Liebe Kunden,
von Zeit zu Zeit stellen wir Ihnen hier Bücher vor, die uns sehr beeindruckt haben und die wir Ihnen wärmstens ans Herz legen können.
Wir bemühen uns dabei, nicht nur Romane, sondern auch Sachbücher in den Blick zu nehmen und für alle Altersgruppen Empfehlungen zu finden.
Im Geschichtsunterricht haben wir alle schon einmal von der Bibliothek in Alexandria gehört. Die größte Bibliothek der damaligen Welt mit unzähligen Pergamenten und Büchern ist leider unter unklaren Umständen untergegangen, ohne ein Verzeichnis des Bestandes zu hinterlassen. Aber was wäre, wenn die Bibliothek überlebt hätte?
Rachel Caine beschreibt diese Welt, in der sich die Bibliothek zur mächtigsten Organisation der Welt erhoben hat. Neben dem Haupthaus in Alexandria gibt es überall kleinere Tochterbibliotheken, um die Bildung der Menschen voran zu treiben. So muss zum Beispiel jeder Haushalt ein Bücherregal besitzen, es lernt aber auch jeder Mensch Lesen und Schreiben. Aber da Originalbücher viel zu wertvoll sind, um sie an jeden auszugeben, wurden Blankobücher geschaffen, in die sich der Inhalt jedes Buches spiegeln lässt. So ist das gesamte Weltwissen für jeden jederzeit zugänglich.
Dadurch gewinnen allerdings Originale immens an Wert und es entwickelt sich ein reger Schwarzmarkt. Jess stammt aus solch einer Schmugglerfamilie, die dadurch enorm reich geworden ist. Und nun soll er eine Ausbildung zum Bibliothekar beginnen, um seiner Familie so Informationen zukommen zu lassen, z.B. über geplante Razzien der Bibliothek.
Während der Ausbildung lernt Jess andere Mitschüler und deren Weltsichten auf die Bibliothek kennen, aber er lernt auch schnell, dass die Bibliothek ihre Ziele mit unnachgiebiger Härte verfolgt und das auch von ihren Schülern erwartet. Dadurch macht sie sich natürlich auch Feinde, wie Jess erfahren muss, als sie für ihre Abschlussprüfung Bücher aus einer Tochterbibliothek in einer belagerten Stadt retten sollen.
Rachel Caine erschafft hier eine Welt, die unserer ähnlich genug ist, um die parallelen zu modernen Entwicklungen erkennen zu können, während sie gleichzeitig interessanten moralischen Fragen nachgehen kann. Fragen danach, wie die Welt sich entwickeln soll, ob unsere Ansichten zu bestimmten Themen wirklich so unfehlbar sind, wie wir meinen und ab wann aus einer guten Absicht vielleicht das Gegenteil entsteht.
Tinte und Knochen ist der erste Band einer Trilogie um die Bibliothek von Alexandria und die interessanten Charaktere und die sich langsam offenbarenden Geheimnisse der Bibliothek entwickeln einen Sog, der einen sofort mit Band zwei weiter lesen lassen möchte.
zum Produkt € 18,00*
Auf Bibliotheken ruht das Fundament der Welt. Was wie ein typischer Spruch von buchvernarrten Menschen, wie Buchhändlern und Bibliothekaren, klingt, ist die Realität in "Silent Secrets" von Alexandra Flint. Und das Schließen einer Biblothek hat hier nicht nur traurige Auswirkungen auf die Leser, sondern löst den Weltuntergang aus.
In den Katakomben von Paris kann man einige kuriose Dinge entdecken. Aber eine gesamte Bibliothek mit sämtlichen Erstausgaben aller jemals erschienen Bücher? Das kann sich auch Aramena, kurz Remy genannt, nicht vorstellen. Zumindest bis sie von Kassimir, kurz Samy genannt, genau in eine solche geführt wird. Denn Samy ist ein sogenannter Weltenschreiber, deren Aufgabe es ist, den Bestand der Weltenbibliothek Mondia zu pflegen. Fast alle Erstausgaben von Büchern erscheinen auf magische Weise in ihren Regalen und die übrigen müssen von den Weltenschreibern besorgt werden, denn diese Bücher halten die Welt zusammen. Sobald ein Buch zu lange nicht an ihrem Platz steht hat dies Auswirkungen auf die Welt, kleinere Naturkatastrophen, Börsencrashs und ähnliches, je nach Sachgebiet des Buches.
