Lydia lebt in Acapulco, ist mit einem Journalisten verheiratet und besitzt einen wunderbaren Buchladen. Ihr Mann recherchiert und schreibt über die verschiedenen Kartelle in Mexico. Dann passiert das Grausame. Alle Familienmitglieder werden bei einer Feier in ihrem Hause von Mitgliedern eines Kartells getötet. Nur Lydia und ihr achtjähriger Sohn Luca überleben. Das einzige, was sie tun kann ist fliehen. Die Flucht gestaltet sich schwierig, da sie keine Papiere für Luca hat mitnehmen können. So können die beiden nur auf illegalem Weg versuchen, durch das von Gewalt und Korruption regierte Land, die Grenze zu den USA zu erreichen. Welche Kraft und Energie die beiden aufbringen müssen, ist unvorstellbar. Immer verfolgt von dem Kartell kämpfen die beiden um ihr Leben. Das, was sie auf ihrer Flucht über tausende von Kilometern erleben, hinterlässt einen tiefen Eindruck und man wird dieses Schicksal sowie deren Folgen so schnell nicht vergessen.
John Grisham sagt über dieses Buch: „Seit langem habe ich die Seiten nicht mehr so schnell umgeblättert wie bei AMERICAN DIRT. Die Geschichte ist dicht, klug und unvorhersehbar. Die Botschaft ist wichtig und passt genau in unsere Zeit.“
Dem kann ich nur zustimmen!
zum Produkt € 15,00*
Tilda, gerade 40 geworden, muss feststellen, dass sie in ihrem Job beim Fernsehen zum alten Eisen gehört. Nicht nur, dass eine Jüngere ihren Moderationsposten übernehmen soll, zudem wird ihr auch noch ihre Wohnung in Hamburg wegen Eigenbedarf gekündigt. Zur selben Zeit erhält sie einen Brief aus Amrum, das sie eine kleine Kate geerbt haben soll. Sie fährt nach Amrum um sich die Kate anzuschauen, um sie evtl. an Feriengäste zu vermieten. Auf Amrum erfährt sie dann, dass die Kate ihrem Onkel Hannes gehörte, zudem sie seit Kindheitstagen keinen Kontakt mehr hatte und dass das Erbe an eine Bedingung geknüpft ist. Sie muss 365 Tage auf Amrum in diesem Haus wohnen, um das Erbe antreten zu dürfen. Das kann sie sich als Großstädterin überhaupt nicht vorstellen und fährt nach einer Woche wieder zurück nach Hamburg. Dort erscheint jetzt aber alles trostlos, es fehlt das Meeresrauschen, die leichte Windbriese, die frische Luft und auch die drei Menschen, die ihr in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen sind. Kurzentschlossen packt sie ihre Sachen und fährt nach Amrum zurück …
Ein kurzweiliger Sommerroman mit Happy-End.
zum Produkt € 11,00*
Unruhe in Fredenbüll!!
Achtung, Warnung: Mischung aus scheinbarem Dorfidyll, klassischem Krimi-Geschehen, die unter die Haut gehende Beschreibung eines unbedeutenden nordfriesischen Kaffs in der Nähe der Fähren nach Amrum oder Sylt, und dem täglichen Treffen der Protagonisten im örtlichen Imbiss „De Hidde Kist“. Wer das glaubt nicht „abzukönnen“, sollte die Finger von diesem Buch lassen, wie auch von allen anderen Folgen dieser Reihe von Krischan Koch.
