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WUB: Woche der unabhängigen Buchhandlungen 2021 - Buchentdeckertage!
Die Hexenverfolgungen waren ein Krieg gegen Frauen, dessen Auswirkungen bis heute spu-rbar sind. Frauen, die unabhängig lebten, keine Kinder hatten oder einfach alt geworden waren, liefen zur Zeit der Renaissance Gefahr, verfolgt und verbrannt zu werden. Unser Bild von Frauen ist noch heute von negativen Stereotypen geprägt - entstanden in einer Geschichte, die ohne und gegen sie geschrieben wurde.
Mona Chollet macht die Hexerei zu einer großen feministischen Metapher und die Hexe zu einem begeisternden Vorbild selbstbestimmter Weiblichkeit. Mit über 200.000 verkauften Exemplaren wurde »Hexen« in Frankreich zum Bestseller.
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WUB: Woche der unabhängigen Buchhandlungen 2021 - Buchentdeckertage!
Kaum ein anderes Ereignis ist für ein Menschenleben so sehr mit Rollenzuschreibungen und Körperlichkeit verbunden - doch was bedeutet Kinderkriegen jenseits romantischer Vorstellungen von Kreißsaalglück und Familie?
Technische und gesellschaftliche Entwicklungen stellen die Konstruktionen unseres Miteinanders auf den Kopf, der menschliche Körper, als sexuelle und reproduktive Einheit, wird neu definiert. Doch zugleich wirken alte Muster fort: Ungewollt Schwangere stehen noch immer massiv unter Druck, Eltern, vor allem Mütter, werden mit Beginn der Schwangerschaft auf Rollenbilder zurückgeworfen, die sie längst überwunden glaubten. Immer wieder stellen sich dieselben Fragen: Was ist »normal«, was ist in Ordnung? Und welche Macht hat der Blick der anderen?
Was heißt es, ein Kind zu verlieren, und was, wenn niemand die eigene Trauer versteht? Wie umgehen mit einer neoliberalen Arbeitswelt, in der Elternschaft nicht vorgesehen ist? Wie viel Raum bietet die Gesellschaft behinderten Menschen mit Kinderwunsch? Was macht Migration, was Rassismus mit der Beziehung zwischen Eltern und Kind? Gehen wir als Gesellschaft zu sehr auf Kinder ein - oder zu wenig?
26 essayistische Erfahrungsberichte werfen Schlaglichter auf aktuelle Fragen rund um Reproduktion und Familie und geben wichtige Denkanstöße für dieses zentrale Thema unserer Gesellschaft.
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Den Glauben an das Gute im Menschen hat der Continental Op längst verloren, und auch er selbst steht nicht immer auf der richtigen Seite des Gesetzes. San Francisco, wo seine Detektei ihren Sitz hat, ist ein moralischer Sumpf, Korruption ist an der Tagesordnung - und das gilt auch für Personville (besser bekannt als Poisonville), ein schäbiges Bergwerksstädtchen, wohin ihn sein aktueller Auftrag führt. Dort angekommen, muss er feststellen, dass sein Auftraggeber, Don Willsson, Sohn des Stadtpatriarchen, einem Mordanschlag zum Opfer gefallen ist. Und es bleibt nicht bei dieser einen Leiche. Am Ende des Romans sind 18 Menschen tot, die Erde von Poisonville blutgetränkt - und die Ordnung wiederhergestellt. Ein grandioser Albtraum von einem Krimi und zugleich ein bedeutender politischer Roman, der uns noch heute viel über Korruption, Machtmissbrauch und organisierter Kriminalität zu erzählen vermag.
