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Hallo liebe Freund*innen des Ocelots und Verbündete der Literatur,
Zum Jahresende möchten wir eine liebgewonnene Tradition endlich wieder aufleben lassen. Nachdem wir in den schwierigen Corona-Jahren aus Abstandsgründen darauf verzichten mussten, wollen wir Euch endlich wieder zu einer kleinen Weihnachtsfeier im ocelot einladen. Der Abend findet am 1. Adventssamstag, den 30. November 2024 statt. Los geht es um 19 Uhr.
In gemütlicher Atmosphäre erzählt das ocelot Team über aktuell Gelesenes und wir empfehlen verschiedene Lieblingsbücher dieses Jahres. Bei Gebäck und Glühwein stehen wir für Geschenkideen und plaudern über die Literatur, die uns diesem Jahr besonders beeindruckt hat.
Außerdem möchten wir an diesem Abend unsere zwei neuen Mitarbeiter*innen in unserem vorstellen und Meinolf und Melina ganz offiziell im Team begrüßen.
Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist nicht nötig. Kommt gern vorbei, bringt Eure Liebsten mit und feiert mit uns die Freude an tollen Texten!
Wir freuen uns auf Euch und hoffen, wir sehen uns jauchzend und frohlockend am 30.November bei uns in der Brunnenstraße!
Herzliche Grüße,
Eure ocelots,
Alle sechs bis acht Wochen stellen wir im ocelot abends ein paar Stühle im Kreis auf und feiern mit euch das,
weshalb wir diesen Beruf auch gewählt haben: den intensiven Austausch über Literatur.
Wir wollen unserem Lesen noch genauer auf den Grund gehen, wollen Bücher auf noch mehr prüfen als allein auf ihre Form und ihren Inhalt.
Im Austausch mit anderen hat eine Lektüre so viel mehr Seiten, als wir allein je entdecken könnten.
Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns immer auf neue Teilnehmer*innen.
Beim 44. Lesekreis reden wir über "Kassandra in Mogadischu" von Igiaba Scego, übersetzt aus dem Italienischen von Verena von Koskull, sowie "Die Ballade vom vakuumverpackten Hähnchhen" von Lucie Rico, aus dem Französischen übersetzt von Milena Adam.
KASSANDRA IN MOGADISCHU
Wie erzählt man die Geschichte einer Familie, wenn die gemeinsame Sprache in der Diaspora verloren geht? Wenn die Erinnerungen trügen und geliebte Verwandte seit Generationen in die ganze Welt zerstreut leben? In ihrem gefeierten autofiktiven Roman geht die große italienische Erzählerin Igiaba Scego auf Spurensuche zwischen Mogadischu und Rom. Sie erzählt von verloren geglaubten Müttern und wiedergefundenen Brüdern, von einer Kindheit im Busch und der Schule in Rom-Nord, von Verletzungen der Kolonialgeschichte, die sich über die Generationen tragen - und von der großen Hoffnung, die im Erzählen liegt.
DIE BALLADE VOM VAKUUMVERPACKTEN HÄHNCHEN
Schon seit ihrer Jugend ist Hannah Vegetarierin. Sie lebt in der Stadt und hat nur noch wenige Verbindungen zum dörflichen Leben ihrer Kindheit. Als jedoch ihre Mutter stirbt, kehrt sie auf deren Hühnerhof zurück - vorübergehend, denkt sie, bis alles geregelt ist. Doch das Landleben in seiner Schönheit und seinem Schrecken nimmt sie in Beschlag, und schon bald entwickelt Hannah ein ganz besonderes Verhältnis zu den Tieren: Sie schlachtet und vakuumiert sie, verabschiedet aber jedes Hähnchen mit einer eigenen Biografie, die der Verpackung beiliegt. Aus dieser Geste der Wertschätzung entsteht ein Marketingprojekt, das irrwitzige Ausmaße annimmt: »Hannahs Hähnchen« werden zum Supermarkthit mit unerwarteten Folgen für Leib und Leben von Mensch und Tier. In Lucie Ricos amüsantem wie irrwitzigem Roman gerät das Leben der Protagonistin innerhalb der unerbittlichen Hackordnung von Hühnerstall, Fleischindustrie und Menschenwelt langsam, aber sicher außer Kontrolle, und der Weg vom Bauernhofidyll zur grellen Fleischtheke erscheint kürzer als gedacht.