Wer das Geschehen in Fredenbüll, dem beschaulichen Ort des Geschehens, mit dem Protagonisten Dorfpolizist Thies Detlefsen, Antje vom Imbiss, Piet Paulsen, dem Landmaschinenvertreter a.D. und den anderen Stammgästen der „Hidde Kist“ nicht mag, dem ist allerdings auch irgendwie nicht zu helfen“! Wer die toten Frauen im Jauchebecken von Schweinezüchter Schlotfeld und das Lieblingsgetränk der Imbiss-Gäste, also die „Dreimal Tote Tante“ einmal an einem langen Corona-Sonntag in Form von ca. 280 Seiten erlebt hat, der lässt nicht mehr davon und bestellt gleich einen weiteren Band nach. Z.B. Band 5, den „Backfisch-Alarm“, bei dem es schon auf dem Weg nach Amrum auf der Fähre einen mysteriösen toten Fahrgast gibt. „Dem Thies sein“ Job ist akut gefährdet, weil jahrelang in Fredenbüll nicht genug passiert ist, um ein Polizeirevier zu unterhalten. Gott sei Dank kommen hier die toten Tanten ins Spiel und „dem Thiess seine“ bei Mord zuständige Kommissarin aus Kiel: Nicole Stappenbek, die Thies ebenso attraktiv findet wie seine Frau Heike bedrohlich.
Wer Menschen mitsamt Ihren Macken mag, der findet sich hier wieder, ebenso wie jeder, der regionale Krimis wegen ihres Lokalkolorits schätzt. Wer Lektüre für eine intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Lauf der Welt erwartet, ist hier fehl am Platz. Oder… Moment mal…, naja.
Übrigens: Tote Tante ist tatsächlich ein weitverbreitetes Getränk in manchen Regionen an der Küste: 1/8 l Milch, 1 Teelöffel echtes Kakaopulver, ½ Teelöffel Zucker, 2-3 cl mindestens 42%iger Jamaika-Rum, 1-2 Esslöffel geschlagene Sahne, und Schokoraspel zur Dekoration. Milch warm machen, Kakao und Zucker einrühren, Rum heiß machen und alles zusammen in eine große Tasse füllen. Geschlagene Sahne oben drauf, Schokoraspel ganz oben drauf – fertig! Man bedenke: Wird der Rum zu lange heiß gemacht, ist der Alkohol futsch. Dann ist die Tante allerdings richtig tot.
Viel Spaß bei dieser Entspannungslektüre!
zum Produkt € 10,95*
Wenn wir jetzt noch nicht an Nord- und Ostsee fahren dürfen, ist dies ein schöner Roman für die Traumreise ans Meer.
Die Handlung spielt auf der malerischen Insel Rügen. Constanze Varga ist nach dem Tod ihres Mannes alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und zieht von Usedom nach Rügen. Dort lebt sie mit ihrer Mutter, ihrer Großmutter, ihrem Bruder und seiner Freundin in einem schönen alten Haus mit Blick auf den Jasmunder Bodden. Constanze ist Journalistin und arbeitet für die Ostsee Nachrichten – Regionalteil Rügen. Durch ihre Arbeit lernt sie schnell neue Menschen und Freunde sowie die Insel kennen. Nun will sie auch in der Liebe einen Neuanfang wagen und meldet sich auf Anraten ihrer Freundin bei einem Online-Dating-Portal an. Ob sich hinter Toastbrot_81, SchmusiHasi oder Cunnilingi2000 wohl der Richtige versteckt? Sie taumelt von einem Katastrophen-Date zum nächsten. Aber schließlich ist sie sich sicher, ihren Traummann übers Internet gefunden zu haben. Aber da ist noch ihr Nachbar, ein gutaussehender Spanier mit vielen Geheimnissen, der keine unwichtige Rolle in ihrem turbulenten Dasein spielt.
Ein leichter Sommerroman mit einem großen Hauch Meeresbrise.
zum Produkt € 12,99*
Eine folgenschwere Amour fou an der Côte d´Azur
Wer kennt nicht George Simenon oder seine wohl bekannteste Romanfigur, den Pariser Kommissar Maigret? Viele der Romane waren inzwischen schon nicht mehr lieferbar: Daniel Kampa, Verleger des neu gegründetem Kampa Verlages, konnte sein Glück kaum fassen, als ihm die Erben des 1989 verstorbenen Autors die Veröffentlichungsrechte überließen. So werden alle 75 Maigret-Romane wieder verlegt. Die ersten sind erfreulicherweise bereits erschienen. Ich selbst kannte bis dahin keinen der ebenfalls wieder erscheinenden „Non-Maigret“-Romane und möchte Ihnen diese heute ans Herz legen! Für mich waren es Entdeckungen, die sich „nebenbei“ einer wertigen Ausstattung erfreuen.
