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LeseLust Buchempfehlungen 2024
Eartha hat die Nase voll von ihrem Freund. Wieder einmal hat sie ihn beim Fremdgehen erwischt und jetzt ist es eben das eine Mal zu viel. Sie trennt sich. Erstaunlich gut kommt sie über ihn hinweg. Doch dieses interessante Mädchen, mit der er sie betrogen hat, geht ihr einfach nicht aus dem Kopf. Völlig betrunken postet sie auf der Plattform Wonderland ein Video, indem sie sich heftig auslässt über toxische Männer und sich gleichzeitig als bisexuell outet. Das Video geht viral und die Zahl ihrer Follower steigt schwindelerregend. Eartha ist erfreut und überfordert.zugleich von ihrer großen Reichweite und ihrem neuen Status als feministische Influencerin.
Schon bald befindet sie sich in einer neuen toxischen Beziehung; diesmal zu sich selbst oder besser gesagt zur virtuellen Eartha.
Florence Givens Debütroman ist schonungslos und zugleich sehr unterhaltsam. Ebenso lesenswert wie ihr 2022 bei KiWi erschienenes feministisches Sachbuch „Frauen schulden dir gar nichts“.
Aus dem Englischen von Pauline Kurbasik.
zum Produkt € 20,00*
Damani arbeitet für die RideShare App als Taxifahrerin. Der Verdienst ist viel zu wenig, um damit halbwegs über die Runden zu kommen, aber mangels Alternative versucht sie möglichst viele Fahrten anzunehmen.
Mit dem immer höher werdenden Stapel an unbezahlten Rechnungen wächst auch Damanis Wut auf all die Priviligierten um sie herum. Sie gibt sich rau und kämpferisch. Doch als eines Tages die interessante, aufmerksame, weiße, reiche Jolene in ihr Taxi steigt öffnet Damani ihren Panzer und datet sie. Zwei Welten prallen aufeinander. Ob das gut geht?
Rasanter queerer Roman, den man so schnell nicht vergisst.
Übersetzt aus dem Englischen von Mayela Gerhardt
zum Produkt € 23,00*
Die Eltern des 11-jährigen Noah müssen sich "sich erst einmal sortieren" (das Wort Scheidung steht im Raum), deshalb können sie nicht gemeinsam in den Urlaub fahren. Also muss Noah die Ferien bei seiner Oma Violetta in Venedig verbringen. Noah hat sie erst einmal in seinem Leben gesehen und weiß nichts über sie.
Was er dann in Venedig erlebt, überfordert ihn zunächst komplett. Oma Violetta, eine ehemalige Opensängerin, ist trotz ihres Alters eine recht schrille Person mit hochhackigen Schuhen, roten Haaren und türkisen Fingernägeln, die sich zunächst kaum für ihren Enkel interessiert. Sie führt auf dem Campo Santa Marina eine Edicola (einen Kiosk) und ist der Dreh- und Angelpunkt dieses Platzes, den es auch tatsächlich in Venedig gibt (auch die Edicola!).
Wie Noah sich (zunächst notgedrungen) in diese Welt einfügt, ein paar Brocken Italienisch lernt, seine Oma genauer kennenlernt und schließlich doch noch Freundschaft schließt mit einem Mädchen, dass jeden Tag am Kiosk vorbeiturnt – das liest sich so leicht, so einfühlsam und auch so spannend! Und macht dieses Buch zu einem perfekten Sommer-Ferien-Venedigsehnsucht-Buch! Große Leseempfehlung für alle ab 9!
