Hier finden Sie die ganz persönlichen Tipps unserer BuchhändlerInnen
Eine "amour fou" unter der Sonne der Côte d'Azur. Als Marcel Klein, der berühmte Filmkritiker, in Cannes am ersten Festivalmorgen einen Espresso trinkt, lernt er die verführerische Französin Héloïse kennen. Jedes Mal, wenn sie sich zwischen Presse-Events, Partys und Premieren begegnen, streiten sie sich leidenschaftlich. Als Marcels Geheimnisse ihn einzuholen drohen, verlassen die beiden Hals über Kopf die Stadt. Denn auch Héloïse hat ein abgrundtiefes Geheimnis. Ein berührender und temporeicher Roman über die Lügen und die Liebe.
zum Produkt € 25,00*
Unser westliches Zivilisationsmodell, das sich beinahe über die ganze Welt verbreitet hat, steckt in einer tiefen Krise. Das hat auch mit unserem falschen Bild von Natur zu tun: Wir nehmen in der Regel nur ihre wissenschaftlich beschreibbare »Außenseite« wahr und ignorieren bzw. objektivieren ihre »Innenseite«. Doch ist es gerade diese Seite der Welt, die der Natur ihren Wert verleiht, da sie für Subjektivität, Freiheit, Gefühl, Kreativität und Kommunikation steht.
Die zerstörerischen Folgen dieser defizienten Weltanschauung sind in den letzten Jahrzehnten immer offensichtlicher geworden. Um die globale Krise zu überwinden, brauchen wir somit einen anderen Blick auf die Natur und, damit verbunden, eine Transformation unserer Gesellschaft auf ökologischer, sozialer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Ebene.
Wir müssen uns von der kapitalistisch-technischen Kultur verabschieden, die auf Ausbeutung, Unterdrückung und Konkurrenz basiert und stattdessen eine Kultur der Zusammenarbeit, Wertschätzung und Empathie fördern. (Verlagstext)
zum Produkt € 26,00*
Der Mann vom Meer ist ein Buch, das sich wie ein Roman liest, auch wenn Sie es in dieser Buchhandlung bei den Biografien finden. Der Autor Volker Weidermann war lange Chef des Feuilletons der Sonntags-FAZ und leitete für einige Zeit das Literarische Quartett. Seit 2021 leitet er das Feuilleton der Zeit. Er hat zahlreiche Bücher über Schriftsteller und Schriftstellerinnen herausgegeben und selbst einige biografische Bücher im Stil seines neuen Buches geschrieben. Wenn er von Dichtergrößen erzählt, ist das immer sehr unterhaltsam.
Trotz meiner anfänglichen Skepsis gegenüber Mann-Biographien habe ich dieses Buch in einem Rutsch gelesen, denn es ist kurzweilig erzählt und zahlreiche Anekdoten runden das Lesevergnügen unterhaltsam ab. Den Fokus legt Volker Weidermann dabei auf Tomas Manns Liebe zum Meer, die er wohl von seiner Mutter geerbt hat. So beginnt dieses Buch auch mit der Beschreibung ihres ungewöhnlichen Lebens. Weidermann ist ein großer Kenner der Familie Mann und hat ein lesenswertes, ganz unakademisches Buch für alle geschrieben, die etwas Unterhaltsames mit Niveau lesen möchten.
zum Produkt € 23,00*
In »Alle meine Geister« erfahren Sie viel über den Lebensweg von Uwe Timm und die Zeit seiner Ausbildung. Er erzählt darin von den Menschen, die ihm während dieser Zeit begegnet sind und ihn nachhaltig geprägt haben. Bei vielen dieser Begegnungen spielte die Literatur eine besondere Rolle. Bücher, die ihm etwas bedeutet haben, bringt er häufig mit Menschen in Verbindung. Manchmal weil er von der Person ein Buch geschenkt bekam, manchmal weil es ihm empfohlen wurde.
Aber zunächst geht es um die Zeit seiner Lehre als Kürschner, die er mit vierzehn Jahren begann. Sein Vater hatte in den Trümmern des 2. Weltkrieges eine Nähmaschine gefunden und sich in den Nachkriegsjahren als Kürschner selbständig gemacht. Pelze zu tragen war damals noch nicht verpönt, sondern Ausdruck des gehobenen gesellschaftlichen Standes.