In diesem Herbst erschien der Titel „Sonntag“, 181 Seiten, mit einem Nachwort von Rainer Moritz, gebunden für 19,90 € zu erwerben.
11 Monate Vorbereitungszeit nimmt sich der dreißigjährige Gastwirt Émile um seine zwei Jahre ältere Ehefrau Berthe zu ermorden. Er geht dabei gut überlegt vor um alle Eventualitäten auszuschließen, um die Tat zu einem perfekten Verbrechen zu machen. Natürlich will er nicht als Täter entlarvt werden an diesem Sonntag im Mai…
Èmile hatte das Restaurant der Hornauds „La Bastide“ wieder zum Laufen gebracht: Bei den Feinschmeckern ist es sehr beliebt, es gilt schlicht als „Geheimtipp“. Nach dem Tod vom Monsieur Hornaud verkuppelte Madame Hornaud ihre Tochter Berthe mit Émile.
Eine leidenschaftliche Beziehung ist zwischen Émile und Berthe nicht entstanden, eher ein wirtschaftliches Arrangement und Émile fühlt sich „gekauft“. Berthe hat das Sagen, schikaniert das Personal und „bewacht“ ihren Ehemann. Sie weiß, dass er fremd geht, aber solange der Schein gewahrt bleibt, akzeptiert sie dies. Die Situation ändert sich, als Émile ein Verhältnis mit der zehn Jahre jüngeren Ada beginnt, die als Mädchen für alles im La Bastide arbeitet…
Simenon beschreibt mit wenigen Worten wesentliche Züge der Psyche dieses Mannes, der zu morden entschlossen ist ohne dessen tatsächlichen Beweggründe zu nennen.
Zu gern würde ich als Leserin wissen, wie der Montag nach diesem Sonntag aussehen wird…
zum Produkt € 19,90*
Krimireihe von Linda Castillo
Die Geschichten und Kriminalfälle spielen in Ohio und überwiegend im Bereich der Amisch People. Diese leben wie vor hundert Jahren. Sie sind gottesfürchtig und rechtschaffen. Doch auch sie trifft der Hass und das Böse.
Die Protagonistin Kate Burkholder, Polizeichefin in Painters Mill, gehörte selbst zu den Amischen. Sie ist mit 18 Jahren aus der Gemeinde ausgetreten, spricht die Sprache und kann so ein leichtes Vertrauensverhältnis zu den Menschen beim Klären ihrer Fälle aufbauen, obwohl sie von den Amischen in den Gemeinden gemieden wird und nicht willkommen ist. Beim Lesen der verschiedenen, teilweise sehr grausamen Fälle, erfährt man viel über das Leben der Amisch People, deren Unterschiede und Verhaltensweisen sowie die Auseinandersetzung mit den Traditionen.
Trotz aller Grausamkeit sind die Bücher gut zu lesen und nehmen einen sofort gefangen. Man fiebert mit Kate mit, mit ihrem eigenen Schicksal und ihrem Bemühen, eine gute Polizeichefin zu sein.
*****
Band 1: Die Zahlen der Toten
Kate Burkholder muss den Killer finden, bevor er noch einmal zuschlägt. Aber wenn sie ihn überführt, verrät sie nicht nur ihre Familie, sondern deckt ein dunkles Geheimnis auf, das auch ihr Leben zerstören kann.
Band 2: Blutige Stille
Ein Verbrechen, das grausamer nicht sein könnte – aber kein Motiv, kein Hinweis, kein Verdächtiger. Wo soll Kate Burkholder auf der Suche nach dem Täter ansetzen?
Band 3: Wenn die Nacht verstummt
Abgeschlachtete Tiere auf der Weide, ein Farmer, der an sein umgekipptes Fuhrwerk gefesselt fast erfriert. Und dann werden noch drei Leichen in der Güllegrube gefunden.
Band 4: Tödliche Wut
Sadie Miller, ein Amisch-Teenager ist verschwunden. Trotzdem verbittet sich die verzweifelte Familie jegliche Einmischung von Kate Burkholder. Und da sind noch mehr vermisste Mädchen im gesamten County. Wo sind sie, und was ist mit ihnen geschehen?