Allerdings muss das Herz der Mondia, ein überaus komplexes und unverständliches mechansiches Gebilde, von den sogenannten Ripari gewartet werden. Und als die letzte von ihnen stirbt, schließt die Mondia ihre Tore und läutet damit den Untergang der Welt ein. Samy glaubt aber, dass auch in Remy die Fähigkeiten der Ripari schlummern. Das allein reicht aber noch nicht, um die Welt zu retten, dazu ist der Verfall der Mondia zu weit fortgeschritten. Remy und Samy müssen daher die Teile eines Schlüssels finden, mit dem man die Mondia vielleicht wieder öffnen kann. Aber sie müssen dabei nicht nur gegen die Zeit kämpfen, sondern auch gegen eine Gruppe, die die Mondia untergehen sehen will. Und die aufkeimenden Gefühle, die die beiden langsam füreinander hegen, machen die Sache nicht gerade leichter.
Die Idee, dass das Schicksal der Welt auf dem Wohlergehen einer Bibliothek ruht, ist grundsätzlich gut und faszinierend. Zwar spielen die Bücher und die Mondia zumindest im ersten Teil keine so zentrale Rolle, wie die Beschreibung es vermuten lässt, aber das ändert nichts an der spannenden Grundidee, die auch gut inszeniert wird. Die Geschichte wird wechselnd aus der Sicht von Remy und Samy erzählt, so dass man mit Remy neu in diese Welt hineinkommen kann, während Samys Gedanken die nötigen Hintergründe liefern. Auch die langsam aufkommenden Gefühle der Hauptfiguren lassen sich so ganz natürlich miterleben.
Eine spannende Geschichte mit sympathischen Hauptfiguren, mit denen man mitfiebert und mitleidet. Ich freue mich schon auf Band 2 im Frühjahr 2025.
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Haben Sie auch eine Geschichte, an die sie sich immer wieder gerne zurückerinnern, oder die sie schon mehrmals gelesen haben? Und haben Sie sich schon einmal über das Ende eines Buches geärgert und waren der Meinung, dass diese Geschichte ein anderes Ende verdient hätte? Und welchen Einfluss haben Geschichten auf uns?
Emily findet in der Bibliothek, in der ihre Oma arbeitet, einen geheimen Raum. Und in diesem Raum gibt es eine goldene Schreibmaschine, mit der man Geschichten verändern kann und das in jeder Version der Geschichte, die jemals erählt wurde. Zurück in der richtigen Welt kann sich auch nur Emily an die ursprüngliche Version erinnern.
Aber noch während Emily mit diesen Möglichkeiten experimentiert, stellt sie fest, dass kleine Änderungen in den Geschichten manchmal bedeutende Auswirkungen haben können. Und vor allem ist Emily nicht die einzige, die von der Goldenen Schreibmaschine weiß. Auch ihr Lehrer Dr. Dresskau ist auf der Suche danach und seine Pläne sind deutlich gefährlicher für die Welt.
Aus der Grundidee, dass wir alle manchmal der Meinung sind, dass bestimmte Änderungen in einer Geschichte gut gewesen wären, erschafft Carsten Henn eine spannende Geschichte für Kinder ab 10 Jahren. Und man stellt sich automatisch die Frage, welche Geschichten uns selbst eigentlich in welcher Weise beeinflusst haben. Für ältere Leser zeigt es auch recht deutlich, warum Bücher und Geschichten häufig eines der ersten Ziele von Autokratien sind. Gerade in der heutigen Zeit ein wichtiges Buch.
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Bücher sind geistige Nahrung, heißt es zumindest immer. Und einige Menschen entwickeln zu Romanfiguren eine ähnlich intensive Beziehung, wie zu echten Menschen. Aber was geschieht, wenn die Bücher langsam aus dem allgemeinen Gebrauch verschwinden, z.B. durch den Einsatz von Tablets in Schule und Freizeit?
In dieser Welt leben Finn, Nola, Mira und Thommy. Bücher kennen sie nicht mehr, statt dessen haben sie jederzeit ihr Handy dabei, damit ihre Eltern immer wissen, wo sie sind, und das sie immer mit allem Wissen, das sie brauchen verbindet. Und was nicht auf den Geräten gemeldet wird, existiert für die Bewohner der Stadt auch nicht, selbst wenn ein Blick aus dem Fenster etwas ganz anderes zeigt.
