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Der neue Roman von Michael Köhlmeier spielt in Wien und handelt von einem vierzehnjährigen Jungen namens Frank, der mit seiner Mutter zusammenlebt. Frank ist ein ausgesprochen braver Junge, der ein vertrauensvolles Verhältnis zu seiner Mutter hat, umsichtig und vernünftig ist. Mutter und Sohn führen ein bescheidenes und geordnetes Leben, bis Franks Großvater nach achtzehn Jahren aus der Haft entlassen wird. Frank trifft nun zum ersten Mal auf seinen Opa, einen widerlichen Kerl. Doch es ist seltsam, denn etwas verbindet die beiden und durch ihn lernt Frank eine Seite an sich kennen, die er noch nicht kannte - seine dunkle Seite.
Frankie ist ein Buch über das Erwachsenwerden und über die Frage, wo der Ursprung des Bösen in einem Menschen liegt. Mit »Frankie« hat Michael Köhlmeier hat einen dicht erzählten Roman geschrieben, der faszinierend und erschreckend zugleich ist.
zum Produkt € 24,00*
»Dinner mit den Schnabels« ist eine Familiengeschichte, die aus der Perspektive des braven Familienvaters und Ehemanns Simon erzählt wird. Simon hat zwei Kinder und ist glücklich mit Tansy verheiratet. Aber damit ist er auch mit Tansys Familie verheiratet. Tansy hat einen Bruder, eine Schwester und - eine Mutter: Simons gefürchtete Schwiegermutter Gloria. Glorias Mann hat die Familie für eine andere Frau verlassen, als die drei Geschwister noch klein waren und Tansy kann an einer Hand abzählen, wie oft sie ihren Vater in den letzten dreißig Jahren gesehen hat. Doch jetzt ist er gestorben und Familie Schnabel steht Kopf.
Gloria besteht auf eine Gedenkfeier anlässlich seines Todes. Weniger aus Trauer um den Exmann, sondern eher aus altem Gram darüber, dass er sie damals verlassen hatte. Sie will allen nochmal zeigen, dass sie bestens zurechtkommt und er ihren Stolz damals nicht brechen konnte. Also wird eine aufwendige Gedenkfeier geplant. Doch was nicht richtig eingeplant wurde, ist die Tatsache, dass aus der zweiten Ehe des Verstorbenen eine Tochter hervorgegangen ist: Monica. Die drei Geschwister haben also eine Halbschwester, von der sie bisher nichts wussten und die von der Gedenkfeier erfährt. Und Monica kommt!
»Dinner mit den Schnabels« ist eine turbulent erzählte Familiengeschichte. Herzerwärmend, witzig und unterhaltsam erzählt.
zum Produkt € 22,00*
Die amerikanische Autorin Dana Spiotta erzählt die Geschichte von Sam, einer Frau Anfang fünfzig, die von heute auf morgen ihr ganzes Leben ändert. Aus einem Impuls heraus kauft die New Yorkerin ein Haus in einer der ärmsten Gegenden der Stadt. Und erst nachdem sie das Haus gekauft hat, wird ihr klar, dass sie ihren Mann verlassen wird.
Sams Gegenspielerin ist ihre fast erwachsene Tochter, die kein Verständnis für das irrationale Verhalten ihrer Mutter hat und sich zunächst von ihr abwendet. Gleichzeitig gewinnt Donald Trump die Wahl in Amerika und diese bestimmte gesellschaftliche Schicht, in der sich Sam bisher selbstverständlich bewegt hat, befindet sich im Schockzustand. Und als Sam Zeugin eines Gewaltverbrechens wird, gerät ihr Leben endgültig durcheinander.
»Unberechenbar« ist eine Geschichte über eine weibliche Midlife Krise, wie Sie sie noch nie gelesen haben.
zum Produkt € 25,00*
Im letzten Jahr wurde Judith Hermann zu den Frankfurter Poetiklesungen eingeladen. Das ist eine Veranstaltungsreihe, die 1959 mit Ingeborg Bachmann begann und zu der seitdem jedes Jahr namhafte Autorinnen und Autoren eingeladen werden, um Einblicke in ihre eigene Schreibwerkstatt zu geben.