Uwe Timm erinnert sich an viele Situationen, die er in seinem Ausbildungsbetrieb erlebt hat, bevor er das Hamburger Geschäft seiner Eltern »Pelze Timm« übernahm und vor dem Bankrott rettete. Er erinnert sich an die biederen und strengen Fünfziger- und die befreienden Sechzigerjahre mit der Aufbruchstimmung der Studentenbewegung. Insgesamt kann man dieses Buch deshalb auch als ein Zeitdokument lesen. In erster Linie ist »Alle meine Geister« aber ein autofiktionaler Roman und letztlich eine sehr gelungene Coming-of-age-Geschichte.
zum Produkt € 25,00*
In Stefan Mosters neuem Roman steht ein einsamer Held im Mittelpunkt des Geschehens. Simon ist Musiker, der nicht mehr ganz jung, aber auch noch nicht wirklich alt ist. Als Berufsmusiker hat er sein Auskommen, aber der große Erfolg blieb bisher aus und inzwischen kann er damit auch nicht mehr rechnen.
Simon spielt Violine und der Roman beginnt damit, dass er mitten im Konzert den Auftritt abbricht und den Konzertsaal überstürzt verlässt. Seine Finger haben ihm mitten im Satz den Dienst versagt und es war ihm unmöglich, weiterzuspielen. Eine schreckliche Situation. Noch viel Schlimmer als dieses peinliche Erlebnis ist Simons Ahnung, dass es sich nicht um einen einmaligen Aussetzer handelt. Er ahnt, dass er vor einem generellen Problem steht. Nun muss er sich der Tatsache stellen, dass seine Zeit als Musiker wahrscheinlich vorbei ist. Doch was macht ein Mensch, der sich völlig neu erfinden muss? Kann man das überhaupt, wenn man doch sein ganzes Leben der einen großen Leidenschaft gewidmet hat?
Stefan Moster beschreibt hier eine existenzielle Lebenskrise, die Tragik der Mittelmäßigkeit und geht der Frage nach, was bleibt, wenn alles, was man sich erarbeitet hat, plötzlich wegbricht. Bleibt am Ende vielleicht nur die Sehnsucht nach dem einfachen Leben und der Natur?
zum Produkt € 24,00*
Rafik Schami entführt uns mit diesem Buch in ein arabisches Land des 19. Jahrhunderts. Dort lebten ein König namens Sahli und seine Tochter mit dem schönen Namen Jasmin. Sie soll einmal das Land regieren. Deshalb möchte ihr Vater König Sahli, dass sie bald heiratet und seine Nachfolge antritt.
Als Jasmin, die eine sehr mutige Prinzessin ist, den Wunsch äußert, zunächst andere umliegende Länder bereisen zu wollen, um zu sehen, wie diese regiert werden, hat der König nichts dagegen einzuwenden. König Sahli gilt als sehr gerecht und er wird von seinem Volk geachtet und geschätzt. So kommt es, dass Jasmin als Mann verkleidet mit ihrer Zofe Nura, die sie wie eine Schwester liebt, in die Welt aufbricht. Sie wollen auf ihrer Reise leben wie das einfache Volk und auf diesem Wege etwas darüber erfahren, was die Menschen denken und wie sie leben. Gesagt getan, die beiden Frauen geben sich als reisende Gesellen aus und die Reise beginnt. Doch es kommt, wie es kommen muss: Jasmin verliebt sich ausgerechnet in den bettelarmen Fischer Amir, dem sie nicht sagen kann, dass sie die Königstochter ist.
Wieder zu Hause verpasst sie den Moment, ihrem Vater reinen Wein einzuschenken. Es kommt eins zum anderen und bald wird Jasmins Liebeskummer so groß, dass sie krank wird und in tiefer Trauer versinkt. Ihr Vater ist ratlos, doch dann hat er eine Idee: Derjenige, der Jasmin heilen kann, soll sie heiraten und die Thronfolge antreten. Diese Botschaft spricht sich schnell im ganzen Land herum, doch niemand der herbeigeeilten Männer kann der Prinzessin helfen. Auch Karam, ein ehemaliger Kaffeehausbesitzer, erfährt von der rätselhaften Krankheit der Prinzessin und reist herbei um sie zu heilen. Doch er will sie gar nicht heiraten. Er will ihr nur helfen, denn auch er musste einmal selbst ein großes Unglück erleben und glaubt, die Prinzessin heilen zu können! Er will das machen, was er am besten kann: Geschichten erzählen!