Gleichzeitig existiert in der Stadt ein Villa mit einer Bibliothek echter Bücher. Und dort leben die Buks, Buchschutzgeister, die die Aufgabe haben, diese Bücher vor Gefahren zu schützen und diese lauern überall außerhalb des Hauses.
Nur leider sind die Bücher auch von einer unheilbaren Krankheit befallen. In ihrer Not befragen die Buks ein Orakel, das ein wenig verrückt ist, was sich auch prompt darin zeigt, dass ausgerechnet fünf Kinder von außerhalb des Hauses die Rettung bringen sollen. Aber wie sollen Kinder ein Haus finden, das sie nicht auf ihrem Handy sehen?
Obwohl es eigentlich ein Kinderbuch ab 10 Jahren ist, saß ich völlig gefesselt in jeder freien Minute vor dem Buch und wollte die Geschichte der Buks und der Kinder weiter lesen. Und das Buch macht es auch Erwachsenen leicht, Freude daran zu haben, z.B. durch Anspielungen auf Bücher und Ereignisse, die wahrscheinlich nur Erwachsene kennen können. Für Kinder ist es eine spannende Abenteuergeschichte, während ältere Kinder und Erwachsene auch die Auswirkungen einer buchfeindlichen Stadt erkennen können.
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Lesen ist eine entschleunigte Tätigkeit. In einer immer schnelllebigeren Zeit mag das für manche nicht mehr passen, während andere gerade deswegen zum Buch greifen. Buchhandlungen passen sich daran an, indem Sie zum Beispiel bequem von der Couch kaufen können, das Buch aber in den Laden geliefert wird, damit Sie es abholen können, wenn Sie Zeit dafür haben. Während der Corona-Zeit haben auch viele Buchhändler die Bücher zu Ihnen nach Hause gebracht.
Carl Kollhoff braucht dafür gar keine Pandemie. Der alte Buchhändler dreht jeden Abend zu Fuß seine Runde durch die Stadt und liefert Bücher an seine Kunden aus, die aus verschiedenen Gründen das Haus nicht verlassen wollen oder können. Carl kennt seine Kunden und seine Stadt, so dass er allen Unwägbarkeiten aus dem Weg gehen kann. Zumindest bis Schascha auftaucht. Das kleine Mädchen hat sich in den Kopf gesetzt, Carl zu begleiten, ob er nun will oder nicht. Und so mischt sie nicht nur Karls Leben auf, sondern bald auch das seiner Kunden, denn die Bücher, die man kauft sind vielleicht nicht unbedingt die, die man braucht.
"Der Buchspazierer" ist ein wunderbares Buch, das die Kraft von Büchern und Menschlichkeit zeigt und wie das Verlassen ausgetretener Pfade zu überraschenden Ergebnissen führen kann. Eine klare Leseempfehlung für jeden, der ein anrührendes Buch sucht, das man aber trotzdem nicht aus der Hand legen möchte.
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Bücher sind gefährlich. Das wissen Autokraten in aller Welt. Wahrscheinlich wurden deswegen regierungskritische italienische Autoren nicht Teil der Delegation des Gastlandes der Frankfurter Buchmesse, sondern müssen auf eigen Kosten anreisen. Und auch in der Geschichte gibt es genügend Beispiele, wie Herrscher gegen Bücher vorgegangen sind.
Nicht anders ist es in der fiktiven Stadt Brück. Nicht nur Bücher sind verboten, sondern auch das Lesen und Schreiben, solange es sich nicht um die fürstlichen Schreiber handelt. Um diese Verbote durchzusetzen sind des Nächtens Bücherjäger in der Stadt unterwegs. Sie suchen die letzten verbleibenden Bücher in der Stadt bringen sie jeden Morgen zur Bücherverbrennung in den Hof des Fürstenpalastes.
Der beste und erfolgreichste Bücherjäger ist Jelto, denn er kann Bücher, Papier und sogar Tinte riechen. Allerdings wird seine Überzeugung, die Bewohner Brücks zu schützen, auf die Prüfung gestellt, als er den Auftrag bekommt, ein ganz besonderes, magisches Buch zu besorgen und zu vernichten. Dazu trifft er auch noch die Drachenzüchterin Wyona, die nicht überzeugt zu sein scheint, dass Bücher und Lesen so gefährlich sind, wie immer behauptet wird.
Gemeinsam werden sie in Ereignisse gezogen, die nicht nur ihre Ansichten auf den Kopf stellen, sondern vielleicht sogar das Schicksal der Stadt Brück ändern können.