Band 5: Teuflisches Spiel
Als das gleißende Scheinwerferlicht des entgegenkommenden Fahrzeugs sie blendet, bleibt ihnen nicht einmal mehr die Zeit, um zu schreien. Auf der regennassen Straße sterben in dieser Nacht drei Menschen. Ein amischer Vater und zwei seiner Kinder. Als Kate Burkholder die Unfallstelle genauer untersucht, kommen ihr erste Zweifel, ob dies wirklich ein Unfall war.
Band 6: Mörderische Angst
1979: Ein Vater und vier seiner Kinder sterben bei einem missglückten Raubüberfall. Seine Frau wird von den Tätern entführt und nie wieder gesehen.
2014: Jeder in Painters Mill weiß, dass es auf der verlassenen Farm spukt. Aber nur einige wenige wissen, was damals tatsächlich geschah. Doch jetzt werden sie einer nach dem anderen auf grausame Weise ermordet. Wer ist ihrem Geheimnis auf die Spur gekommen?
Band 7: Grausame Nacht
Als der Tornado über Painters Mill in Ohio hinwegfegt, legt er nicht nur die halbe Stadt in Schutt und Asche. Er bringt auch etwas zum Vorschein, das besser in der Erde geblieben wäre. Unter einer eingefallenen Scheune werden die Überreste eines menschlichen Skeletts gefunden. Wer ist der Tote?
Band 8: Böse Seelen
Kate Burkholder wird in eine abgelegene Amisch-Gemeinde im Bundesstaat New York gerufen, um dort undercover zu ermitteln. Drei Mitglieder der Amisch-Gemeinde sind verschwunden. Und jetzt ist die fünfzehnjährige Rache Esh tot. Allein und auf sich gestellt taucht Kate ein in eine Welt, die voller Grausamkeit und Verbrechen ist.
Band 9: Ewige Schuld
Seit zwei Jahren sitzt Joseph King wegen des Mordes an seiner Frau Naomi hinter Gittern. Er gilt als ein „gefallener“ Amischer, einer der ständig mit dem Gesetz in Konflikt geriet. Doch diese Tat hat er immer vehement bestritten. Jetzt ist er ausgebrochen uns hat seine fünf Kindern als Geiseln genommen. Als Kate die Kinder auf eigene Faust befreien will, wird sie von King überwältigt. Seine Forderung lautet: Du kannst gehen, aber finde den Mörder meiner Frau.
Band 10: Brennendes Grab
Der 18-jährige Sohn der Familie Gingerich verbrennt bei lebendigem Leib in der Scheune. Daniel galt als tüchtig, freundlich und zuverlässig. Doch die Ermittlungen bringen auch seine dunkle Seit ans Licht. Eine Seite, von der die amische Gemeinde nichts wissen will. Als Kate den Dingen auf den Grund geht, finden sich plötzlich viele Verdächtige.
Band 11: Quälender Hass
Erscheint im Juli 2020
zum Produkt € 10,99*
Ein liebenswertes, zauberhaftes Buch mit Familienschicksal. Eine gut erzählte Geschichte, die glaubhaft das Leben der Italienischen Gastarbeiter in Deutschland schildert. Man möchte es nicht mehr aus der Hand legen. Vor allem die unterschiedlichen Charaktere haben mir gut gefallen, sowie die Geschichte mit den Rückblicken.
Luciano Paradiso lebt mit seinen drei Brüdern und den Eltern in Bassano, einem kleinen Dorf in Italien. Der Vater betreibt eine Ziegelei und die jüngeren Brüder müssen alle mit anpacken. Luciano mag die Arbeit nicht, er liebt Bücher und geht gern in die Schule. Als mehr und mehr Häuser aus Beton gebauten wurden, muss der Vater die Ziegelei aufgeben. Luciano beschloss, wie so viele andere Italiener, sein Glück in Deutschland zu suchen und träumt von einer eigenen Eisdiele. Vor seiner Abreise verlobt er sich mit Tiziana und verspricht ihr, sie so bald wie möglich nachzuholen.
