Installieren Sie die genialokal App auf Ihrem Startbildschirm für einen schnellen Zugriff und eine komfortable Nutzung.
Tippen Sie einfach auf Teilen:
Und dann auf "Zum Home-Bildschirm [+]".
Maria Grollmuß, eine gebürtige Leipzigerin, hat in der Messestadt studiert und promoviert. Heute erinnert eine Straße im Stadtteil Gohlis an sie. Doch es gibt wenig gesichertes Wissen über die Historikerin, die zu den wenigen Deutschen gehörte, die sich dem NS-Regime aktiv widersetzt haben. Aufgewachsen in einem bürgerlich-katholischen Elternhaus im Kaiserreich, endete ihr Leben mit nur 48 Jahren im Frauenkonzentrationslager Ravensbrück. Als junge Frau entwickelte sie sich von einer enthusiastischen Anhängerin der neuen Republik zu deren entschiedener Kritikerin. Hier wie dort agierte sie wenig anpassungs- und kompromissbereit.
Das fem/pulse Team der Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V. hat sich im vergangenen Jahr intensiver mit Maria Grollmuß beschäftigt. Nun freuen wir uns, mit Dr. Birgit Sack (Leiterin der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden / Stiftung Sächsische Gedenkstätten) neue Einsichten in ihr Leben und ihre Zeit zu erhalten sowie eigene Deutungslinien zu hinterfragen. Wir wollen herausfinden, inwiefern die Erinnerungsnarrative, die Maria Grollmuß zur katholischen Märtyrerin, sorbischen Patriotin, sozialistischen Kämpferin oder Verfechterin weiblicher Emanzipation stilisieren, mit ihren inneren Widersprüchen und dem wechselvollen äußeren Lebensweg übereinstimmen.
Auszüge aus Briefen und Schriften von Maria Grollmuß, vorgelesen von Lydia Jakobi (ARD-Radiojournalistin, Moderatorin), runden das Gespräch von Franziska Deutschmann (Vorstand Louise-Otto-Peters-Gesellschaft e.V., Projektleitung fem/pulse) mit der Autorin ab.