Ein spannendes Buch über Bücher und ihre Macht. Ohne moralisierend zu wirken, werden Themen wie Meinungsfreiheit und Bildung in eine mitreisende Geschichte verwoben. Schnell fiebert man mit Jelto und Wyona mit und möchte aufdecken, was es mit der Bücherfeindlichkeit in Brück auf sich hat. Die Charaktere sind gut geschrieben und vor allem bei Jelto wird der Konflikt zwischen seinen alten Überzeugungen und den neuen Erfahrungen sehr deutlich.
Ein Buch, bei dem ich mich auf alle fünf Minuten, die ich weiterlesen konnte, gefreut habe und das nicht nur für Kinder ab 12 Jahren empfehlenswert ist.
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Olivia flieht mit ihrem Sohn Asher vor ihrem gewalttätigen Mann in ihr ehemaliges Elternhaus. Nach dem Tod ihres Vaters übernimmt sie dessen Bienenzucht und arbeitet sich in die Imkerei ein. Asher verliebt sich an seiner neuen Schule in Lily, die ebenfalls neu in der Stadt ist. Alles scheint gut zu laufen, aber beide Teenager haben Geheimnisse voreinander und versuchen noch herauszufinden, wieviel Wahrheit sie sich gegenseitig zumuten können.
Doch eines Tages wird Lily tot aufgefunden und Asher wird des Mordes verdächtigt. Ein nervenaufreibender Strafprozess nimmt seinen Lauf. Während Olivia zunächst hundertprozentig von der Unschuld ihres Sohnes überzeugt ist, beginnt sie später aber doch zu zweifeln, ob nicht die gewalttätigen Gene seines Vaters in ihm stecken könnten. Wie gut kennt man seine Liebsten wirklich?
Nach der Hälfte des Prozesses gibt es bei einer Zeugenbefragung eine überraschende Wendung, die alles auf den Kopf zu stellen scheint. Wird sie Asher entlasten oder haben sich die Geschworenen bereits ihre Meinung gebildet? Es bleibt spannend bis zum Schluss.
In Rückblicken erzählen abwechselnd Olivia von ihrer toxischen Ehe und wie sie dieser entfliehen konnte, sowie Lili von ihrer schwierigen Kindheit mit einem verständnislosen Vater und einer aufopferungsvollen Mutter, die ihr schließlich hilft, zu sich selbst zu finden.
Der mitreißende Roman zeigt dabei, wie die Fragen um Authentizität, Identität und die Risiken, die der Mensch dafür eingeht, das menschliche Zusammenleben anders gestalten als im Bienenstaat, dem Olivia sich zur Beruhigung immer wieder widmet.
Wie in jedem ihrer Romane greift Jodi Picoult auch hier ein zeitgenössisches Motiv auf und hat sich dieses Mal mit der Menschenrechtsaktivistin Jennifer Finney Boylan zusammengetan, um dem schwierigen Thema gerecht werden zu können
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Leonard wohnte bis vor Kurzem mit seiner Mutter zusammen, seit ihrem Tod lebt er allein im Elternhaus und ist leicht überfordert von den damit verbundenen Herausforderungen. Mit großer Hingabe arbeitet er als Ghostwriter für Kinder-Nachschlagewerke, obwohl sein Name nie auf den Covern der Bücher erscheint, was er aber klaglos hinnimmt.
Paul lebt immer noch bei seinen Eltern und arbeitet nur sporadisch als Aushilfs-Briefträger. Seine Schwester bedrängt ihn schon lange, endlich selbstständiger zu werden, damit die Eltern ihren Ruhestand genießen können.
Zwei Männer, beide Mitte 30, beide etwas verschroben und unselbstständig, aber immer freundlich, hilfsbereit und bescheiden. Sie sind beste Freunde und verbringen ihre Abende am liebsten mit Brettspielen. Ihr Leben verläuft in ruhigen Bahnen.
Doch eines Tages ereignen sich bei beiden Männern Dinge, die ihr ruhiges, geordnetes Leben durcheinanderwirbeln. Die zwei liebenswerten Außenseiter werden nach und nach zu selbstständigen Menschen, ohne ihren sanftmütigen Charakter zu verlieren.
Die Lektüre dieses warmherzigen Debütromans eines irischen Autors macht großen Spaß, bringt den Leser zum Schmunzeln und lässt ihn am Ende zufrieden und voller Wohlgefühl zurück.
