Liebe Lesende,
hier versorgen wir Sie mit unseren Leseempfehlungen, die Sie gerne über den Shop hier oder bei uns im Laden bestellen können. Wenn Sie weitere Lesetipps brauchen oder ein wirklich gutes Buch verschenken möchten, stehen wir auf allen Kanälen für eine Beratung zur Verfügung.
Ihr Team der Lese-Eulen von Schwarz auf Weiß
Das Buch in einem Satz: Um sich nicht selbst umbringen zu müssen, verkauft sich Hanio (mehrmals!!!) an durchweg skurrile Personen.
Lesenswert, weil das in Japan längst ein Klassiker geworden ist und man selten so eine Geschichte liest.
Für alle, die „Bullet Train“ gelesen und „Kill Bill“ geguckt haben.
Ein kleines Buch für zwischendurch , nachdem ich einen schönen Schmöker durchgelesen hatte – das war mein Plan. Aber was ich hier gelesen habe, habe ich nicht kommen sehen.
Alles fängt mit einem Inserat in einer Zeitung an, in dem Hanio sein Leben zum Verkauf anbietet. Da er keinen Sinn in seinem Leben sieht und sein Suizid nicht geklappt hat, legt er sein Leben nun zum individuellen Preis in die Hände Interessierter. Eigentlich erwartet man, dass Hanio genau einmal sein Leben verkauft, weil er danach eben tot ist. Doch nein, das passiert hier nicht.
Hanio begegnet Menschen, die aus verschiedensten Gründen verzweifelt sind und in Hanio nun ihre letzte Chance sehen. Und immer wieder nimmt das Schicksal einen ganz anderen Lauf als sowohl Hanio als auch die Lerser:innen erwartet hätten. Ohne zu viel verraten zu wollen, begegnet er einem Vampir, einer Geheimorganisation, einer Syphiliskranken und probiert Gift, schläft mit einer Ehefrau und was das Ganze mit Möhren zu tun hat, ist auch noch zu klären.
Ich hatte meinen Spaß mit diesem Buch und es gab auch einige Gedanken, die mich nachdenklich gestimmt haben. Ein gutes Buch mit Tiefgang, das mit dunklem Humor und skurrilen Figuren aufwartet.
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 14,00*
Das Buch in einem Satz: Um seine Buchstauballergie zu kurieren, ist Hildegunst von Mythenmetz auf Inselkur, wo er feststellen muss, dass er mitten im Kampf zwischen Gut und Böse gelandet ist.
Lesenswert, weil jeder Name ein Spiel ist, die gezeichneten Bilder einfach großartig sind und man sich das, was man hier liest, eigentlich gar nicht ausdenken kann.
Für alle, die in eine faszinierende Welt eintauchen wollen und Wortwitz & Sprachkunst zu schätzen wissen. Das Buch kann ganz unabhängig von den anderen Zamonienromanen Walter Moers’ gelesen werden.
Es geht eigentlich um eine ganz banale Kurreise auf eine Insel, wo Hildegunst von Mythenmetz seine Buchstauballergie heilen möchte. (Mögen wir Buchliebhaber:innen vor Buchstauballergien geschützt sein!!!). Dank seiner Briefe begleiten wir den Helden nun auf seinen Erkundungstouren rund um die Insel, besuchen die Leuchttürme, gehen mit in ein ödes kleines Dorfmuseum und erfahren Neues über die Inselkultur oder essen mit ihm im Restaurant zu Abend. Das sind eigentlich kaum erwähnenswerte Belanglosigkeiten, doch hier kommt der Clou:
Walter Moers erzählt wahrlich abenteuerlich, enthalten seine Schilderungen doch Anspielungen auf „Moby Dick“ und andere bedeutende Werke und Schriftsteller, die man tatsächlich enträtseln kann. Mein Lieblingsanagramm (wer hätte gedacht, dass ich je so etwas haben würde?) lautet: Heidler von Clirrfisch; na, wer weiß, welcher berühmte deutsche Schriftsteller dahinter steckt? Als Hildegunst dann noch in die geheimen Machenschaften der Leuchtturmwärter gerät und sich ein Showdown sondergleichen ankündigt, war ich hin und weg.