Und so kommt es, dass bald viele Menschen in den Palast kommen. Sie alle wollen Karams Geschichten hören. Bald gibt es immer mehr Menschen, die sich dem Erzählen anschließen. Wir erfahren von Gaunern und Lügnern, von Schlauköpfen und Einfaltspinseln, von Geiz, Neid und Gier, von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit und vieles mehr.
Dieses Buch ist eine einzige Hommage an das Erzählen. Und wenn Sie Rafik Schami schon einmal erlebt haben, dann wissen Sie, dass der in Damaskus geborene Autor selbst ein großartiger Geschichtenerzähler ist.
zum Produkt € 26,00*
Lars ist Ende vierzig und es gibt viele Dinge, die er schon lange vor sich herschiebt. Vor allem seinen großen Roman zu schreiben. Seine To-Do-Liste ist lang und das Problem ist, dass sie im Laufe seines Lebens immer länger wurde. Jetzt ist die absolut letzte Chance gekommen, alles anzugehen, denn seine Frau kommt von einer längeren Reise zurück und er freut sich auf das Wiedersehen am Silvesterabend.
Für Lars steht viel auf dem Spiel, denn er will zeigen, dass er es schaffen und sie sich auf ihn verlassen kann. Während er putzt, das Bett der Tochter aufbaut, das Feuerwerk organisiert, den veganen Nudelsalat zaubert, die Regenrinne sauber macht und etliche andere Dinge, erfahren wir viel über sein Leben. Lars denkt über Johanna nach und erinnert sich daran, wie sie sich als Studenten kennengelernt haben. Sie haben oft bis in die Nacht diskutiert, sind philosophischen und gesellschaftlichen Fragen auf den Grund gegangen und er erinnert sich sehr gerne an diese Zeit. Dann wurde Johanna schwanger und ein anderes Leben begann. Es kam ein zweites Kind und mit Familie ändert sich bekanntlich vieles. Johanna war irgendwann aber durchaus damit einverstanden, dass Lars seine feste Anstellung aufgibt, um endlich sein Lebenswerk zu schreiben. Sie glaubte an ihn.
Jedes Kapitel für sich ist sprachlich brillant, humorvoll und es wimmelt von Anspielungen, die mal mehr und auch mal weniger offensichtlich sind. Lars hat sich schließlich sein Leben lang mit geistigen Themen auseinandergesetzt! Nele Pollatschek hat ein geniales Buch über den inneren Schweinehund geschrieben und darüber, dass man aufpassen muss, nicht sein ganzes Leben aufzuschieben. Sie sollten es spätestens zwischen den Jahren lesen!
zum Produkt € 23,00*
Benno Romik, ehemals Brückenkommissar in Hamburg, ist der Protagonist und Erzähler in Mirco Bonnés neuem Roman »Alle ungezählten Sterne«. Er hat nie viel dem Zufall überlassen, schon gar nicht beruflich. Doch nun passiert das Unvorhergesehene. Benno Romik bekommt eine tödliche Diagnose. Er will ganz genau wissen, wie viel Zeit ihm noch bleibt und lässt sich präzise seine Restlebenszeit errechnen.
Nun fragt er sich, was er mit den wenigen Wochen, die ihm noch bleiben, anfangen soll und beginnt mit einer ganz banalen Sache: Ihm fällt ein, dass er immer schon mal eine Nacht auf dem Balkon übernachten wollte. Gesagt getan. Doch seine nächtliche Ruhe wird auf ungemütliche Weise gestört, als im Innenhof seines Wohnblocks ein Auto in Brand gerät. Benno Romik lebt in einem wohlhabenden Stadtteil in Hamburg und es findet gerade der G20 Gipfel statt.
Er entdeckt die 21jährige Hollie Magenta, die sich leicht verletzt in einer Nische seines Kellers versteckt hat. Hollie gehört einer Widerstandsgruppe junger Autonomer an, die sich »Zertrümmertfrauen« nennen und in der Nacht Autos in Benno Romiks Hinterhof angezündet haben. Unter keinen anderen Umständen hätte Benno Romik diese junge Frau jemals kennengelernt. Hollie ist rotzfrech, nennt ihn alter Mann oder Dreihundert. Sie spottet über ihn und sein Leben und trotzdem kümmert sich Benno Romik um sie, als hätte er etwas wiedergutzumachen. Er lässt sich immer weiter in eine Sache hineinziehen, die weit über das Sprengen von Autos hinausgeht, denn Hollie und ihre Gruppe verfolgen einen größeren Plan...