Luciano sprach kein Deutsch, wollte es aber unbedingt lernen. In seiner freien Zeit ging er in eine Bibliothek. Die Bibliothekarin Monika gab ihm zuerst Kinderbücher zum Lesen und half ihm beim Deutsch lernen. Luciano verliebt sich in die um einige Jahre ältere und verheiratete Bibliothekarin. Sein Startkapital für seinen Traum einer Gelateria verdient er sich mit Arbeit bei der Deutschen Bahn. Luciano schafft es und eröffnet seine eigene Eisdiele und ist mit einem alten überlieferten Familienrezept sehr erfolgreich.
Francesca, Flugbegleiterin, räumt das alte Eiscafé ihrer Eltern aus. Die Kölner Tischlerin Susanne hofft, in dem alten Eiscafé Paradiso einige schöne Stücke zum Restaurieren zu finden. Susanne wuchs bei lieblosen Adoptiveltern auf. Ihre richtigen Eltern hat sie nie kennengelernt. In der Eisdiele fällt ihr ein altes Foto in die Hände. Dem Mann darauf ist sie wie aus dem Gesicht geschnitten. Die beiden einander unbekannten Frauen werden damit konfrontiert, dass sie Halbschwestern sind. Von Francesca erfährt Susanne, dass ihr Vater in Italien lebt. Die beiden ungleichen Schwestern machen sich auf den Weg über den Brenner und decken das Geheimnis ihres Vaters auf.
zum Produkt € 10,99*
Was für ein Mann, was für ein Film! Irvin Yalom ist fast 84 Jahre alt, emeritierter Professor für Psychiatrie (Stanford),
Psychiater und Psychotherapeut, und schon wiederholt aufgefallen durch Bücher wie „Und Nietzsche weinte“ (auch verfilmt), „Die Schopenhauer-Kur“ und einige Fachbücher. Dieser Film mit dem schönen Titel „Die Anleitung zum Glücklichsein“ wird für manchen ungeduldigen Hochbegabten sogenannte „Längen“ haben, zu viele Bilder, zu wenig Text. Er hat aber auch unzweifelhafte Vorteile: Er hat so viele wirklich schöne Bilder und so wenig Text, dass man als Zuschauer selbst auf die Idee kommt, über die Dinge nachzudenken, zu denen der Film anregen möchte.
Getreu dem Motto von Emanuel Kant: „Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ studiert Yalom Medizin und lernt den Beruf des Psychiaters kennen und in seiner Form in den 50er Jahren in den USA verabscheuen. „So kann man nicht mit Patienten umgehen!“ Und er bleibt nicht im Jammertal stecken (allein das kann für viele – auch für
Mensaner – anregendes Vorbild sein), sondern entwickelt eine mitfühlende, mitgehende existentielle Form der Psychotherapie, die die Patienten zu Erwachsenen Menschen werden lässt, mit denen er eine Beziehung auf Zeit eingeht und denen er deswegen helfen kann, weil er seine Professionalität nicht (!) durch Distanziertheit beweisen muss.
Für Menschen, die immer nur Angst vor sich selber haben und sich deswegen weder mit sich selbst, noch mit anderen wirklich auseinandersetzen, ist das nichts. Also hier die Warnung: Lieber nicht kaufen! (…und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker).
Für die aber, die sich bewusst mit dem eigenen Leben, oder gar dessen Sinn (oder Un-Sinn), auf jeden Fall aber mit der eigenen Existenz, mit Partnerschaft und Familie und oder der eigenen Existenz als Fortsetzung derer der eigenen Eltern auseinandersetzen wollen, für die ist das eine kleine, aber feine Reise zu sich selbst, die wirklich mehr wert ist als sie kostet. Für den Gegenwert einer einzigen tiefenpsychologisch orientierten Therapiesitzung könnte man sich mehr als 6 -8 Exemplare dieses Films kaufen: er kostet als Blue-Ray tatsächlich nur € 19,95 und dafür sind noch drei sinnsprüchige Postkarten enthalten, die man vielleicht mal jemandem schicken könnte, den solche Gedanken etwas angehen könnten.