Die Fantasie des Autors kennt keine Grenzen, und so war ich begeistert, als ich das Besteckballett der Leuchtturmwärter verfolgte oder von der Trinkreife richtig guten Kaffees gelesen habe – er darf auf keinen Fall frisch aufgebrüht werden.
Mein Fazit: Walter Moers hat das angestaubte Image von Briefromanen mit diesem fantastischen Buch gerockt! Unbedingt lesen!
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 42,00*
Das Buch in einem Satz: Junge Frau macht sich auf Spurensuche ihrer jüdischen Vorfahren und versucht herauszufinden, was sie persönlich eigentlich zur Jüdin macht.
Lesenswert, weil Anne Berest viele Aspekte des damaligen und heutigen Antisemitismus beleuchtet und daraus eine spannende Spurensuche gemacht hat.
Für alle, die gern in Familiengeschichten eintauchen, die am Ende überraschen können.
Heute möchten wir uns einreihen in das Lob für den Roman von Anne Berest „Die Postkarte“. Diese autobiographisch geprägte Geschichte ist vor allem eins: spannend! Wir konnten überhaupt nicht aufhören zu lesen. Und so sind die gut 530 Seiten auch wie im Flug vergangen.
Eines Tages erhält die Familie Berest eine Postkarte, darauf nur vier Namen. Es sind die Namen der Familienmitglieder, die in Auschwitz umgekommen sind. Erst Jahre später wird die Postkarte wieder aus dem umfangreichen Archiv der Mutter geholt, denn Anne ist schwanger und möchte auf Spurensuche gehen. Nicht nur das ist ein Auslöser, auch ihre Erfahrungen als nicht praktizierende Jüdin, der vorgeworfen wird nur Jüdin zu sein „wenn es ihr passt“.
In vier Teilen wird die Geschichte der Familie erzählt. Zunächst die Geschichte der Kernfamilie, deren Namen auf der Postkarte steht. Die Person, die auf der Karte fehlt, ist Myriam, Lélia Mutter, Annes Oma. Wie geht man damit um, wenn man als einzige überlebt? Das erfahren wir im zweiten Teil, wenn es um die Vergangenheit Myriams geht. Aber auch die Gegenwart spielt eine Rolle, sie zeigt den noch immer vorhandenen Antisemitismus und wirft die Frage auf, ob „Gehen oder Bleiben“ erneut diskutiert werden muss, wenn rechtsgerichtet Parteien auf dem Vormarsch sind.
Die Szenen in den Übergangslagern in Frankreich haben mich besonders erschüttert. Menschen aufzubewahren, bevor sie zu ihrem Bestimmungsort zur Vernichtung gebracht werden, schildert Anne Berest schonungslos. Aber es gibt sie immer wieder: die Menschen, die versuchen, das Leid erträglicher zu machen.
Also bitte unbedingt lesen: ein gutes Buch, ein wichtiges Buch.
Vielen Dank an den @berlinverlag für das Leseexemplar.
Eure Tanja
zum Produkt € 28,00*
Das Buch in einem Satz: Politthriller, der in einer nahen Zukunft in Finnland spielt und bei dem es sowohl dem Kapitalismus als auch der Demokratie an den Kragen geht.
Lesenswert, weil gut recherchierter Page Turner und spannende Unterhaltung.
Für alle, die dystopische Spannungsliteratur mögen und sich Thriller-mäßig gern im Norden herumtreiben.
Helsinki 2027: Lumi Nevasmaa übergießt sich mit Benzin, zündet sich an und stirbt einen qualvollen Tod. Dieser Selbstmord ist politischer Sprengstoff pur, denn die Briefe, die Lumi hinterlässt, bringen das politische Gefüge im Land aus dem Gleichgewicht.
