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Hier finden Sie die ganz persönlichen Tipps unserer BuchhändlerInnen
Caroline ist seit zehn Jahren verheiratet und wollte ihren Hochzeitstag eigentlich zusammen mit ihrem Mann in London verbringen. Doch kurz bevor die Reise losgehen soll, findet sie heraus, dass ihr Mann eine Affäre hat. Dass sie unter diesen Umständen wenig Lust auf eine romantische Reise nach London verspürt, ist verständlich. So kommt es, dass sie allein fährt. Sie muss raus und braucht Abstand. In London trifft sie zufällig auf eine Gruppe von Menschen, die bei Ebbe das Flussbett der Themse nach Gegenständen absuchen. Das Ganze nennt sich Mudlarking. Etwas skeptisch beteiligt sie sich bald. Caroline hat Geschichte studiert und erinnert sich nun schmerzlich daran, dass sie für die Ehe und den Familienbetrieb ihres Mannes, ihre eigenen beruflichen Pläne aufgegeben hat.
Als sie eine kleine Flasche findet, wird ihre alte Leidenschaft neu entfacht. Caroline hat nie als Historikerin gearbeitet. Doch jetzt hat sie etwas entdeckt - auch wenn es nur eine kleine Glasflasche mit der ungewöhnlichen Gravur eines Bären ist. Von Abenteuerlust getrieben beginnt sie mit Recherchen. Und von da an wird es richtig spannend…!
zum Produkt € 22,00*
Der Duft von Eis ist eine Geschichte mit doppeltem Boden. Zunächst weiß man nicht so genau, woran man ist. Es beginnt damit, dass eine Frau namens Ryoko nach Prag reist, um etwas über ihren Geliebten Hiroyuki zu erfahren, der eine Zeit lang in der tschechischen Stadt gelebt hat. Die Nachricht von seinem viel zu frühen Tod hat sie gerade erreicht und sie findet keine Antwort darauf, warum er seinem Leben ein Ende gesetzt hat.
Hiroyuki war ein begabter junger Parfümeur. Am Tag vor seinem Tod hatte er ihr einen Duft geschenkt, den er allein für Ryoko kreiert hatte. Um einen Duft zu erstellen, muss man jemanden sehr gut kennen, so seine Überzeugung. Das Parfüm, das er Ryoko schenkte, nannte er »Quell der Erinnerung«.
Nun wandelt Ryoko auf seinen Spuren und stellt fest, dass sie fast nichts über Hiroyukis Vergangenheit weiß. Sie weiß weder von einem Bruder, den Sie nun kennenlernt, noch von den vielen Begabungen, über die er verfügte und über die er nie gesprochen hat. Dass er außergewöhnlich gut rechnen konnte, ist ihr zwar zu seinen Lebzeiten bereits aufgefallen, aber dass er auch ein begnadeter Eisläufer war, wusste sie nicht. Eine Spur führt sie zu einer Eishalle, in der er allen, die dort regelmäßig ihren Sonntag verbringen, gut bekannt war.
Der Roman über diesen sehr bescheidenen, außergewöhnlich begabten und offenbar sehr unglücklichen Hiroyuki hat eine ganz eigene Stimmung. Er wird getragen von leiser Melancholie und gleichzeitig lauert etwas Bedrohliches jenseits aller Realitäten. Und eine Frage bleibt: Kann man einen anderen Menschen jemals ganz kennen?
zum Produkt € 24,00*
Der Schweizer Autor Alain Claude Sulzer erzählt die Geschichte der Brüder Goncourt, die ein bohèmehaftes Leben als Schriftsteller geführt haben und ihr ganzes Leben lang symbiotisch miteinander verbunden waren. Mit vielen wunderbaren Ausschmückungen, gelegentlich ironisch und stellenweise sehr detailverliebt, beschreibt er das Alltägliche und Wahnwitzige ihres dekadenten Lebens.
Die beiden werden als reichlich skurril beschrieben und leben in ihrer eigenen Welt. Und das ist die Welt der Künstler, der Adligen, eben der sogenannten besseren Gesellschaft. Ihr ganzes Leben lang hatten sie eine Haushälterin, die sich wie eine Mutter um die Belange der Brüder gekümmert hat. Diese Haushälterin namens Rose hatte, obwohl sie ständig um die beiden herum war, auch ihr eigenes Leben. Doch das kommt den Brüdern nicht in den Sinn. Sie denken gar nicht darüber nach, auch nur einmal zu fragen, wie es Rose eigentlich geht. Die Brüder interessieren sich nur für ihre Literatur und dafür, wer ihre gemeinsam geschriebenen Romane schon gelesen hat. Doch durch die Augen dieser Haushälterin können die Leser*innen das Leben der beiden Schriftsteller aus anderer Perspektive betrachten.
