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Alle sechs bis acht Wochen stellen wir im ocelot abends ein paar Stühle im Kreis auf und feiern mit euch das,
weshalb wir diesen Beruf auch gewählt haben: den intensiven Austausch über Literatur.
Wir wollen unserem Lesen noch genauer auf den Grund gehen, wollen Bücher auf noch mehr prüfen als allein auf ihre Form und ihren Inhalt.
Im Austausch mit anderen hat eine Lektüre so viel mehr Seiten, als wir allein je entdecken könnten.
Der Eintritt ist frei.
Wir freuen uns immer auf neue Teilnehmer*innen
In der 45. Ausgabe sprechen wir über den Roman "Der beste Tag seit Langem" von Jana Volkmann
Eine Sommernacht in der Wiener Innenstadt, zwei Frauen sind auf dem Heimweg, als ihnen in einer kleinen Gasse ein herrenloses Pferd begegnet. Das leicht verwahrloste Tier trottet ihnen nach bis zu ihrem Häuschen in der Vorstadt und bezieht im Garten Quartier. Fortan kümmern die beiden sich um den neuen Mitbewohner. Was zunächst wie eine märchenhafte Fantasie anmutet, steigert sich zu einem außergewöhnlichen Roman über das Zusammenleben von Tier und Mensch, über Tierrechte und Ausbeutung, über Selbstbestimmung und ihre Grenzen. Mit Eleganz und Witz erzählt Jana Volkmann eine hochaktuelle Geschichte, in der Hühnerfabriken gestürmt werden, Schweine über die Simmeringer Hauptstraße galoppieren - und jede*r für sich entscheiden muss, wie wir in Zukunft leben wollen ...
Dinçer Güçyeter war schon öfter mit seinem ELIF VERLAG in der Buchhandlung Ocelot. Dieses Mal, am 27. Februar 2025, kommt er mit drei weiteren Autor*innen zu uns.
Özlem Özgül Dündar, die für ihre Werke mehrfach ausgezeichnet wurde und 2025 als Co-Verlegerin im ELIF mitgewirkt hat, Thomas Mortesá Hashemi und Janin Wölke, die ihre neuesten Werke im ELIF veröffentlicht haben, werden den ganzen Abend über ihre Texte und über die ELIF Kulissen ein Gespräch führen.
ELIF ist ein Verlag, der sich in Hauptsache der Lyrik verschrieben hat.
Seit 2011 verlegt er Stimmen, die aus der Gegenwart in die Gegenwart sprechen. Dabei liegt der Schwerpunkt des Programms nicht etwa ausschließlich auf Debüts und der Begleitung von zeitgenössischen Lyriker*innen, vielmehr ist ELIF darüber hinaus ein offenes Experimentierfeld für Klassiker:innen in neuen Übersetzungen, divers aufgestellten Stimmen aus jeder Sprache, in der sich Gedichte verfassen lassen, sowie im Besonderen ein Platz für lyrische Positionen, die das Feld vom Rand her aufrollen.
Wie es funktioniert? Genau das soll an dem Abend lebendig gezeigt werden.
Moderation: Jelena Kern
In einem bewegenden Coming-of-Age-Roman sucht Sunny Oh, gefangen zwischen zwei Welten, nach ihrer eigenen Identität. Sunny Oh, 26 Jahre alt, hat das Jurastudium abgeschlossen, einen erfolgreichen Arzt als Freund – und das dringende Bedürfnis, einfach nur zu schlafen. Geboren in Deutschland als Kind koreanischer Eltern, fühlt sie sich weder als Deutsche noch als Koreanerin. Ihr Leben ist ein ständiger Balanceakt, um es allen recht zu machen: das Studium, die perfekte Beziehung – alles Kompromisse, um den Erwartungen ihrer Eltern und ihres Umfelds zu entsprechen.
Nach einem heftigen Streit beim traditionellen Chussokfest hat sie genug. Sie bricht mit ihrer Familie und flüchtet – ausgerechnet in die Turnhalle eines koreanischen Kulturvereins. Als "Praktikantin" quartiert sich Sunny in den Geräteraum ein und wird unvermittelt mit der Kultur konfrontiert, der sie gerade entkommen wollte. Doch genau hier, zwischen Turngeräten und Traditionen, muss Sunny sich ihrer Vergangenheit und der Frage nach der Selbstbestimmung stellen.
