Unsere Empfehlungen

Jorgos Flambouraris empfiehlt :

Die Nacht unterm Schnee Ralf Rothmann

gebunden


Winter 1945: Verwundet liegt die sechzehnjährige Elisabeth, ein Landarbeiterkind, in einem Bunker unter der Erde und wird von einem russischen Deserteur gepflegt. Durch das Ofenloch hört sie Schritte im Schnee, und fiebernd stellt sie sich vor, dass dort oben nicht nur alle, die sie kennt und mag, ihre Eltern und Brüder, die Oma aus Danzig, sondern auch ihr künftiger Mann und die ungeborenen Kinder nach ihr suchen und sich über die Trümmer entfernen, ohne zu ahnen, dass sie darunter liegt. Und plötzlich denkt die Vergewaltigte, dass es gut so ist, dass sie nie mehr hinaufwill zu ihnen, zu allem, und für immer in dieser Nacht, diesem Frieden unter dem Schnee bleiben möchte. Aber sie muss ihr Leben zu Ende leben.


In einem atemberaubend geschriebenen Panorama der frühen Nachkriegsjahre zeichnet Ralf Rothmann das Portrait einer Frau, der stets die Angst im Weg steht, während ihr das Durchlittene jedes Gefühl dafür nimmt, welches Leid sie anderen zufügt; einer lebenslang hart arbeitenden Frau und Mutter, die von einem Rummel zum anderen tanzt, um nicht mehr zur Besinnung zu kommen, und vor der man sich doch verneigen muss: weil sich in ihrer Verzweiflung der Wille zur Liebe ausdrückt.


Nach den vielfach übersetzten Romanen


Im Frühling sterben


(2015) und


Der Gott jenes Sommers


(2018) schließt der Autor mit


Die Nacht unterm Schnee


seine Trilogie über den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Deutschland ab.

zum Produkt € 24,00*

Der Kreis des Weberknechts Ana Marwan

gebunden


Karl Lipitsch mag keine Menschen. Er wohnt alleine, da er eine tiefe Abneigung gegen die Gesellschaft hegt und Gespräche meiden möchte. Häufig sitzt er lesend im Garten oder schreibt an seiner umfassenden philosophischen Abhandlung. Doch die Überzeugung, fortan als Einsiedler in Einsamkeit zu leben und damit glücklich zu sein, gerät schnell ins Wanken. Durch einen Zufall (sofern es denn tatsächlich einer war) macht er nähere Bekanntschaft mit seiner Nachbarin Mathilde. Beide umkreisen den anderen, jeder in der Überzeugung, der Überlegene zu sein. Und so beobachten wir Lipitsch bei seinen Bemühungen, ihr nicht ins fein gesponnene Netz zu gehen. Doch je mehr Lipitsch zappelt, desto kräftiger verfängt er sich in Mathildes Fäden...

zum Produkt € 24,00*

Depeche Mode Serhij Zhadan

kartoniert


Charkiw 1993. Sowjetische Kriegsveteranen und neureiche biznesmeny lauschen im Konzertsaal einem amerikanischen Erweckungsprediger. In ehemaligen Komsomolbüros residieren Werbeleute. Das Jugendradio der ostukrainischen Metropole bringt in Kooperation mit London ein Feature über die irische Volksmusikgruppe »Depeche Mode« und die Rolle der Mundharmonika beim Kampf gegen kapitalistische Unterdrückung. Durch diese hybride Szenerie irren drei Freunde - Dog Pawlow, Wasja Kommunist und der Ich-Erzähler Zhadan, neunzehn Jahre alt und arbeitslos -, um ihren Kumpel Sascha Zündkerze zu finden. Sein Stiefvater hat sich erschossen. Ihre Suche führt sie auf ein verfallendes Fabrikgelände, wo sie eine Molotow-Büste klauen, ins Romaviertel zu einem befreundeten Dealer und schließlich per Nahverkehrszug ins Pionierlager »Chemiker«, wo Zündkerze als Betreuer arbeitet. Als Zhadan ihn schließlich trifft, bringt er es nicht übers Herz, ihm die Wahrheit zu sagen.