Der Kapitalismus hat ausgedient. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist seit einem heftigen Crash unerträglich geworden. Die Sozialisten sind auf dem Vormarsch in ganz Europa. Tuomas Oskari nimmt uns mit in das Machtzentrum der finnischen Gesellschaft – und das ist weder der Ministerpräsident Leo Koski noch das Parlament, sondern ein Zirkel von Wirtschaftsbossen rund um Koskis Ziehvater Pontus Ebeling, die sich nicht nur die Pfründe gegenseitig zuschanzen, sondern auch der Meinung sind, dass die Gesetze für alle anderen gelten.
Es formiert sich Widerstand in Person der jungen Emma Erola aus dem linken Lager. Ihr geht es nicht um ein wenig Veränderung, sondern um den ganz großen Wurf. Und dann sind da noch Personen, die am Rande auftauchen, aber offensichtlich mehr mit der Sache zu tun haben.
Das Debüt des Autors, hinter dem Tuomas Niskakangas steckt - Politik- und Wirtschaftsjournalist bei Finnlands größter überregionaler Tageszeitung – ist hochgelobt und preisgekrönt in Finnland. Nicht zuletzt, weil das Szenario durchaus realistisch ist und die Gefahren für heutige Demokratien durch Spaltung der Gesellschaft, Konzentration des Reichtums und die damit einhergehende Ungleichheit thematisiert.
Das Buch ist gerade als Taschenbuch erschienen und Band 2 kommt im Hardcover mit schickem Farbschnitt am 27.10.. Ich bin gespannt auf die Fortsetzung und ziemlich sicher, dass wir noch so einiges von Oskari hören werden.
Übersetzt aus dem Finnischen von Anke Michler-Janhunen.
Spannende Unterhaltung wünscht Euch
Tanja
zum Produkt € 14,00*
Das Buch in einem Satz: Für Unruhe im Dorf und im Herzen von Helene sorgen die italienischen Gastarbeiter, die den Bau des Gotthardtunnels voranbringen sollen, denn Helenes Vater ist ein Fuhrmann.
Lesenswert, weil die Faszination am Bau des Gotthardtunnels auf die Leser:innen überspringt und die Geschichte mit all ihren guten und schlechten Seiten erzählt wird.
Für alle, die „Elbleuchten“ und „Die Frauen vom Jungfernstieg“ mochten.
Die Handlung umspannt die 10 Jahre, die es von 1872 bis 1882 gebraucht hat, um den Gotthardtunnel durch die Alpen zu bauen. Ort des Geschehens ist das Dorf Göschenen, in dem Helene ihren Vater mit seinem Fuhrgeschäft hilft, die gefährlichen Warenlieferungen über den Gotthardpass mit der Kutsche zu bewerkstelligen. Dann soll ein Tunnel für den Zugverkehr gebaut werden, der die Existenz der Fuhrleute bedroht und den Warenverkehr beschleunigen soll. Klar, dass das nicht für Begeisterung bei den Fuhrleuten sorgt. Ebenfalls skeptisch sind die 300 Dorfbewohner, die sich plötzlich so vielen italienischen Gastarbeitern gegenübersehen, die die Einwohnerzahl in die Höhe treiben. Schnell gibt es Vorurteile und Klischees. Helene sieht in dem Mineur Pierro allerdings mehr als nur eine billige Arbeitskraft.
Ich fand es total spannend zu lesen, wie sich die Tunnelbohrungen dann wirklich in der Mitte des Berges treffen – dabei hat mich der Bau von Tunneln bislang herzlich wenig gekümmert (Ich bin eher eine Buchstabenstreichlerin statt Zahlenjongleurin). Man erfährt so viel über die schlimmen Arbeitsbedingungen, die es ja wirklich gab und gerade mit den Vorurteilen Ausländern gegenüber ist der Roman leider erschreckend aktuell. Die Liebesgeschichte der beiden Hauptfiguren, aus deren Sicht die Geschichte abwechselnd erzählt wird, ist nicht zu kitschig und ließ mich doch immer wieder das Buch zur Hand nehmen. Ganz klar ein schönes Buch zum leicht lesen und gut unterhalten werden.