Mir persönlich gefällt ganz besonders die angenehme Atmosphäre, die das Buch ausstrahlt und die ich in vielen Irland-Urlauben kennen- und liebengelernt habe. Gerne hätte ich auch Leonard und Paul kennengelernt und sie als Freunde gewonnen.
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Während die große Umweltgefahr für den Menschen, der Klimawandel, in aller Munde ist und regelmäßig in Medien und Politik diskutiert wird, findet eine andere Katastrophe eher unbemerkt statt. Und Maßnahmen gegen diese stillere Gefahr werden eher belächelt, wie zum Beispiel die Plastikdeckel, die man nicht mehr von den Flaschen trennen kann.
Dabei ist Plastikmüll weltweit ein Problem, wenn man sich die Müllinseln in den Weltmeeren ansieht, oder die Tatsache, dass sich im Blut vieler Menschen Mikroplastikteile finden lassen.
Und genau diese Prämissen greift Wolf Harlander in seinem neuen Thriller "Partikel" auf. Ein Frachtschiff sinkt vor Gibraltar und verschmutzt die Küsten Marokkos Kilometerweit mit Plastikmüll. Während die Medien vor allem über die Verschmutzung berichten und Marokko über die Zerstörung der Touristenstrände klagt, gehen zwei BND-Mitarbeiter auf die Suche nach dem Ursprung des Mülls.
Die Internetjournalistin Melissa kommt über ihre Nichte mit dem Thema in Berührung, denn bei der kleinen Zoe wird Leberkrebs diagnostiziert, ausgelöst durch Mikroplastik in ihrem Blut. Auf ihrer Suche nach Heilungsmöglichkeiten findet Melissa immer neue Anzeichen dafür, wie groß das Problem und die Gefahr des Plastikmülls für die Menschheit ist oder sein könnte.
Vor allem, da einige Menschen an Müll auch sehr gut verdienen und bereit sind, sämtliche Regeln für ihren Gewinn zu brechen.
Ein hochaktueller Thriller, der ein kaum bekanntes, reales Problem in einem glaubwürdigem Setting extrem spannend erzählt. Seit langem wieder ein Buch, wegen dem ich mich auf jede Bahnfahrt gefreut habe und das ich in jeder freien Minute in der Hand hatte, um das Schicksal von Zoe und Melissa weiter zu verfolgen.
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„Langhaarige, Hippies, Gammler“ – so oder so ähnlich wurden viele junge Leute in den 70er Jahren genannt.
Auch der Autor Titus Simon (Jahrgang 1954) kann davon ein Lied singen, bzw. ein Buch schreiben. Mit seinen autobiografischen Erzählungen über „eine schwäbische Jugend in den 70er Jahren“ weckt er viele Erinnerungen an ein spannendes Jahrzehnt.
Aufgewachsen in der Kleinstadt Murrhardt, fragt sich Titus Simon schon früh, wo die Kindheit endet und wann die Jugend beginnt. Ist es der erste Kuss oder die Freiheit, abends länger ausgehen zu dürfen oder das Aufbrechen der alten Ordnungen, repräsentiert durch Eltern, Lehrer und Kirche?
Nach dem Abitur studiert Simon ein paar Semester Jura in Augsburg und erlebt alle Höhen und Tiefen des WG-Lebens, engagiert sich in der damals aufkommenden Jugendzentrums-Bewegung, raucht hin und wieder einen Joint und hört Rockmusik, am liebsten in ihrer psychedelischen Ausprägung.
Ein besonderes Kapitel ist die Geschichte seiner Wehrdienst-Verweigerung, denn Militär hätte ja bedeutet, sich die Haare schneiden zu lassen, und das kam überhaupt nicht in Frage. Außerdem lehnt Simon das Tragen einer Uniform als auch das Bedienen einer Waffe ab.
Aber nicht nur private Erlebnisse werden in diesem Buch erzählt, sondern auch unvergessliche Momente der deutschen Geschichte: die Anfänge der Umwelt- und Friedensbewegung, RAF-Terror, Fußball-Weltmeisterschaft 1974 und große Musikfestivals wie z.B. das legendäre Konzert auf Fehmarn, bei dem Jimi Hendrix den letzten Auftritt vor seinem Tod hatte.
Ältere Leser werden sich an vieles erinnern, jüngere Leser können vielleicht den Geist der 70er und das Lebensgefühl ihrer Eltern oder Großeltern nachempfinden. Denn vieles, was uns heute bewegt, nahm damals seinen Anfang.
Ein empfehlenswertes Buch für Jung und Alt!
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