt ihre zarte Intimität zerstört und Camilos Leben für immer verändert. Als Camilo Jahrzehnte später in seine Heimatstadt zurückkehrt, wird er von seiner ersten Liebe und dem langen Schatten der Militärdiktatur heimgesucht. Bei der Durchsicht alter Unterlagen stößt er auf ein schreckliches Geheimnis seines Vaters ...Victor Heringers Roman ist eine prägnante und schonungslose Analyse der brasilianischen Gesellschaft, die ihre eigene Vergangenheit nie richtig aufarbeiten konnte, und eine fließende, queere Coming-of-Age-Geschichte. Gekonnt führt er uns vor Augen, dass jedes kollektive Trauma aus der Summe individueller Schreckenserfahrungen besteht. >Die Liebe vereinzelter Männer<: »Wenn man etwas wirklich Neues liest, ist es stets schwer, es zu beschreiben. Und am Ende gibt man sich mit Vergleichen zufrieden. >Die Liebe vereinzelter Männer< ist wirklich ein einzigartiger Roman. Heringer schreibt genial wie Cortázar oder Nabokov, elliptisch wie Grace Paley, lustig wie Donald Barthelme. Wenn man dieses Buch beendet hat, möchte man sofort den jungen Mann treffen, der es geschrieben hat, ihm kräftig die Hand schütteln und ihm zum Beginn einer glänzenden Karriere gratulieren. Aber Victor Heringer ist weg. Er hat dieses schöne Buch zurückgelassen.«

zum Produkt € 24,00*

Anleitung ein anderer zu werden Édouard Louis

kartoniert


Was kostet es, das eigene Leben radikal neu zu erfinden?


Mit Mitte zwanzig hat er schon mehrere Leben hinter sich: Eine Kindheit in Armut, die Scham über die eigene Herkunft, die Flucht vom Dorf in die Stadt, den Aufbruch nach Paris. Er macht sich frei von den Grenzen seiner Herkunft, nimmt einen neuen Namen an, probiert sich aus, will alle Leben leben. Immer neue Welten erschließen sich ihm. Mit unbändiger Energie erfindet er sich neu, schließt Freundschaften und hinterfragt doch die radikale Selbstveränderung, die sich nie ganz vollendet. 


Édouard Louis hat ein großes Buch geschrieben darüber, was man zurücklässt, wenn man bei sich selbst ankommt.

zum Produkt € 14,00*

Pando Enis Maci, Pascal Richmann

gebunden


Pando


ist ein Abenteuerroman. Die Reise geht vom Ruhrgebiet nach Los Angeles, von der London Bridge ins Niger-Delta, von Bolivien nach Xinjiang.


Pando ist auch eine Klonkolonie der Amerikanischen Zitterpappel - das größte Lebewesen der Welt. Unsere Helden kaufen einen Honda und fahren hin. Enis Maci und Pascal Richmann schauen in unterschiedliche Richtungen und schreiben aufeinander zu. Sie treffen auf ausgehöhlte Landschaften, widersprüchliche Gründungsmythen und Geschichten, die sich um den Erdball spannen. Ein Mormone sucht den Schatz des Moctezuma in der Wüste Utahs. Ein mörderischer Apotheker baut sich eine Wasserrutsche in den Garten. Eine Filmemacherin jagt einen flüchtigen Einbrecher. Pando indes liegt im Sterben. Der Bau einer Landstraße könnte die Verbindung gekappt, aus einem Lebewesen zwei gemacht haben. Können wir unserer Erinnerung trauen? Warum ist das Wetter so gut? Und worin besteht das Risiko, das uns zusammenhält?


Ein aufregender Roman über unsere Gegenwart und die Frage, was es bedeutet, sich zu lieben.

zum Produkt € 24,00*

Weiße Flecken Lene Albrecht

gebunden


Auf den Spuren des deutschen Kolonialismus bis in die eigene Familiengeschichte


Eine junge Frau reist nach Togo, im Gepäck ein Aufnahmegerät und den Auftrag, zu Flucht- und Migrationsursachen zu forschen. Vor Ort trifft sie Menschen, die ihr von sich erzählen: eine Schneiderin, die ihrer Abschiebung aus Deutschland zuvorkam, einen jungen Mann, der mit seinem Dienst im Waisenhaus hadert, und den Bibliothekar, der sie aufmerksam macht auf die Europäerinnen und Europäer, die wie Gespenster das Land bevölkern.


Immer mehr zweifelt sie ihre Rolle im Land an und beginnt, sich mit ihrer eigenen Familie auseinanderzusetzen: Warum ging ein Onkel nach Nigeria und wurde dort vermögend? Warum brachte ihr Ur-Urgroßvater nur eines seiner drei Kinder aus Panama nach Deutschland? Warum weiß sie so wenig über ihre Urgroßmutter Benedetta?


Lene Albrecht erzählt in ihrem Roman »Weiße Flecken« von der Suche nach ihrer Ur-Großmutter und begegnet dabei der eigenen Unsicherheit, der eigenen Verantwortung.

zum Produkt € 24,00*

Die Trauer der Tangente Fabian Saul

gebunden


Wovon spricht der Grund, auf dem wir gehen? In Fabian Sauls erstem, zutiefst menschlichem Roman geraten Gewissheiten ins Wanken: Ein Freund stirbt, eine Liebe zerbricht. In einer Welt, in der die Steine von der Vergangenheit sprechen, begegnet der Protagonist den eigenen Gefühlen in der Topografie. Alles weiß von der Vergänglichkeit - und weiß alles über ihn.


In filmischen Szenen von poetischer Kraft stehen hier geteilte Zigaretten wie Bilder neben dem Sonnenlicht an einem Morgen in Nida, stehen die klaren Kanten von Jean Genets Grabstein neben einem Abbruchhaus in der Linienstraße, steht Nina Simones letztes Konzert neben den Liedern aus der Wand. Jede Erinnerung erzählt von der Möglichkeit einer anderen Zukunft: von Spuren des Widerstands gegen die Gewalt der einen, großen Erzählung. So entsteht mit jedem Moment, mit jedem neuen Bild etwas Zartes und Neues, das am Abgrund der Berührung nach einem Ort der Empathie und Solidarität sucht.


»Der Arzt hebt die Decken und bricht dir deine toten Knochen, bis das ganze Zimmer unter feinem weißem Staub verschwindet. Der arme Teufel, sagt er immer wieder und trägt dann eine, deine Nummer in den Totenschein ein. Kurz zögert er und überprüft in einem Glossar, in dem sich die Seiten langsam aus der Klebung lösen, die Todesursache. Du hattest noch eine Zigarette und dein Handy in der Hand. Vielleicht wolltest du jemanden anrufen.«

zum Produkt € 26,00*

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