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 10,99*
Das Buch in einem Satz:
In einer Bande von Gesetzlosen findet Ada zwar Schutz vor ihren Verfolgern, muss sich aber in dieser besonderen Gruppe selbst finden und sich durchsetzen.
Lesenswert,
weil hier der queere Wilde Westen geschildert wird, den es so bestimmt auch gab.
Für alle,
die sich neugierigerweise für einen feministischen, aber wenig klischeehaften Wilden Westen interessieren.
Ganz ehrlich: Das ist eines der bestgewählten Coverbilder, das ich je entdeckt habe, da es unfassbar gut zur Handlung passt. Das Bild war es dann auch, das mich mal einen richtigen Western in die Hand nehmen ließ – ich habe es nicht bereut.
Es geht um Ada, die in Zeiten von Unfruchtbarkeit jung verheiratet wird. Als sie nach einem Jahr immer noch kinderlos ist (und wir wissen, dass in der Geschichte natürlich niemals Männer daran Schuld sind), wird sie als Hexe verdächtigt. Auf der Flucht schließt sie sich der berüchtigten Hole-in-the-Wall-Gang an, einer Bande von Gesetzlosen, in der sie sich mit ihrem Hebammenwissen als Ärztin einbringen kann. Diese Gruppe Männer und gesuchter Verbrecher stellt sich als eine Gruppe starker und unabhängiger Frauen heraus, die es satthaben, sich von Männern in Rollen zwängen zu lassen. So ganz frei leben können sie zwar nicht, aber dafür selbstbestimmt und so herrlich authentisch, wie sie es möchten.
Das ist eine ziemlich coole Idee. Adé Karl May, der du hast Cowboys auf Dosen schießen lassen, um aus ihnen echte Kerle des Wilden Westens zu machen. Ada macht das zwar auch, aber sie wird deshalb noch lange keine Revolverheldin mit rauchendem Colt. Ihr Streben, um Wissen zu erlangen und auch der Kampf ums Überleben wird gut nachvollziehbar und authentisch geschildert. Ich kann nur sagen: Hände ???? hoch, dies ist ein… großartiges Buch!!!
Übersetzt wurde es übrigens von Sonia Bonné.
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 14,00*
Das Buch in einem Satz: Als June die Stimme von Lukas aus dem nicht angeschlossenen Telefon hört, hält sie sich zunächst für übergeschnappt, stellt dann aber fest, dass er wirklich zu ihr spricht und offensichtlich eine Mission hat.
Lesenswert, weil Julia Dessalles einfühlsam und humorvoll über Trauer und die Kraft der Freundschaft schreibt und man einfach nicht mehr aufhören kann, dieses Buch zu lesen.
Für alle, die gern gute Liebesgeschichten mit einer Prise Humor lesen und „Die Telefonzelle am Ende der Welt“ mochten.
Was für ein schönes Buch: inhaltlich, sprachlich und optisch. Trauer hat viele Gesichter. Für June gibt es einen Ort, an dem sie die Trauer über den Verlust ihrer Mutter ausleben kann: eine „Telefonzelle“ im Gartenhäuschen des kleinen Cottage, in dem sie mit ihrem Vater lebt. Diese Idee kam der Autorin als sie von der realen Telefonzelle des Windes oder dem Windtelefon las, das in Japan eine Tradition ist, um mit den Toten zu sprechen. Auch der Roman „Die Telefonzelle am Ende der Welt“ von Laura Imai Messina hat diese japanische Tradition zum Thema (und ist übrigens auch lesenswert).
Der Roman wird aus Sicht von Cole und June abwechselnd erzählt. Ich habe oft gelacht, manchmal mit den Tränen gekämpft und bin den beiden gern durch ihre Geschichte gefolgt. Vor allem die Dialoge fand ich gelungen und rotzfrech. Aber auch die Poesie, die immer wieder einfließt durch die Leidenschaft von Lukas für Gedichte, bereichert das Buch. Es ist ein schöner Gedanke, dass uns die Geister der geliebten Menschen durch das Leben begleiten. Ob das für June bei Lukas immer so einfach ist, sei an dieser Stelle schon einmal in Frage gestellt, aber mehr wird nicht verraten.