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»Eure Blicke begegnen sich in der Stille. Es braucht keine Worte. Dies ist eine ehrliche Begegnung.« Zum ersten Mal sehen sie sich in einem Pub in South East London. Beide sind schwarz, beide haben schon in der Schule nicht recht dazugehört. Und beide versuchen nun als junge Künstler - er ist Fotograf, sie Tänzerin - ihren Platz zu finden in der englischen Hauptstadt, die sie mal umarmt und mal abstößt. Sie teilen so viel miteinander, die Liebe zu afroamerikanischen Autoren, zum Hip- Hop, und er weiß schon bei der ersten Begegnung, dass sie füreinander bestimmt sind. Aber sie bewegen sich nicht im luftleeren Raum,
und die Welt kann ein grausamer Ort sein. Caleb Azumah Nelson erzählt auf schmerzlich schöne Weise die große Liebesgeschichte zweier junger Menschen und erkundet zugleich Fragen von Identität, Diskriminierung und Unterdrückung. Wie (über)lebt man in einer Welt, in der man nicht gesehen wird, in einer Gesellschaft, die einem ein Label aufdrückt? Was heißt es, jedes Mal Angst haben zu müssen, sobald man seine Wohnung verlässt, was, verletzlich zu sein, wenn nur Stärke zu zählen scheint? Und wie fühlt es sich an, in der Liebe Geborgenheit zu finden - und wieder zu verlieren? Caleb Azumah Nelson hat einen der aufre- gendsten und aufrichtigsten, einen der wichtigsten Debütromane des Jahres geschrieben.
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Wenn Europäer nach Antigua reisen, sehen sie eine kleine Insel von atemberaubender Schönheit. Umgeben vom marineblauen Wasser zweier Ozeane und gesäumt von den feinsten Sandstränden der Welt, wachsen dort die seltensten Pflanzenarten, scheint die Sonne an jedem Tag im Jahr.
Jamaica Kincaid zeigt uns ein Antigua, das wir nicht sehen können oder wollen: einen Ort, wo Drogenbosse wie Fürsten leben und korrupte Politiker nur ihre eigenen Interessen im Blick haben, und wo Menschen leben, die nichts anderes kennen als anderen zu dienen. Voller Bitterkeit und Liebe erzählt Kincaid von ihrer Heimat als Schauplatz schwerer Verbrechen - an den Antiguanern und an der Natur, begangen im Zeichen von Tourismus und kolonialer Unterdrückung. Ein lyrischer Essay, der uns schonungslos und ehrlich mit der geschichtlichen Wirklichkeit konfrontiert.
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Im hektischen Alltag nehmen wir uns viel zu selten Zeit, um durchzuatmen. Wir hetzen von Termin zu Termin und der Zeit hinterher, immer die Uhr oder das Handy im Blick. Dabei ist es gar nicht so schwer, dem Stress zu entfliehen, muss man doch bloß ein gutes Buch aufschlagen, um in fremde Welten abzutauchen und die Realita-t zu vergessen. Hier versammelt sind Geschichten, die uns den strapazio-sen Alltag vergessen lassen, mit Helden, die uns ans Herz wachsen, und Momenten, die unser Leben bereichern. Der perfekte Begleiter fu-r hektische Tage, an denen wir uns zur Ruhe mahnen mu-ssen, um der Stille nachzuspu-ren und zu uns selbst zu finden.
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Gelsomina Settembre, von allen nur Mina genannt, ist Sozialarbeiterin in einem der verkommensten Stadtteile Neapels, den Quartieri Spagnoli. Sie selbst stammt aus besseren Verhältnissen, und so mancher wundert sich darüber, mit welcher Verve sich die »Lady« fu-r die Kranken, Schwachen und Armen einsetzt. Nach dem Eheaus mit Claudio, einem distinguierten Richter, der Mina immer noch hinterhertrauert, ist die 42-Jährige eher widerwillig wieder bei ihrer Mutter eingezogen. Doch es gibt einen Hoffnungsschimmer: den tollpatschigen, dafür umso attraktiveren Arzt Domenico, der seine Praxis neben Minas Büro hat. Wenn Domenico nur endlich in die Gänge käme ... Unterdessen ist Minas Ex-Mann Claudio mit einem rätselhaften Fall befasst: Ein Serienmörder macht die Stadt unsicher. Nach jedem seiner scheinbar beliebigen Morde findet man eine Vase mit zwölf Rosen am Tatort, einige verblüht, andere noch frisch. Was Claudio nicht weiß: Mina bekommt jeden Tag eine Rose und hat selbst die Ermittlungen aufgenommen.