Judith Hermanns Poetikvorlesung ist nun im Fischer Verlag unter dem Titel »Wir hätten uns alles gesagt« erschienen und liest sich so, wie einer ihrer Romane oder eine ihrer Erzählungen. Doch geht es hier um die Autorin, ihre eigene Geschichte und darum, was ihr Schreiben mit ihrem Leben zu tun hat. Sie ist nicht zurückhaltend damit, etwas über sich und die Entstehung ihrer Geschichten zu erzählen und so erfährt man auch sehr Persönliches.
So erzählt die Autorin von einer Begegnung mit ihrem Therapeuten, den sie zwei Jahre nach ihrer zehnjährigen Analyse mitten in der Nacht in einem Späti, also einem kioskähnlichen Supermarkt in Berlin, wiedertrifft und sich nun das erste Mal unter normalen Umständen mit ihm unterhält. Ihre Analyse spielt ohnehin eine große Rolle, wenn es um die Entstehung ihrer Literatur geht. Auch ihre Familie und der schwierige Umgang mit ihrem depressiven Vater wird hier thematisiert. Doch was wirklich erlebt und was nur empfunden ist, ist bei Judith Hermann nicht immer eindeutig zu erkennen.
Ich kann Ihnen nur empfehlen, diese großartige Schriftstellerin zu entdecken und nicht zuletzt ist dieses Buch ein guter Anlass, ihre Erzählungen »Sommerhaus später« noch einmal zu lesen und sich darin zu verlieren.
zum Produkt € 23,00*
Zwei Paare und ein Skipper machen sich mit einem Luxussegelboot auf die Reise zu den schwedischen Schäreninseln.
Caroline und Andreas sind schon lange verheiratet, doch die Beziehung weist einige Risse auf. Andreas ist ein erfolgreicher Geschäftsmann mit beachtlichem Einkommen. Sie sind Urlaub auf höchstem Niveau gewohnt und Geld spielt keine Rolle. Doch so langsam merkt er, dass er kürzertreten muss, wenn er im Job noch etwas durchhalten will. Mit Daniel hat er einen jungen Geschäftspartner gefunden, in dem er den perfekten Nachfolger sieht. Er ist wesentlich jünger und brennt darauf, bald Karriere zu machen.
Andreas schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe, als er Daniel und seine Partnerin Tanja einlädt, sie auf dem Segeltörn zu begleiten. Damit hofft er zum einen, die bröckelnde Ehe zu retten, zum anderen kann er dem jungen Kollegen auf den Zahn fühlen und sich ihm gegenüber vielleicht auch ein bisschen profilieren - aber das würde er nie zugeben. Und dann gibt es noch den Skipper Eric, einen undurchschaubaren Typen, bei dem man nicht so genau weiß, woran man bei ihm ist. Er beteiligt sich nicht an den Trinkgelagen, wenn mit teurem Weißwein angestoßen wird.
Zunächst sind alle freundlich, geradezu vollendet höflich zueinander. Doch die Konstellation ist reichlich spannungsgeladen, was sich im Laufe dieses sehr spannenden Romans immer mehr zeigt. Tatsächlich lernen die Vier sich besser kennen als es ursprünglich ihr Wunsch war und nicht alle kehren von diesem Törn zurück…
zum Produkt € 23,00*
Dieser Roman erzählt die Geschichte zweier Außenseiter: Leonard arbeitet als Ghostwriter für Kinderenzyklopädien und Paul hat einen Gelegenheitsjob als Briefträger. Sie sind beste Freunde und das wundert nicht, denn sie gelten auf sehr ähnliche Weise als sonderbar. Beide Männer sind sanft, bescheiden, zurückhaltend und höflich. Es ist in dieser Welt normalerweise nicht zum eigenen Vorteil, mit diesen Eigenschaften gesegnet zu sein - leider. Wenn man erfolgreich sein will, zählt etwas anderes und auch wenn es darum geht, eine Frau kennenzulernen hilft Zurückhaltung oft nicht weiter.