zum Produkt € 14,00*
Eine berührende vietnamesische Familiengeschichte. Ende der 1970er verlässt die 16-jährige Anh mit zwei ihrer Brüder ihr Heimatdorf. Sie wollen als sogenannte Boatpeople nach Amerika auswandern. Die drei Geschwister bilden die Vorhut, die Eltern wollen mit den kleineren Geschwistern nachkommen. Angekommen in einem Auffanglager in Hongkong, erhalten sie die schreckliche Nachricht, dass die anderen Familienmitglieder bei der Überfahrt ertrunken sind. Anh ist verzweifelt, traurig und wütend. Sie als Älteste ist nun allein verantwortlich für die Zukunft ihrer Brüder. Wir begleiten die drei durch die nächsten Jahrzehnte, erleben wie sie in England statt in Amerika landen, sich dort durch Fleiß und Glück ihren Platz in der britischen Gesellschaft ertrotzen, zarte Wurzeln schlagen und sich fern der alten Heimat eine neue schaffen. Immer begleitet von den nicht zur Ruhe kommenden Geistern ihrer verstorbenen Familie.
Cecile Pin erzählt eindringlich, intensiv und zugleich zart und leichtfüßig von den hartnäckigen Schuldgefühlen der Überlebenden, den zahlreichen Möglichkeiten eines Neuanfangs und dem Leben zwischen zwei Kulturen.
Übersetzt aus dem Englischen von Maria Hummitzsch.
zum Produkt € 23,00*
Laut dem Deutschen Jugendinstitut leben in Deutschland 37.000 Kinder und Jugendliche auf der Straße oder sind wohnungslos, davon 7.500 Minderjährige. In Berlin gibt es Schätzungen zufolge etwa 2.500 obdachlose Straßenkinder.
Eine davon ist Coco, eine junge Obdachlose, der die 14-jährige Amra und ihre Mutter eines Tages in einem Berliner Park begegnen. Spontan lädt die Mutter Coco in ihre Wohnung zum Duschen ein. Zwei Tage später steht sie tatsächlich vor der Tür, schließt sich für Stunden im Bad ein und ist wieder weg. Doch sie hat ihr Tagebuch im Bad vergessen.
Gemeinsam mit ihrer Freundin Louise macht sich Amra auf die Suche nach ihr. Stück für Stück lesen sie Cocos Tagebuch und erfahren, was es heißt, ein Leben auf der Straße zu führen.
Ein Jugendkrimi (ab 12) mit Sachinformationen aus Interviews mit Sozialarbeitern und Polizei, die die beiden Mädchen für ihre Schülerzeitung führen. Aufrüttelnd, informativ und spannend! Nominiert für den Paul Maar-Preis 2023.
zum Produkt € 14,80*
Endlich ist die Fortsetzung von "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" erschienen.
1999 wird die Leiche einer jungen Joggerin gefunden. Von einem Bären angefallen oder ermordet?
2010 erhält Sergeant Perry Gahalowood einen Hinweis, damals eventuell doch einer falschen Fährte gefolgt zu sein und den falschen Verdächtigen gefasst zu haben.
Gemeinsam mit dem Schriftsteller und Freund Marcus Goldman nimmt er die Ermittlungen auf und stösst auf einige Ungereimtheiten.
Natürlich spielt auch der Schriftsteller Harry Quebert wieder eine Rolle.
Trotz der vielen Jahre, die zwischen dem Erscheinen des ersten Teiles und der Fortsetzung liegen, findet man sich sofort wieder in das Setting hinein und kann mit Spannung geniessen.
zum Produkt € 26,00*
Dieser kleine wunderbare Roman über eine schöne starke Frau, die Anfang des 20. Jahrhunderts in einem kleinen Dorf der Haute-Provence lebt und dort die zerstörerische Kraft der Liebe erfährt, ist in seiner Sprachmächtigkeit, seiner Bildkraft und Poesie etwas ganz Besonderes.
Lange Zeit war seine Schöpferin Maria Borrély (1890-1963), Lehrerin, Feministin und Widerstandkämpferin, vergessen. Ebenso ihr Roman "Sous le vent" (auf dt. "Mistral"). Erst 2004 wurde er von einem kleinen französischen Verlag wiederentdeckt. Der Übersetzerin Amelie Thoma, die den Schauplatz des Romans, das provenzalische Dorf Puimoisson, seit Kindertagen kennt, - und dem schönen Kanon Verlag - haben wir es zu verdanken, dass wir den Roman nun in einer großartigen Neuübersetzung genießen können.