Ein wunderbares Buch!
Der Prix Goncourt wurde übrigens von den beiden Brüdern ins Leben gerufen. Er ist heute mit symbolischen zehn Euro dotiert, gilt aber als einer der wichtigsten französischen Literaturpreise.
zum Produkt € 14,00*
Im Mittelpunkt des Romans von Dörte Hansen steht die Familie Sander, die seit fast dreihundert Jahren auf einer nicht näher benannten Insel lebt. Die Vorfahren sind zur See gefahren, wie fast alle Vorfahren aller Inselbewohner. Auch heute ist das Leben auf einer Nordseeinsel immer noch rau, doch alles andere hat sich geändert. Der Alltag der Insel ist vor allem im Sommer von Touristen geprägt. Trotzdem gibt es noch immer eine Inselgemeinschaft und man kennt sich untereinander. Mit dem Wandel der Zeit kommen einige Inselbewohner gut zurecht, wie ein Sohn der Familie Sander, der zum Inselkünstler wird und mit sich im Reinen ist. Anders die Tochter der Sanders. Sie verabscheut die Traditionen, die nur noch für die Touristen fortgeführt werden.
So lernt man in diesem Roman nicht nur viele der Inselbewohner kennen, sondern auch die Urlauber, und wie diese sich im Laufe der Zeit verändert haben. Vor nicht so langer Zeit wurden noch Fremdenzimmer im eigenen Haus vermietet, mit Familienanschluss und Gesprächen in der Küche. Inzwischen sind die Urlauber Wellnesshotels gewöhnt und beschweren sich über das Wetter, wenn es einmal zwei Tage regnet. Kaum jemand bleibt länger als eine Woche und alles wird schneller. Schnell erholen und schnell wieder die Insel verlassen. Da muss alles stimmen. Alte Traditionen werden immer mehr zur Touristenattraktion und Familien kaufen sich Ringelshirts, sobald sie die Insel betreten. Es gibt aber auch Menschen, die die Insel besuchen, weil sie echtes Interesse an der fremden Kultur haben und mit Aufnahmegeräten in der Küche der Familie Sander sitzen, um Plattdeutsch zu lernen.
Zur See ist ein melancholisches Buch, das bei der ein oder anderen Leserin Sehnsucht nach dem Norden auslösen wird.
zum Produkt € 24,00*
Petro und Teresa sind wie Feuer und Wasser. Sie haben eine lebhafte Beziehung, voller Emotionen. Nach drei Jahren ihrer anstrengenden Beziehung fordert Teresa Petro auf, ihr sein dunkelstes Geheimnis anzuvertrauen, so würde auch sie ihm ihr schlimmstes Geheimnis verraten. Es soll die Beziehung besiegeln, denn wenn beide das Schlimmste voneinander wissen, werden sie sich für immer gehören. Gesagt getan.
Doch die Beziehung hält nicht.
Später lernt Petro eine andere Frau kennen. Er macht Karriere, heiratet, wird stolzer Familienvater, Buchautor und gefragter Talkrundengast. Seine Meinung als Lehrer ist wichtig, wenn es um Bildung und die Zukunft des Schulsystems geht. Alle Schüler mögen ihn, sein soziales Engagement ist hoch angesehen und sogar seine Widersacher versteht er zu überzeugen. Er gilt als durch und durch guter Mensch, der gemocht und geachtet wird. Doch manchmal fällt ihm ein, dass es jemanden gibt, der sein Geheimnis kennt: Teresa. Wie wahr ist doch das Versprechen von damals, dass sie sich nie, wirklich niemals verlieren werden, wenn auch auf andere Art, als sie dachten.
Domenico Starnone gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Schriftstellern Italiens und »Im Vertrauen« ist ein Geniestreich!
zum Produkt € 24,00*
Wirft man einen aktuellen Blick auf die französische Literatur, stellt man fest, dass soziale und politische Themen hier stärker vertreten sind als bei uns. So kommen aus Frankreich derzeit auch einige Bücher, die sich mit der persönlichen Herkunft der jeweiligen Autoren und Autorinnen beschäftigen. Es ist aus diesem Grund auch kein Zufall, dass in diesem Jahr der Literaturnobelpreis an Annie Ernaux ging, die in allen ihren Büchern ihre Herkunft thematisiert und somit das Autobiografische zum Mittelpunkt ihres literarischen Schaffens gemacht hat. Und tatsächlich wurde Edouard Louis oft genannt, wenn in den letzten Wochen über die Literaturnobelpreisträgerin geschrieben wurde.