Man erhält dafür Anregungen in Form eines fast dokumentarischen Films über das Leben Yaloms. Das ist vielleicht nicht das, was man am Anfang erwartet, aber es überrascht positiv. Im Gegenteil, es hilft beim (Nach)denken und (Nach)fühlen.
zum Produkt € 8,99*
Drei schwarzhumorige Österreicher vom Feinsten (die derzeit „schärfste Boygroup der Milchstraße“) erklären das Weltall. Und Gerhard Polt das Buch: „Da fahren wir nicht mehr hin!“ Wissenschaftlich abgesichert und zum Wegschmeißen komisch. Jedenfalls für den, der den rabenschwarzen Humor unsere alpinen Nachbarn mag. Puntigam ist abgebrochener Mediziner, Oberhummer emeritierter Professor für Kern- und Astrophysik, Kosmologie und Theoretische Physik an der TU Wien, Werner Gruber Experimental- und Neurophysiker an der Uni Wien und kulinarischer Physiker.
Seit vielen Jahren in Grüßgottland Straßenfeger in Fernsehen, Radio und auf Bühnen, hierzulande offenbar noch leidlich unbekannt. Und jetzt ist auch noch Professor Oberhummer, der eigentlich Oberhammer heißen müsste, gestorben. Wahrscheinlich ist er aber eher auf dem Weg nach Alpha Centauri oder weiss Gott wohin.
Den dreien ist das Kunststück gelungen, jemandem nun wirklich fachfremden wie mir den Weltraum zu erklären, während ich dabei Magenkrämpfe vor Lachen kriege und mein Gehirn gleichzeitig versucht, das Universums zu begreifen, mein Bild desselben von einer leicht gebogenen Wurst hin zu einem Kuddelmuddel aus Galaxien zu verändern. Einer Mischung , aus schwarzen Löchern, weißen Zwergen und der Frage, aus welcher Höher der Heilige Geist abstürzen müsste, um auf der Erde als gut durchgebratene Taube aufzuschlagen.
In diesem Zusammenhang gleich eine Warnung für die am traditionellen Weltbild der katholischen Kirche und nicht nur der Festhaltenden. Das Buch wäre keine erbauliche Lektüre. Ebenso wenig wie für die, die an dem unter pseudointellektuellen Angebern populären Märchen festhalten wollen, man könne bei Chinesen und anderen kochenden Dummbeuteln nicht essen gehen, weil die überall das lebensgefährliche Glutamat mit vollen Händen hineinwerfen. Vermutlich, um die europäische Zivilisation auszurotten.
Auch die Frage, warum wir verzweifelt nach Leben im Universum, beispielsweise auf Jupiter-Mond Europa suchen, während wir uns für das Leben der Menschen kaum noch interessieren, die wie eine abgenutzte Nachricht im Mittelmeer ersaufen, weil sie nach Europa wollen und wir kaum noch Notiz nehmen, kommt nicht zu kurz.
Kurzum, es ist ein Buch für Weltall- Neugierige, Liebhaber schwarzen Humors, Altruisten und Atheisten und Menschen, die ihre eigene Existenz gerne mal etwas relativieren wollen in Gedanken an die vielen theoretisch möglichen, aber vollends irrelevanten Lebenswesen im All in Entfernungen, die wir uns nicht mal als Zahl vernünftig vorstellen können und die wir mit Sicherheit nicht mehr erleben werden. Und es stärkt die Lachmuskeln. Und das wiederum stärkt ja bekanntlich das Immunsystem. Und das ist wieder gut für unsere Gesundheit.
zum Produkt € 13,00*
Was macht einen Frühjahrsabend, an dem das Wetter schlecht ist, die Freunde nicht gekommen, das Auto versagt oder die Fete geplatzt ist, irgendwie doch noch richtig gut ?!
Die Tatsache, dass man eine wunderbaren Abend mit sich selbst verbringen kann, wenn man nur Folgendes zur Hand hat: Eine Flasche Wein, den Film „Zelig“ von Woody Allen und das Buch „Identität im Zeitalter des Chamäleons“ von Eric Lippmann.