>Depeche Mode< ist der erste Roman des »ukrainischen Rimbaud« und führt mitten hinein in die Anarchie der postsowjetischen Umbruchszeit

zum Produkt € 18,00*

Única blickt aufs Meer Fernando Contreras Castro

gebunden


Der Roman spielt an dem Ort, an dem das schlechte Gewissen der Stadt lagert: auf einer Mülldeponie in Río Azul am Rande


der Hauptstadt Costa Ricas. Hier kämpfen Única und ihre Freunde sowie deren Familien ums Überleben. Sie sind Marginalisierte, von der Gesellschaft ins Abseits Getriebene, die hier zu »Tauchern« werden, weil sie im »Müll-Meer« nach Essen und anderem Verwertbaren suchen. Fernando Contreras Castro gibt ihnen in diesem Buch ein Gesicht, indem er ihr karges Le­ben, ihre Solidargemeinschaft und ihr bisschen Glück inmitten des Gestanks und der Fliegenschwärme in wunderbar poetischer Sprache einfängt.


In Zeiten der wachsenden sozialen ­­Un­gleichheit, verbrauchter Ressourcen und immer lauter werdenden klimapolitischen Forderungen ist dieser Roman eine literari­sche Stimme zum Thema, die gehört werden soll. »Única mirando al mar« ist Fernando Contreras Castros Debütroman. Er erschien 1993 in Costa Rica und wurde dort in der Sekundarstufe zur Schullektüre.

zum Produkt € 20,00*

Was geschieht in der Nacht Peter Cameron

gebunden


Ein New Yorker Ehepaar reist mit dem Zug in eine abgeschiedene, schneeverwehte Kleinstadt im Norden Europas, um im örtlichen Waisenhaus ein Kind abzuholen, das sie adoptieren wollen. Er hofft, durch das Kind seiner Frau wieder näherzukommen. Sie, gezeichnet vom Kampf gegen eine tödliche Krankheit, will ihn nach ihrem Tode nicht allein zurücklassen. Am Ziel ihrer Reise angelangt, quartieren sich die beiden im Grand Imperial Hotel ein, das von der Pracht längst vergangener Tage zeugt und in dem eine Handvoll skurriler Gäste logiert. Am nächsten Morgen setzt das Taxi sie fälschlicherweise nicht beim Waisenhaus ab, sondern vor dem Haus von Bruder Emmanuel, einem mysteriösen Heiler. Dies löst eine Reihe von Verwicklungen aus, die den Plan, das Kind abzuholen, nach und nach in den Hintergrund treten lassen.


In diesem Buch darf nichts für bare Münze genommen werden - und nie weiß man, was als Nächstes geschieht. Peter Cameron stört empfindlich unsere Gewissheiten über den natürlichen Ablauf der Welt und liefert dabei einen Roman ab, dessen eigenartige Spannung und grotesker Humor ihresgleichen suchen.

zum Produkt € 24,00*

Die Summe des Ganzen Steven Uhly

gebunden


Madrid, in der Gegenwart: Zwei Menschen begegnen einander im Beichtstuhl einer kleinen Pfarrkirche am nordöstlichen Rand der Stadt, der eine ein Priester, der andere ein junger Mann, der offenbar schwer unter einer Sünde leidet, die er kaum auszusprechen vermag.


Er flieht aus dem Beichtstuhl, kehrt aber am Folgetag zurück. Die immer intensiver werdenden Gespräche der beiden zeichnen allmählich ein Bild dessen, was diesen >Sünder< tatsächlich quält. Die doppelte Abgründigkeit seiner Beichte zieht auch den Priester in die Kluft zwischen Wort und Tat und den Leser unweigerlich in einen Sog aus Fragen, die jeden einzelnen von uns betreffen: Ist unsere Liebe wirklich so selbstlos, wie wir glauben? Wie stark bedingen traumatische Ereignisse der Kindheit unsere Gefühlswelt? Wie sehr leiten ungelöste Probleme unser Handeln? Welche Macht übt die Gesellschaft aus, indem sie bestimmte Wirklichkeiten tabuisiert?


Mit Genauigkeit und Einfühlungsvermögen widmet sich Steven Uhly einer Thematik, die seit Jahren weltweit für Schlagzeilen sorgt. Doch anders als die gängigen Litaneien von Schuld und Sühne zeigt seine äußerst persönliche Herangehensweise Räume auf, die auch denjenigen zugänglich sind, die viel zu früh ihre Unschuld verloren haben und deren gesamte Existenz dadurch zutiefst bedroht ist.

zum Produkt € 22,00*

Ein Tag in meinem Leben Bobby Sands

kartoniert


Ein Tag in meinem Leben - schrieb Bobby Sands in den H-Blocks von Long Kesh auf Toilettenpapier, mit einem Stift, den er in seinem Körper versteckt hielt.