Ta-Som Helena Yun, geboren 1985 in Berlin, zog mit neun Jahren mit ihrer Familie nach Südkorea. Dort war sie Stipendiatin der Staatlichen Schule für Traditionelle Koreanische Musik und lernte u. a. koreanischen Pansori-Gesang. Mit siebzehn Jahren kehrte sie allein nach Deutschland zurück. Während des Jurastudiums war sie Stipendiatin der Friedrich-Ebert-Stiftung. 2022 veröffentlichte sie in der Zeitschrift "BELLA triste" eine Kurzerzählung. Mit ihrem Romanprojekt war Ta-Som Helena Yun Stipendiatin der Prosawerkstatt 2022 am Literarischen Colloquium Berlin. Sie ist Richterin am Amtsgericht in Berlin.
© Foto Stephanie Wacker
Moderation: Maria-Christina Piwowarski
Der Sommer, der mir gehörte.
Sechs Wochen, aber gleichzeitig ein halbes Leben, das vor ihr lag. Mit zäh fließenden Honigtagen am See und Radfahrten über Waldbodenteppiche aus Tannennadeln. Mit kühlen Wasserspritzern auf geschlossenen Lidern, Pommes Rot-Weiß, kurz bevor das Schwimmbad schloss, statt dem geplanten Abendbrot drinnen am Tisch, tiefblauem Himmel über dürren Fichten und senfgelben Feldern.
Es ist das erste Mal seit sechs Jahren, dass die alleinerziehende Musiklehrerin Lisa einen Sommer ohne ihren Sohn vor sich hat. Doch die lang ersehnte Freiheit bringt auch Zweifel mit sich. Da ist die Sehnsucht nach ihrem Kind und die Frage, was für eine Frau sie eigentlich ist, wenn sie mal keine Mutter ist. Auf der Suche nach einem Restaurator für ihre alte vernachlässigte Geige begegnet sie der Obstbäuerin Ute in ihrem Kirschgarten, einer Frau, die keine Zeit mehr für Kompromisse hat. Bald wird Lisa klar, dass die Frage nach ihr selbst eng mit all dem verknüpft ist, worüber in ihrer Familie stets geschwiegen wurde. Und sie erfährt die unwiderstehliche Magie eines Sommers zwischen den Abgründen der Vergangenheit und einer neuen flirrenden Freiheit.
Ein schwebend schöner, tiefgründiger Roman von Bestsellerautorin Anne Stern.
Anne Stern, geboren 1982 in Berlin, ist promovierte Germanistin, Historikerin und Bestsellerautorin. Bei Aufbau erschienen von ihr zuletzt die Romane »Drei Tage im August« und »Lindy Girls«. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Autorinnenfoto: © Heike Steinweg
Es moderiert die Übersetzerin Monika Li.
Nach mehreren Jahren Haft in einem Berliner Gefängnis kehrt Tianhong zurück in sein taiwanisches Heimatdorf: Yongjing, was ewiger Frieden bedeutet, doch für Tianhong alles andere ist als das. Als jüngstes von sieben Geschwistern wuchs er mit Aberglauben, Klischees und unverrückbaren Rollenbildern auf und floh nach Berlin, in der Hoffnung, dort ein freies, selbstbestimmtes Leben als homosexueller Mann führen zu können. Doch seine Ehe mit einem Deutschen beendet er mit dem Mord an ihm. Wie konnte es dazu kommen?
Am Tag des Geisterfestes, just dem Tag seiner Rückkehr ins Dorf, beschwört Tianhong einen vielstimmigen Chor aus Lebenden und Verstorbenen, gegenwärtigen und vergangenen Erfahrungen herauf, und Stück für Stück bildet sich ein Mosaik der Leben zwischen den Extremen ab: Dort ist die tote Mutter, die sich immer nur wünschte, einen Sohn zu gebären, doch zuerst nur fünf Töchter bekam; der Ehemann, der aus Hoffnung auf einen großen Preis Orchideen züchtet; die Schwester, die sich aus Angst vor dem, was sich hinter den Fenstern verbirgt, ins Dunkel zurückzieht, und der Dorfdepp, der der Schlaueste von allen war.
In einem wirbelnden Sog verknüpft Kevin Chen Geschichten von Familiengeheimnissen mit freundschaftlichem Zusammenhalt, von Neugier nach der Fremde mit einem unbegreiflichen Heimweh, Armut und Macht mit dem unermüdlichen Kampf für die eigene Identität.
Kevin Chen, 1976 in Changua, Taiwan, geboren, begann seine künstlerische Karriere als Filmschauspieler und spielte in den taiwanesischen und deutschen Filmen Ghosted, Kung Bao Huhn und Global Player mit. Heute lebt er in Berlin und arbeitet als Autor für die Zeitschrift Performing Arts Review.