Eddy, der Protagonist des Romans, ist 26 Jahre alt und hat schon lange das Gefühl, für sein Alter bereits zu viel erlebt zu haben. Vermutlich resultiert daraus das Bedürfnis, zu schreiben. Denn Schreiben ist für ihn die Möglichkeit, die Vergangenheit zu fixieren und sich so von ihr zu befreien. Er möchte raus aus den Verhältnissen, in die er hineingeboren wurde und gibt alles dafür, seine Herkunft abzustreifen. Durch den Wechsel auf eine weiterführende Schule stellt er eine größtmögliche Distanz zu seinem Elternhaus her. Dort lernt er auch Elena kennen und freundet sich mit ihr an. Elena stammt aus bürgerlichen Verhältnissen, in denen Bildung als etwas ganz Normales angesehen wird. Eddy verbringt von da an viel Zeit bei ihr und Elenas Elternhaus wird zu seiner zweiten Heimat. Der Unterschied zu seiner Familie könnte dabei kaum größer sein und Eddy saugt wie ein Schwamm alles auf, was er hier beobachtet. Bald begreift er, wo die kleinen, aber unübersehbaren Unterschiede liegen und woran man die Herkunft eines Menschen erkennen kann.
Eddy ist nicht nur ein scharfer Beobachter seiner selbst, sondern beobachtet auch ganz genau, was um ihn herum passiert. Er möchte alles loswerden, was an seine Vergangenheit erinnert und weiß, dass Elena ihm dabei helfen kann. Sie wird zu seiner engsten Vertrauten, seiner großen platonischen Liebe und sie schwören sich, fast wie ein Liebespaar, sich nie zu verlieren.
Ein großartiges Buch eines Autors, der den Mut hat, ehrlich über sich und seine Abgründe Auskunft zu geben.
zum Produkt € 24,00*
Karen Duve entwirft ein eigenwilliges Bild von der österreichisch-ungarischen Kaiserin. Sisi wird hier als die schöne disziplinierte Frau beschrieben, die von allen verehrt wird. Sie muss viel Mühe aufbringen, um ihre schlanke Figur zu halten und ist stundenlang mit der Pflege ihres langen Haares beschäftigt. Andererseits beschreibt Karen Duve sie als egoistische, exzentrische und von der Ehe enttäuschte Frau, die mit vielen Zwängen leben muss. Nur widerwillig folgt Sisi den vielen Einladungen und besucht Empfänge nur, weil es von ihr erwartet wird.
Bei Karen Duve hat Sisi nicht immer Lust, Kaiserin zu sein und nutzt jede sich bietende Gelegenheit, um ihrer großen Leidenschaft nachzugehen: der Jagd! Sie wird als wilde Reiterin beschrieben und wenn sie auf einem Pferd sitzt, ist sie nicht zu halten. Hier kann sie ihrem Freiheitsdrang Ausdruck verleihen.
Karen Duves neues Buch ist das Ergebnis ausführlicher Recherche. Das Literaturverzeichnis im Anhang ist lang und die Autorin hat sich vor allem auf die Aufzeichnungen der Hofdame Marie Gräfin Festetics de Tolna gestützt, die zwischen 1871 und 1898 ein detailliertes Tagebuch über das Leben auf dem Wiener Hof geführt hat.
Im September 2023 jährt sich der 125. Todestag der Kaiserin Sisi. Ich bin sicher, dass wir uns sogar in Deutschland auf eine kleine Sisi-Welle vorbereiten müssen.
zum Produkt € 26,00*
Aus einer Jugendhaftanstalt entlassen, kehrt der achtzehnjährige Emmett nach Hause zurück. In Nebraska wartet sein kleiner Bruder Bill auf ihn. Der Vater der beiden ist kürzlich verstorben und es gibt keine Hinterlassenschaften. Haus und Grund sind verpfändet und alles, was den Brüdern bleibt, ist ein Auto, genauer gesagt ein Studebaker und Bargeld, gut versteckt und deshalb nicht vom Gerichtsvollzieher entdeckt. Mit dem Studebaker wollen die Brüder nun gen Westen aufbrechen. Sie wollen neu anfangen und die kalifornische Küste ist nicht nur in der Fantasie der beiden ein verheißungsvoller Ort. Sie hoffen, dort ihre Mutter zu finden, die vor vielen Jahren die Familie verlassen hat.