Leonard und Paul führen ein bescheidenes Leben, sind etwas eigenbrötlerisch und es passiert normalerweise nichts Außergewöhnliches. Doch dann verliebt sich Leonard in eine Kollegin, weiß aber nicht, wie man sich für eine Frau interessant macht. Und Paul erfährt von einem Wettbewerb an dem er gerne teilnehmen möchte. Es ist ein Wettbewerb ganz besonderer Art: eine Grußformel wird gesucht, die das langweilige »Mit freundlichen Grüßen« am Ende einer Mail ablösen soll. Paul hat eine Idee, auf die wohl kein normaler Mensch jemals kommen würde.
Leonard und Paul sind manchmal sehr kleine Dinge im Leben wichtig, denen andere Menschen überhaupt keine Beachtung schenken. Das zeichnet sie aus und führt uns vor Augen, was im Leben wichtig sein kann.
zum Produkt € 26,00*
Tilda hat es ganz schön schwer im Leben. Um den Lebensunterhalt für sich, ihre Schwester Ida und ihre Mutter zu finanzieren, jobbt sie an der Kasse eines Supermarktes. Sie muss sich um ihre kleine Schwester kümmern, denn die Mutter ist unberechenbar. Sie ist Alkoholikerin und neigt zu Wut- und Gewaltausbrüchen. Die beiden Schwestern wissen genau die Signale zu deuten, wenn es wieder losgeht.
Tilda läßt Ida nicht gerne allein bei der Mutter, deshalb hängt sie auch noch in dem kleinen Kaff herum, während alle anderen, mit denen sie Abitur gemacht hat, inzwischen in interessanten Städten studieren und nur gelegentlich auftauchen, wenn sie zu Besuch sind.
Tilda steckt fest: Supermarktjob, Mathestudium in der Nachbarstadt, Haushalt, Ida und dann auch noch die Mutter mit ihren Alkoholabstürzen. Die einzige Auszeit des Tages ist der Besuch im Schwimmbad. Dort kann sie abtauchen und ihrem tristen Alltag entfliehen. Als ihr von ihrem Professor eine Promotionsstelle in Berlin angeboten wird, traut sie sich kaum, darüber nachzudenken. Außerdem taucht plötzlich Viktor im Schwimmbad auf. Ein toller Typ, den sie von früher kennt.
In »22 Bahnen« geht es ums Erwachsenwerden, um die Zeit des Studiums, um Verantwortung und um den Platz, den man im Leben erst finden muss. Es ist der erste Roman der Autorin Caroline Wahl und im Kölner Dumont Verlag erschienen.
zum Produkt € 24,00*
Die Schriftstellerin Mary Shelly lebte im frühen 19. Jahrhundert und ist mit ihrem wichtigsten Werk »Frankenstein« nicht nur in die Literaturgeschichte eingegangen, sondern hat eine neue Gattung der Literatur überhaupt erst erfunden: den Horrorroman.
Mary stammte aus einem intellektuellen Elternhaus. Ihr Vater war der Sozialphilosoph William Godwin und ihre leibliche Mutter Marry Wollestonecraft, hat mit dem Werk »Verteidigung der Rechte der Frauen« 1792 einen Meilenstein der Frauenrechtsliteratur geschaffen. Nach dem frühen Tod der Mutter heiratete ihr Vater erneut und Mary bekam nicht nur eine zupackende Stiefmutter, sondern auch zwei Stiefschwestern. Mit der fast gleichalten Clara Mary Jane Clairmont verband sie eine innige Freundschaft, Schwesternschaft und Rivalität.
In Markus Orths biografischen Roman Mary und Claire, dreht sich alles um diese beiden Schwestern. In lockerem Erzählstil erfahren wir biografische Details aus dem Leben der beiden Frauen, die in denselben Mann verliebt waren. Percy Shelly, etwas älter als Mary und Claire, war schon ein halbwegs bekannter Schriftsteller, als er die Schwestern traf. Später wurde Mary seine Frau, wie sich unschwer am Namen erkennen lässt. Clara hingegen wurde eine Geliebte des legendären Lord Byron, der schon zu Lebzeiten berühmter Schriftsteller war. Lord Byron wurde von allen verehrt, war sehr vermögend und einflussreich und muss, wenn man der Beschreibung im Buch glauben schenken will, ein wirklich unangenehmer Mensch gewesen sein.