„Herzklangstille“ ist ein Jugendbuch, empfohlen ab 14 Jahren und unbedingt für alle im Herzen junggebliebenen Erwachsenen.
Eine große Leseempfehlung.
Vielen Dank an den @arctis_verlag für das Leseexemplar.
Eure Tanja
zum Produkt € 20,00*
Das Buch in einem Satz: Eine Maschine ohne Beipackzettel wird von dem Beamten Ludwig nachgebaut und wir erfahren alles über das Staunen im 19. Jahrhundert.
Lesenswert, weil ein Erfinder möglicherweise alle anderen wichtigen Erfinder des 19. Jahrhunderts trifft.
Für alle, die sich Ewald Arenz Erzählstil hingeben und dem Zeitalter großer Entdeckungen nachträumen wollen.
Dies ist kein neues Buch von Ewald Arenz, aber zum Glück wurde es dieses Jahr neu aufgelegt. Erzählt wird die Geschichte eines Mannes und eines möglichen Mannes. Ludwig ist der etwas eigenbrödlerische Mann, der gerne tüfftelt, im Archiv des Patentamtes stöbert und sich dort den alten Konstruktionsplänen widmet. Als bei einem solchen Plan lediglich der Name des Erfinders, nicht aber der Nutzen der Maschine genannt wird, baut Ludwig diese Maschine nach.
Gustav ist der andere, der mögliche Mann, dessen Name auf dem Konstruktionsplan in Ludwigs Händen steht und der vor 200 Jahren gelebt haben könnte. Wir begleiten diesen wissbegierigen Mann, der sich das Staunen bewahrt hat und der auf seiner Wanderschaft Personen wie Siemens, Ohm, Humboldt, Edison, Mesmer, Faraday und vielen weiteren begegnet sein könnte. Also ein fiktiver Entwurf eines Erfinders, wie es ihn in diesem romantischen Zeitalter gegeben haben könnte. Alles Namen, die man bestimmt schon mal irgendwo gehört hat und die unser Leben vereinfacht, verbessert oder erleuchtet haben.
Es ist ein Buch über den Erfindergeist, wie es ihn ja auch heute noch gibt, nur dass die Erfindungen immer kleiner werden, wie zum Beispiel die SmartWatch am Arm, die den raumfüllenden Computer von einst ersetzt. Technischen Fortschritt, der es uns ermöglicht, 200km/h mit einem Akku im Auto fahren oder unsere Augenlinse mit einem Laser verbessern zu können – nicht auszudenken im 19. Jahrhundert.
Da es sich um einen Ewald Arenz-Roman handelt (übrigens meinen dritten, den ich hier bespreche), darf natürlich kein Zitat fehlen: „Wie schade, dass du lebst und schon tot bist und Lichtenberg schon lange tot ist und noch immer lebt.“ (Vgl. S. 163)
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 22,00*
Das Buch in einem Satz: Fünf schöne Geschichten über Menschen in kleineren und größeren Lebenskrisen, die durch die merkwürdigen Buchtipps von Frau Komachi ihrem Leben eine neue Wendung geben können.
Lesenswert, weil man beim Lesen so schön eintauchen kann in diese Wohlfühlgeschichten.
Für alle, die gern über die Kraft der Bücher lesen und Bücher, wie „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“, gemocht haben.