Mirco Bonné erzählt die Geschichte einer seltsamen Freundschaft. Hier treffen nicht nur zwei Generationen aufeinander, sondern auch ganz unterschiedliche Lebensentwürfe. Ich habe mich gefragt, wo die Gemeinsamkeit zwischen diesen beiden Menschen liegt? Vielleicht möchte der Autor zeigen, dass beide, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen, die Zerbrechlichkeit der Welt erkannt haben.
Ich mag den Schriftsteller Mirko Bonné, dem man auch in seinen Romanen den Lyriker anmerkt. Er hat diesmal allerdings ein für ihn untypisches Buch geschrieben und ich musste mich daran gewöhnen, dass er mit vielen Klammern im Text arbeitet. Dennoch: auch mit dem Buch „Alle ungezählten Sterne“ hat er mich in seine Geschichte regelrecht hineingezogen, so wie es mir bei anderen Büchern von ihm auch schon ergangen ist.
zum Produkt € 25,00*
Bournville ist ein Ort in England, den es eigentlich nur deshalb gibt, weil sich vor vielen Jahren dort die Schokoladenfabrik Cadbury gegründet hat. Alle die in diesem Ort leben haben Irgendetwas, ob direkt oder indirekt, mit dieser Firma zu tun.
Im Mittelpunkt steht eine Frau namens Mary Lamb. Ihr Leben ist so etwas wie der rote Faden dieses Familienromans. In den einzelnen Kapiteln werden herausragende Begebenheiten der englischen Geschichte von 1945 bis heute erzählt. So lesen Sie in diesem gelungenen, typisch englischen Buch von der Krönung Elisabeth II. im Jahr 1953 oder von der Fußballweltmeisterschaft 1966. Ich habe hier zum ersten Mal vom Schokoladenkrieg gehört, der sich in der Wirtschaftswunderzeit abspielte (Cadbury gegen Milka oder anders gesagt englische Schokolade gegen die EU-Verordnungen). Wenige Jahre später geht es um Prinz Charles, seine Hochzeit mit Lady Di und ihren Tod.
Irgendwann wird es sehr aktuell, wenn der Brexit, die Pandemie, die Wirtschaftskrise und die verschiedenen politischen Lager thematisiert werden. Tories und Labour stehen sich verfeindet gegenüber und deren Konflikte ziehen sich wie ein Riss durch die Familien. Auch durch die weit verzweigte Familie von Mary Lamb, die aber trotz allem zusammenhält. Der Autor beschreibt hier die englische Mittelschicht mit all ihren Problemen und die Geschichte eines oft widersprüchlichen Landes. Wer England verstehen will, muss dieses Buch lesen!
Sehr schön fand ich die wohlwollende Besprechung in der Times. Hier wurde der Roman als wärmend, gehaltvoll und tröstend wie eine Tasse heiße Schokolade beschrieben. Wie treffend!
zum Produkt € 28,00*
Die Burgenländer gelten in Österreich als ein wenig speziell und Johanna Sebauer, die selbst aus einem kleinen Ort in Österreich kommt, hat einen Dorfroman der Superlative geschrieben. Allerdings hat sie den Ort dafür erfunden und das aus gutem Grund.
Nincshof ist ein verschlafenes Nest an der österreichisch-ungarischen Grenze mit sehr eigenwilligen Dorfbewohnern, die zum Teil sehr unkonventionelle Vorstellungen vom Leben haben. Die meisten haben Nincsdorf nie verlassen und über Generationen leben die Menschen hier, ohne dass sich viel verändert hat.
Besonders drei Männer im Dorf - sie nennen sich die »Oblivisten« - wollen dafür sorgen, dass alles so bleibt wie es ist. Sie haben auch schon einen Plan geschmiedet, wie sich das umsetzen lässt: Sie wollen vergessen werden. Aber nicht nur sie, sondern ganz Nincsdorf! Und da sich selten Besucher nach Nincsdorf verirren, stehen ihre Chancen, ihr Vorhaben umzusetzen, gar nicht schlecht. Doch dann passiert etwas Unerwartetes, das alle ihre Pläne zunichtemacht…
zum Produkt € 23,00*