Sehr interessant und aufschlussreich ist auch das Nachwort der Übersetzerin.
zum Produkt € 20,00*
Maximilian Krach ist ein Macher, ein Gewinner und er weiß, wie man sich wandelt vom Schaf zum Wolf. Wie unfassbar erfolgreich er dadurch ist, kann man auf seinem Instagram-Kanal sehen; seine teuren Autos und Uhren, die luxuriösen Unterkünfte und die exotischen Urlaubsziele bewundern.
Und das Beste daran: als Lifestyle-Coach gibt er sein Wissen weiter. Denn eigentlich besteht seine Erfolgsformel nur aus drei Dingen: MINDSET; DISZIPLIN; EGO. Seine Seminare besuchen Männer, die der Mittelmäßigkeit entfliehen und selbst Erfolgsgeschichte schreiben wollen.
Männer wie Mirko, ein IT-Angestellten aus Gütersloh mit wenig Sozialkontakten, der über die sozialen Plattformen auf Krachs Consulting aufmerksam wird und prompt ein Seminar bucht.
Welche Veränderung dieser Schritt in sein Leben bringt und welche Rolle die gelangweilte Rezeptionistin Yasmin aus dem Holiday Inn in Mühlheim an der Ruhr dabei spielt, erzählt Sebastian Hotz sehr unterhaltsam in seinem Romandebüt.
Sehr vielen ist Hotz, alias El Hotzo, schon längst als (wie er sich selbst bezeichnet) Internet Comedian bekannt. Über 1,5 Mio. Follower bespaßt er täglich auf Instagram und Twitter mit seinen satirischen Kommentaren zu politischen und gesellschaftlichen Themen.
Sein gerade erschienener Roman zeigt, dass er nicht nur die Kurzstrecke von 280 Zeichen für einen Tweet beherrscht, sondern ganze 280 Seiten bespielen kann.
Ein kurzweiliges Lesevergnügen!
zum Produkt € 23,00*
Wie und wo kann man sich verstecken, um nicht vom US-Geheimdienst und dem Social-Medial-Mogul Baxter aufgespürt zu werden?
30 Tage leben im Geheimen - ist das in unserer Gesellschaft heute überhaupt noch möglich?
Kaitlyn Day, eine junge Bibliothekarin, scheint ein leichtes Opfer zu sein. Aber sie ist gut vorbereitet, denn es geht ihr nicht nur um den Gewinn von 3 Millionen Dollar.
Ausgesprochen spannend und erschreckend, vor Augen geführt zu bekommen, was in unserer Welt alles möglich ist!
zum Produkt € 25,00*
Verena Kesslers neues Buch könnte eigentlich auch "Sina" oder "Mona" oder "Frau ohne Namen" heißen, denn von all diesen Frauen handelt dieser Roman. Als Leserin findet man sich in jeder Frau auf irgendeine Weise wieder – das ist sehr berührend und gibt viele Impulse zum Nachdenken!
Jede dieser Frauen versucht, ihren eigenen Weg zu finden: Kinder – ja oder nein? Was, wenn es nicht klappt? Und was, wenn es klappt: Wie wird sich ihr Leben dadurch verändern? Wird es die richtige Entscheidung gewesen sein, werden sie es nie bereuen?
Und dann ist da Eva, die öffentlich für ein radikales Nein zu Kindern plädiert, weil wir ihnen angesichts der drohenden Klimakatastrophe keine Zukunft mehr bieten können, und die doch ins Nachdenken kommt, als sie die Nachbarstochter kennenlernt.
Verena Kessler erzählt flüssig, detailreich und mitreißend von den Geschichten dieser Mütter und Nicht-Mütter über mehrere Jahre hinweg. Sie hat ein schönes Gespür für die menschlichen Zwischentöne. Besonders die Geschichte von Monas neuer Nachbarin macht sprachlos und lässt einen noch einmal ganz anders auf die Probleme und Fragen der anderen Frauen blicken.
Große Leseempfehlung!
zum Produkt € 24,00*