Es gibt so Bücher, bei denen lächele ich mehr oder weniger durchgehend, wenn ich sie lese. Dieses gehört dazu. Ich will es mal Japan-Sound nennen, in dem es geschrieben ist. Fein, zart, vor allem zurückhaltend und höflich. Fünf Menschen, die mit ihrer Lebens- und vor allem Arbeitssituation unzufrieden sind, erzählen in der Ich-Perspektive ihre Geschichte. Sie alle finden ihren Weg in das Gemeindezentrum und die dortige Bibliothek, wo besagte Frau Komachi thront, filzt und in affenartiger Geschwindigkeit auf der Tastatur Buchtipps für Besucher herauszaubert. Frau Komachi ist der Meinung, dass die Geburt das wahrscheinlich schwierigste ist, was wir erleben. „Wenn man eine solche Tortur überlebt hat, kann man jede Schwierigkeit meistern.“
Mich hat dieses Buch wie eine wärmende Wolldecke umhüllt und hat mir wieder einmal bewusst gemacht: ja, ich arbeite viel, aber ich brenne für das, was ich tue. Besonders schön fand ich die Beschreibung eines Protagonisten als er in das Antiquitätengeschäft von Ebigwa geht: „Wenn ich sein Reich betrat, geraten eine Zeitlang alle Sorgen des täglichen Lebens in Vergessenheit… Wie sehr mich die Wirklichkeit auch plagte, sobald ich die Ladentür öffnete, empfing mich eine fantastische Welt, in der ich mich geborgen fühlte.“ So geht es mir, wenn ich in unserem Laden bin – und ich weiß, vielen von Euch geht es genauso.
Sofa, Tee, Herbst und dieses Buch – eine unschlagbare Kombination.
Eure Tanja
PS: Ach ja, und äußerlich schön ist es auch noch
zum Produkt € 22,00*
Das Buch in einem Satz: Die Mona Lisa ist weg und kein geringerer als Pablo Picasso wird verdächtig, seine Finger mit im Spiel zu haben – eine Reise in die Kunstszene in Paris im Jahre 1911.
Lesenswert, weil Thomas Hillenbrand ein spannendes Panorama des künstlerischen Paris entwirft und die Mischung aus historischem Stoff und Krimi ganz wunderbar gelungen ist.
Für alle, die Paris lieben und gerne Zeitreisen in die Vergangenheit unternehmen.
Die berühmte Mona Lisa ist noch gar nicht so berühmt, der Louvre schon. Was die Pariserinnen und Pariser aufregt, sind die Zustände im Museum. Tom Hillenbrand lässt ein illustres Personal die Kapitel erzählen: allen voran Pablo Picasso und seine Künstlerfreunde, die die Ansicht vertreten, dass der Louvre nur die Kunst der Vergangenheit zeigt, nicht aber die der aufstrebenden Kunstrichtungen. Tatsächlich ist er damals verdächtigt worden, den Diebstahl des Bildes mit anderen zusammen organisiert zu haben. Dann ist da noch Vincenzo, Hilfsarbeiter und ein zwielichtiger Geselle, der dem Äther nicht abgeneigt ist.
Jelena, Russin, Schneiderin und glühende Anhängerin der Anarchisten. Als sie allerdings die schillernde amerikanische Tänzerin Isadora (die es ebenfalls tatsächlich gegeben hat) kennenlernt und ihre Geliebte wird, lernt sie eine Welt voller Luxus kennen. Im Schlepptau der Tänzerin Aleister Crowley, Engländer, Okkultist und Mystiker, der in Paris sein Unwesen trieb. Und natürlich gibt es einen Kommissar der Sûreté, der versucht, den Fall aufzuklären.
Wer keine Angst hat vor dicken Büchern mit viel Personal, kommt hier voll auf seine Kosten. Thomas Hillenbrand entführt uns unter dem Vorwand des Kunstraubes in das Paris am Vorabend des 1. Weltkrieges mit all seinen schillernden Berühmtheiten. Und wo ein Schillern ist, sind auch Schurken und Scharlatane nicht weit. Die gut 500 Seiten lassen ein lebendiges Bild entstehen, das man fühlen, schmecken und riechen kann.
Eine kurzweilige Zeitreise mit illustren Gestalten, bei der ich gern mitgereist bin.
Vielen Dank an @kiwi_verlag für das Leseexemplar.
Eure Tanja
zum Produkt € 25,00*