Nach einem irritierenden wie amüsanten Multilog des Autors mit Filmheld Leonhard Selig und Systemiker Matthias Varga von Kibéd, der denselben beisteuerte, nimmt einen das Buch mit. Und zwar auf einen Parforce-Ritt durch die Welt der Erforschung der Selbstfindung bzw. Entdeckung des Sinn des Lebens. Erfahren wir uns als Einheit über unseren Körper oder ist die eigene Person nichts als eine (Re)Konstruktion rein immaterieller Wahrnehmung(sfehler?). Die Frage nimmt einen mit: „Wie viele Fragen hält ein Mensch aus auf der Suche nach sich selbst?“ Die aus der Gestalttherapie entliehenen „fünf Säulen der Identität“ (soziale Beziehungen, Arbeit, Körper, Besitz und Sinn) bilden den roten Faden durch das Buch. Der Film von Woody Allen (Zelig, Woody Allen, 1983) erzählt in Stile einer Fernsehdokumentation die Geschichte des unbedeutenden Angestellten Leonhard Zelig. Handwerklich perfekt, mit etlichen „Originalaufnahmen“ aus den Zwanzigern der USA und mit einer ganzen Reihe eingespielter aktueller Interviews von tatsächlich existierenden Experten wie z.B. dem bekannten US-amerikanischen Psychoanalytikers Bruno Bettelheim nimmt einen der Film mit. Zelig, der in den „Roaring Twenties“ unerkannt in der Masse untergehen wollte, und gerade deswegen eine derartig exzessive Überanpassung entwickelte, dass er paradoxerweise als „menschliches Chamäleon“ weltberühmt wurde,s chafft eine Projektionsfläche für einige eigene Unzulänglichkeiten, möchte man meinen.
Die Biographie von Zelig, die voll ist von biographischen Anspielungen auf Woody Allen selbst, stellt im Hintergrund den roten Faden als Grundmetapher für das Dilemma: Wieviel Anpassung ist nötig um zu einer individuellen, unverwechselbaren Identität zu kommen? Gibt es überhaupt eine Identität in einer multioptionalen, zunehmend fragmentierten Gesellschaft? Wieviel Fragmentierung verträgt eine konstante Identität?
Der eine mag sich fragen, warum gerade diese „fünf Säulen“ bemüht werden: gibt es doch zum Selbstbild oder holistischen Selbst durchaus andere Bilder. Und er wundert sich über so manche schwer zu verfolgende Satzkonstruktion. Genauso wie der Autor Eric Lippmann, als Woody Allen höchst persönlich unerwartet in den einleitenden Multilog eingreift. Eine andere Leserin fragt sich vielleicht nach der Emotion, einer hier völlig ignorierten Quelle der Identitätserkennung durch die innere Reaktion auf sich selbst. Immerhin sind Emotionen essentiell für beispielsweise indianische Vorstellungen des holistischen Selbst ist, aber das Buch hat eine unbestrittene und ganz besondere Stärke:
Es lässt den Leser - auch und gerade den Hochbegabten - mit einer offenen Frage zurück: Nach schier unendlich vielen Aspekten des menschlichen Über-sich-selbst-Nachdenkens, steht der Leser aber nicht in der nihilistischen Orientierungslosigkeit. Im Gegenteil, er findet sich in seiner persönlichen Freiheitszone. Und es bleibt nur die Frage offen: Greif ich zu oder nicht?! Mit anderen Worten: Übernehme ich Verantwortung oder nicht? Gehe ich den anstrengenden Weg der offenen Fragen, der Toleranz, und nicht den einer auf Kosten anderer zu verteidigenden einfachen Wahrheit?
Es macht das eigene Dasein wie die Sicht darauf spannender und angesichts der immerhin möglichen völligen Sinnlosigkeit unserer Existenz Mut, sich endlich dieser Tatsache zu stellen und selbst Sinn zu schaffen. Getreu dem Untertitel des Werkes: Flexibel sein und Farbe bekennen.
zum Produkt € 32,00*