Bobby Sands war 27 Jahre alt, als er am 5. Mai 1981, am 66. Tag seines Hungerstreiks, starb. Neun Jahre seines kurzen Lebens hatte er für republikanische Aktivitäten im Knast gesessen.


One day of my life - Ein Tag in meinem Leben - schrieb Bobby Sands während des von ihm angeführten sog. 'Deckenprotests' der IRA-Gefangenen in den H-Blocks von Long Kesh.

zum Produkt € 11,00*

Utopia Avenue David Mitchell

gebunden


In der Londoner Psychedelic-Szene der späten Sixties finden sich Folksängerin Elf Holloway, Bluesbassist Dean Moss, der Gitarrenvirtuose Jasper de Zoet und der Jazzdrummer Griff Griffin und erschaffen zusammen einen einzigartigen Sound, mit Texten, die den Aufbruchsgeist der Zeit atmen. Nur zwei Alben produziert die Band. Doch ihr Erbe lebt fort.


   Dies ist die Geschichte von Utopia Avenues kurzer, rasanter Reise, von den kleinen Clubs in Soho und den englischen Provinzkäffern ins Land der Verheißung, Amerika - als der technicolorbunte Sommer der Liebe gerade etwas viel Dunklerem weicht. Ein greller Trip ins Land der Träume, der Drogen, des Sex, des Wahnsinns und der Trauer, ein Buch über einen faustischen Pakt für Ruhm und Erfolg, über den Zusammenprall von jugendlichem Aufbruch und trister Spießigkeit.


   Doch vor allem ist dies ein gewaltiger Liebesbrief an die Musik der Sixties, an deren Kraft, uns über alle Grenzen hinweg zu verbinden. David Mitchells «Utopia Avenue» ruft eine Zeit voller Träume und Verheißungen zurück, die immer noch nachwirken.

zum Produkt € 26,00*

Raserei Sascha Reh

gebunden


Es ist der heißeste Sommer seit Jahren. Auf der Rückkehr von einer Familienreise zerstört ein Autounfall das Leben des jungen Reisebloggers Jonas Nimrod. Der Fahrer Radomir Milic-, ein ehemaliger Bosnienkämpfer und bekannter Clananwalt, war mutmaßlich alkoholisiert, wird jedoch nicht belangt. Kaum vom Unfall genesen, kümmert er sich unbehelligt weiter um seine Geldwäschegeschäfte. Rasend vor Ohnmacht und Wut stellt Jonas ihn online an den Pranger - und fordert damit Milic- zu einem Duell, das keiner von beiden gewinnen kann.


In diesem meisterhaft komponierten und atmosphärisch dichten Psychogramm zwischen digitaler Bohème und Berliner Unterwelt erzählt der preisgekrönte Autor Sascha Reh mit kompromissloser Wucht vom brennenden Verlangen nach Gerechtigkeit und Rache, von Reue und Vergebung - und von männlichen Rollenbildern im Augenblick ihres Scheiterns.

zum Produkt € 22,00*

Orwells Rosen Rebecca Solnit

gebunden


«Ich liebe dieses Buch, und viele andere werden das auch tun. Ein berauschender Streifzug durch Orwells Leben und seine Zeit - und durch das Leben und die Zeit der Rosen.» Margaret Atwood «Neben meiner Arbeit interessiert mich am meisten das Gärtnern», schrieb George Orwell 1940. Mit Erstaunen erkennt Rebecca Solnit nach einem Besuch im Garten von Orwell, wo seine Rosen noch heute blühen, dass es die Natur war, die Orwell Kraft gab, unermüdlich anzuschreiben gegen Faschismus und Totalitarismus.


Die Verquickungen von Macht und Schönheit führen Rebecca Solnit aus Orwells Garten zu den drängenden Fragen unserer Gegenwart, die sie bereits in den dreißiger Jahren angelegt sieht. Sie findet koloniale Hinterlassenschaften in Blumengärten, erkennt in Stalin mit seiner Besessenheit, Zitronen am Polarkreis züchten zu wollen, einen Vorläufer der «Klimaskeptiker» und sieht in der Rosenindustrie ein Paradebeispiel globalisierter Ausbeutung.


Rebecca Solnit macht sich unerschrocken auf in neue Gefilde - ihre Lektüre sensibilisiert für unsere Welt, spendet Trost und stellt sich, trotz allem unerschütterlich optimistisch, den Herausforderungen unserer Zeit. «Orwells Rosen» ist eine bemerkenswerte Reflexion über Lebenslust und Schönheit als Widerstandsakt.

zum Produkt € 24,00*

Seite
1 ... 12 13 14 ... 21