Billy hat Postkarten gefunden, die sein Vater vor ihnen versteckt hat und die seine Mutter damals von unterwegs geschrieben hatte. Jede Postkarte wurde von einem Ort auf dem Weg nach Kalifornien abgeschickt – entlang des Lincoln Highway. Billy hat clever kombiniert, wohin es die Mutter verschlagen haben muss und sich ausgerechnet, dass sie ganz sicher in Kalifornien sein muss. Es gibt einen bestimmten Tag im Jahr, an dem dort ein Feuerwerk stattfindet und er ist ganz sicher, dass sie da sein wird. Doch es kommt eines zum anderen und bald ist der Studebaker und mit ihm das Geld geklaut und Emmett und Billy machen sich auf den Weg, den Wagen zurückzubekommen.
Dieses Buch wimmelt von Geschichten, die die Brüder auf ihrer abenteuerlichen Reise erleben. Sonderbare Typen, denen sie begegnen, Verrückte, Spinner, Menschen, die ihnen helfen und andere, die es nicht gut mit ihnen meinen. Das Buch ist ein Leseerlebnis, wie man es nicht oft findet. Alles in bester amerikanischer Erzähltradition geschrieben, spannend und immer wieder überraschend. Es ist das pure Abenteuer und ein Buch, das vor allem von der absoluten Freiheit erzählt.
zum Produkt € 26,00*
Lupus Noctis ist ein spannender Thriller für Jugendliche ab 14 Jahren. Mitreißend geschrieben von einem deutschen Autoren-Dou erzählt der Roman von einem lebensverändernden Spieleabend der anderen Art. Nicht nur Fans von Ursula Poznanski und Karen McManaus kommen hier ganz auf Ihre Kosten. Außergewöhnlich war die häufig wechselnde Erzählperspektive der insgesamt sieben Jugendlichen. Nachdem man alle Protagonisten kennen gelernt hat, wurde die Spannung dadurch allerdings konstant hoch gehalten.
Theo und seine Freunde suchen sich immer abgelegene und verlassene Orte um ihr selbstentworfenes Rollenspiel ungestört und mit der richtigen Atmosphäre spielen zu können. Dieses Mal ist die Wahl auf ein unterirdisches Bunker-Krankenhaus von 1970 gefallen, dass nie in Betrieb genommen wurde. Doch die Freude über die außergewöhnliche Location verfliegt schnell, als die Jugendlichen feststellen, dass der Weg nach draußen versperrt ist. Aus Spiel wird schnell bitterer Ernst. Wer hat den Schlüssel genommen? Oder sind sie etwa nicht alleine im Bunker?
zum Produkt € 15,00*
Wie immer hat die Autorin eine tolle Coming of Age-Geschichte für Jugendliche und junge Erwachsene geschrieben, die einen sofort einfängt und auf eine Reise durch die schottischen Highlands entführt.
Die 16 Jährige Lia verbringt den Sommer, wie üblich auf dem Landsitz ihrer Familie. Sie liebt Badfearna und möchte irgendwann die Aufgaben des Wildhüters übernehmen und sich ganz der schwierigen Aufgabe widmen das Jagdgut zu bewirtschaften und die Natur zu bewahren. Wird es ihrer Familie gelingen das Erbe Ihrer Vorfahren zu bewahren, obwohl die Naturschützer die Jagd auf dem Gut verbieten wollen?
Auch Finn arbeitet den Sommer über für Lias Vater und findet so Zuflucht in den Highlands. Beide fühlen sich sofort zueinander hingezogen aber immer wieder weist er Lia daraufhin, dass er nicht der Richtige für sie ist. Doch was hat Finn für Geheimnisse? Wieso ist er wirklich auf Badfearna?
Eine wunderschöner vielschichtiger Roman über eine erste Liebe, aber auch die Schattenseiten des Erwachsenwerdens. Finn hat eine schwierige Vergangenheit und auch Lias Familie ist nicht so stabil, wie es auf den ersten Blick wirkt. Außerdem geht es auch um das ökologische Gleichgewicht und die menschliche Verantwortung für die Natur.
zum Produkt € 17,00*