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Den einen galt er als Weiser und Messias, den anderen als Scharlatan und Ketzer. Eine der bedeutendsten Figuren des 18. Jahrhunderts ist er allemal: Jakob Frank, 1726 im polnischen Korolówka geboren, 1791 in Offenbach am Main gestorben. Als Anführer einer mystischen Bewegung, der Frankisten, war Jakob Frank fest entschlossen, sein Volk, die Juden Osteuropas, endlich für die Moderne zu öffnen; zeit seines Lebens setzte er sich für ihre Rechte ein, für Freiheit, Gleichheit, Emanzipation. Tausende Anhänger scharte Jakob Frank um sich, tausende Feinde machte er sich. Und sie alle, Bewunderer wie Gegner, erzählen hier die schier unglaubliche Lebensgeschichte dieses Grenzgängers, den es weder bei einer Religion noch je lange an einem Ort hielt. Es entsteht das schillernde Porträt einer kontroversen historischen Figur und das Panorama einer krisenhaften Welt an der Schwelle zur Moderne. Zugleich aber ist Olga Tokarczuks ebenso metaphysischer wie lebenspraller Roman ein Buch ganz für unsere Zeit, stellt es doch die Frage danach, wie wir uns die Welt als eine gerechte vorstellen können - ein Buch, das Grenzen überschreitet.
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April 1945, auf einer Insel in der Mulde. In einem Gebüsch hält sich ein Mann versteckt. Seine Knie sind aufgeschlagen, seine Sachen nass, in der Ferne ist das Geräusch krachender Haubitzen zu hören. Er blickt auf das Pfarrhaus am Ufer, in dem er mit seiner Frau und den Kindern gelebt hat. Aber jetzt sind sie weg. Sie scheinen verschleppt worden zu sein, und er ist sich sicher, dass ihr Verschwinden etwas mit ihm zu tun hat. Er versucht sich zu erinnern. Ein Mann mit einem Klumpfuß kommt ihm in den Sinn. Und ein kleines Mädchen, von dem er nach und nach zu erzählen beginnt. Was er sieht, hört und denkt, schreibt er auf. Ein Abschiedsbrief an seine Frau. Ein Bericht, mit dem er Zeugnis ablegt. Er notiert seine Worte auf der Rückseite von Akten. Sie liegen in dem Koffer, den er bei sich führt, zwischen Dosenfleisch, einer zersplitterten Uhr und einem langsam hart werdenden Laib Brot.
Ein Roman, dessen Fassade langsam zerbricht und der die Abgründe unter dem dünnen Firnis der Zivilisation sichtbar macht.
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WUB: Woche der unabhängigen Buchhandlungen 2021 - Buchentdeckertage!
3. Juli 1883. Während in Österreich-Ungarn Julie Kafka der Hebamme fest entschlossen in die Augen sieht und ihren ersten Sohn gebärt, ereignet sich im Gelbachtal ein nicht weniger großes Wunder: Der Spross einer Schwarzpappel erblickt das Licht der Welt. Schon bald löst diese sich von ihren Wurzeln und schreitet fortan als Konrad Pappel durch die Gefilde. Konrad, dessen Leben auf mysteriöse Weise mit jenem Franz Kafkas verbunden ist, nimmt den Leser mit auf einen wahnwitzigen Husarenritt durch die vergangenen 150 Jahre: an den Weltkriegen vorbei, durch den Eisernen Vorhang hindurch, bis in unsere Gegenwart hinein.
Dalibor Markovic zieht in seinem Debütroman alle Register und erweist sich dabei als großer Erzähler, der es mit dem mikroskopisch Kleinen ebenso wie mit den Weiten des Universums aufnehmen kann.
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