Da jauchzt und seufzt die Klarinette, und das Akkordeon tanzt dazu: Als traditionelle Musik der osteuropäischen Juden hat Klezmer einen besonderen Bezug zum "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus". Sein speziell zu diesem Gedenktag erarbeitetes Programm präsentiert das Duo Zhok in der Kirche in Flintbek.
Das Duo Zhok widmet sich seit über 20 Jahren leidenschaftlich und hingebungsvoll gleichermaßen der authentischen wie innovativen Interpretation traditioneller Klezmerstücke und jiddischer Lieder. Zudem finden auch Eigenkompositionen Platz im umfangreichen, ständig aktualisierten Repertoire. Die Melodien von überschwänglich lebensbejahend, munter und fröhlich bis besinnlich und andächtig, die Rhythmen von wiegend bis mitreißend - Musik mit Seele und Herz, Temperament und Hingabe, voller Emotionen und Lebensfreude – Klezmer ist nicht nur musikalische Stilrichtung, sondern zugleich emotional-menschliches Bekenntnis.
Gerhard Breier (Klarinette, Gesang, Komposition) erhielt diverse Preise - unter anderem vom Kultusministerium des Landes Schleswig-Holstein und den Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik. Mit Anja Jakobsen am Akkordeon bildet er seit Jahren ein bestens eingespieltes Team. Der "Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" wurde in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1996 ins Leben gerufen und ist seit 2005 als Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz zugleich der "Internationale Holocaust-Gedenktag".
Das spezielle Programm des Duos Zhok zu diesem Tag bietet neben mitreißenden und beeindruckenden Klängen auch ebenso interessante wie kurzweilige Hintergrundinformationen. Teils in Konzentrationslagern entstandenen Texte bilden dabei einen starken Kontrast zu Kostproben jüdischen Humors, die einen Einblick in die jüdische Seele gewähren.
Der Überschuss aus dieser Veranstaltung geht an den Flintbeker Arbeitskreis "Erinnern und Gedenken".
An zwanzig Tagen im Februar, jeweils von Montag bis Freitag, schicken wir Ihnen per Mail einen Impuls, den Sie mit einem Buchtitel beantworten. (z.B. "Das lese ich gerade") Wenn Sie teilnehmen wollen, melden Sie sich gerne dazu an.
Wir freuen uns riesig, dass Meike Rötzer, Schauspielerin, Lektorin, Hörbuchsprecherin und noch viel mehr, zu uns nach Flintbek kommt und den "Zauberberg" erzählt.
Thomas Manns bahnbrechender und vielschichtiger Roman war schon bald nach seinem Erscheinen 1924 ein Welterfolg und gilt bis heute als ein literarischer Meilenstein des 20. Jahrhunderts. Die stimmungsvolle Nacherzählung ist so plastisch und sinnlich, dass der Hörende bald selbst mit den Bewohnern des Sanatoriums die Kapriolen einer sich dehnenden Zeit fühlt, während er ihren Sehnsüchten, Diskussionen und inneren Kämpfen lauscht.
In einer Villa im Berliner Südwesten finden sich sechs Menschen zu einer ungewöhnlichen WG zusammen - aus Geldmangel, aus Einsamkeit, auf der Suche nach einer raschen Lösung. Die fünfundfünzigjährige Gloria kocht für alle - und sie kocht hervorragend -, nur ihr griesgrämiger Ehemann Herbert war von vornherein dagegen, dass sich andere Menschen in ihrem Heim einnisten. Als Erstes Chemieprofessor Gregor mit seiner Tochter Alissa, die permanent schlecht gelaunt unter der Trennung ihrer Eltern leidet. Wenigstens reißt sich Alissa zusammen, wenn sie sich in Herberts hauseigenem Antiquariat aufhält. Dann ist da noch Jay, ein Student, der sich dagegen sträubt, die Erwartungen seiner Familie zu erfüllen, und bemüht ist, Herbert den Internetversandhandel nahezubringen. Schließlich zieht Lou-Ann, genannt Lou, in die Villa ein. Mit Mitte dreißig hätte sie längst irgendwo ankommen müssen, doch stattdessen ist in ihrem Leben alles ungeplant und unfertig. Vielleicht ist sie gerade deshalb diejenige, die all die um sich selbst kreiselnden Gestalten zusammenbringt. Etwas verschiebt sich in dem Gefüge. Die Zweckgemeinschaft wird zur Wahlfamilie, aber das Konstrukt ist zerbrechlich.
Noch steht die Route und damit auch der Treffpunkt nicht fest. Merken Sie sich den Termin aber gerne schon vor.
Unser beliebter Abend mit Neuerscheinungen und wiederentdeckten Büchern. Melden Sie sich gerne an, damit wir besser planen können. Der Eintritt ist wie immer kostenlos.
Täglich treiben der 19-jährige Jannes und seine Familie die Schafe über die Flächen der Lüneburger Heide. Doch es herrscht eine gärende Unruhe in der Gegend, der Wolf ist zurück. Es mehren sich Schafsrisse und mit ihnen Konflikte im Dorf, die schnell politisch werden.
Kann Heimatschutz Gewalt rechtfertigen? Während sich die Situation zuspitzt und in Selbstjustiz der Bevölkerung zu eskalieren droht, flüchtet Jannes zu seinen Schafen in die Heide. Bis er dort immer wieder auf eine merkwürdige Frau trifft. Er beginnt, ihr zu folgen, und kommt Schritt für Schritt hinter die Geheimnisse dieser vermeintlichen Sehnsuchtslandschaft, stößt auf Brutalität, völkische Ideologie - und auf ein tiefes Schweigen. Markus Thielemann begibt sich mit seinem fesselnden Anti-Heimatroman tief hinein in die Abgründe eines "urdeutschen" Idylls.