In einer Schlüsselszene des Romans reisen Mary, Claire und Percy an den Comer See, um Lord Byron zu besuchen. Sie wissen nicht, ob sie willkommen sind. Die Reisen zu der Zeit waren recht beschwerlich und es ist großartig beschrieben, mit welchem Selbstverständnis die drei Lord Byron in seiner Villa am Comer See aufsuchen, um eine Zeit in seiner Nähe zu sein. Claire hat allerdings auch noch einen anderen Grund, ihn zu besuchen. Sie erwartet ein Kind von ihm, was den Lord, der unzählige Liebesbeziehungen zu Männern wie zu Frauen pflegte, jedoch wenig interessiert.
Es ist ein besonderes Vergnügen, diesen unterhaltsamen Roman zu lesen. Sie erfahren etwas über das Leben der Mary Shelly und wie nebenbei sehr viel über die Zeit der Romantik in England und das Aufkommen der Frauen- und Menschenrechte.
zum Produkt € 26,00*
Richard Gold, der Protagonist des Romans, ist verzweifelt. Er hat Depressionen und den Entschluss gefasst, sich das Leben zu nehmen. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und es wäre mit ihm vorbei gewesen, wenn nicht unvermittelt Frankie, der streunende Kater aufgetaucht wäre.
Kater Frankie bringt Richard so richtig aus dem Konzept. Erst recht, als dieser feststellt, dass der Kater sprechen kann. Will man dem Buch glauben, können alle Tiere sprechen, sie tun es aber nicht, um uns Menschen nicht zu irritieren. Aber Kater Frankie spricht mit Richard Gold ganz normal, auch wenn er aus seiner Katerperspektive nicht alles versteht, was Richard bewegt. Er fragt sich zum Beispiel, warum die Menschen ständig mit ihrer Sinnsuche beschäftigt sind, wenn man es sich doch genauso gut einfach bequem machen kann. Kater Frankie hat einen ausgesprochen pragmatischen Blick auf die Welt.
Als Frankie auf Richard trifft, erkennt er schnell seine Chance auf ein behagliches Zuhause. Und richtig: Richard beginnt sich um Frankie zu kümmern. Da haben sich zwei Außenseiter gefunden und eine seltsame Freundschaft entsteht.
Das Buch ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Buch. Es ist einerseits witzig, andererseits tragisch und irgendwie sogar weise.
zum Produkt € 22,00*
Dieser Roman entführt Sie nach Wien in das Jahr 1914. Es ist die Zeit Anfang des letzten Jahrhunderts, in der Sigmund Freud in Wien lebte und seine Schriften bekannt wurden.
Der Pferdeknecht Hans aus Tirol hat sich auf den Weg nach Wien gemacht, um dort eine Psychoanalytikerin aufzusuchen. Hans hat eine sonderbare Gabe: Er sieht Dinge, bevor sie auftauchen, hört Sätze, bevor sie ausgesprochen werden und weiß oft, dass etwas passieren wird, bevor es passiert. Er hat von der Psychoanalytikerin Helene Cheresch gehört, die sich mit Menschen beschäftigt, die wie er an Visionen leiden und er hofft, hier Erklärungen zu finden.
Kaum in Wien angekommen, lernt er Klara kennen, die an der Universität Mathematik studiert und gleichzeitig offen für Hans Fragen und übernatürliche Phänomene ist.
Raphaela Edelbauer erzählt in diesem Roman von dem Aufkommen der Psychoanalyse und der damit verbundenen Zeitenwende. Aber nicht nur das. Die politische Situation in Österreich und in ganz Europa ist aufgeladen und der erste Weltkrieg steht vor der Tür. Zusammen mit Klara und dem jungen adligen Adam, der eine außergewöhnlich musische Begabung besitzt, verbringt Hans den letzten Abend vor der Mobilmachung in Wien. Es ist der 31. Juli 1914 und das Ultimatum der Deutschen läuft in den nächsten Stunden ab.
zum Produkt € 25,00*