Hier die persönlichen Leseempfehlungen von Mitarbeiterinnen, sowie Freunden und Kunden der Buchhandlung LesArt:
In den winterlichen Wäldern von Alonquin Bay werden angefressenen Leichenteile gefunden. Bei genauerer Untersuchung stellt die Polizei aber fest, dass es sich nicht um einen Angriff hungriger Bären handelt, sondern, dass das Opfer bereits tot war, bevor es den Bären zum Fraß vorgeworfen wurde.
Eher zufällig kann die Identität des Opfers geklärt werden. Es handelt sich um eine US-amerikanischen Staatsbürger, der früher einmal für die CIA gearbeitet hat., und somit müssen auch die Mounties zu den Ermittlungen hinzugezogen werden. Als ob das nicht schon genug Kompetenzgerangel wäre, will auch der kanadische Geheimdienst ein Wörtchen mitreden. Dessen Ziel scheint es aber zu eher zu sein, die Ermittlungen zu sabotieren.
Das ist natürlich eine äußerst komplizierte Situation für den Ermittler John Cardinal und sein Team, zumal das Wetter auch verrücktspielt: dichter Nebel und Eisregen, ganz untypisch für diese Jahreszeit machen ihnen das Leben schwer. Ein Tatmotiv ist zunächst nicht erkennbar, bis Cardinal entdeckt, dass das Opfer möglicherweise an den Unruhen von 1970 in Quebec beteiligt war.
Ein hochspannender Krimi mit historischem und politischem Hintergrund, ein sehr sympathisches Ermittlungsteam mit Sinn für Humor Was will man mehr.
zum Produkt € 19,90*
Für den 16jährigen Oskar geht ein Traum in Erfüllung. Endlich kann er sein Mathematikstudium beginnen. Seine wohlhabenden Eltern haben für ihn in Uni-Nähe ein hübsche Wohnung gemietet, in der er jetzt nach seinen Regeln leben kann. Zahlen und Formel, alles Gradlinige, das ist seine Welt. Ganz im Gegenteil zu Emotionen und allem Zwischenmenschlichem, damit tut er sich als Autist schwer. Kaum hat die erste Vorlesung begonnen, setzt sich Moni neben ihn. Moni ist Anfang 50, in Tigerprint-Bluse, Leggins, blondierten Haaren und Stilettos entspricht sie überhaupt nicht seine Vorstellungen von einer Mathematikstudentin. Auch emotional ist sie das genaue Gegenteil von Oskar. Sie ist mitfühlend, kümmert sich und neigt dazu, jeden in ihrem Umfeld gleich zu adoptieren. Oskar ist fest davon überzeugt, dass Moni zu dumm für ein Studium ist und als erste das Handtuch werfen wird. Doch da hat er sich gewaltig getäuscht. Moni ist viel klüger als gedacht und bleibt. Die Zwei freunden sich an, Oskar versucht, Monis turbulentes Leben zu strukturieren und Moni kümmert sich um Oskars sozialen Kontakte.
Aber für Oskar bleibt immer noch die Frage, warum Moni ausgerechnet Mathematik studieren will. Hat das etwas mit ihrer Vergangenheit zu tun?
Ein ganz liebenswerter Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft, oft komisch, manchmal tragisch, aber niemals rührselig oder kitschig. Ein großer Lesegenuss für unbeschwerte Stunden.
zum Produkt € 24,00*
Mma Ramotswe betreibt in Botswana Die „No 1 Ladies Detective Agency“. Ermöglicht hat ihr dies ihr Vater, der kurz vor seinem Tod darauf bestand, dass sie sich von dem Erbe ein Geschäft kaufen soll. Bestimmt hatte er etwas anderes als ein Detektivbüro im Sinn, aber würde er noch leben, dann wäre er sicherlich sehr stolz auf seine Tochter. Mma Ramotswes großes Vorbild ist die große Agatha Christie und schon bald hat ihr kleines Büro die ersten Aufträge. Egal, ob verschwundene Kinder, vermisste Ehemänner, betrügerische Verwandte oder die dubiose Herkunft eines Autos, Mma Ramotswe löst mit ihrem gesunden Menschenverstand und ihrer Beobachtungsgabe auch komplizierte Fälle. Von nutzen ist ihr dabei sicherlich auch ihr Geschäftssinn und ihre gute Vernetzung.
Eine Detektivgeschichte für alle, tiefsinnigen Humor mögen, eine sympathische, warmherzige Heldin suchen und so ganz nebenbei auch noch etwas über Botswana und seine Menschen erfahren möchte, sie kommen hier voll auf ihre Kosten. Eine echte Wiederentdeckung.
zum Produkt € 13,00*
Frieda, Mitte 50, arbeitet als freiberufliche Grafikerin und ist Single. Eigentlich ist sie mit ihrem Leben zufrieden, beruflich geht es ihr gut, sie hat Freunde, Pläne für die Zukunft und mit dem Alleinsein hat sie sich arrangiert. Doch dann meldet sich ihre Freundin Yvonne beim Dating-Portal „Herzmatch“ an und kurzer Hand wird auch Frieda registriert. Das bringt Frieda in teils urkomische, teils in tragische Situationen. Beobachtet wird sie dabei von einer Streunerkatze, die es sich zur Aufgabe macht, ihrerseits Friedas Schicksal zu lenken.
Klug und amüsant erzählt Tessa Korber von ihrer Heldin und ihren Irrungen und Wirrungen. Und immer dabei ist die Katze, die ihr den richtigen Weg weisen möchte. Beste Unterhaltung im wahrsten Sinn des Wortes ohne flach und oberflächlich zu sein. Und natürlich ein Muss für alle Katzenfans.
zum Produkt € 13,00*
Es ist ein heißer Tag im Juli. Henk, 56 Jahre alt, geschieden, kinderlos und Krankenpfleger auf einer Intensivstation hat heute frei. Schon früh am Morgen macht es sich mit seinem alten Hund Schurk zur morgendlichen Gassi-Runde auf. „Wie immer“ denkt er noch, doch dann muss er feststellen, dass es Schurk nicht gut geht, er die Runde nicht mehr alleine schafft. Schmerzhaft wird ihm bewusst, dass Schurks Tage gezählt sind. Seine Gedanken fangen an zu wandern, er denkt an seine Kindheit und seine Brüder, an seine Ehe und die wundervolle Zeit mit Schurk. Er sinniert über das Leben, über das, was von uns bleibt und das, was das Leben ausmacht.
Aber auch in die Zukunft von Henk gewährt der Autor uns einen Blick, bevor Henk in einem gesegneten Alter sterben wird.-Ein ganzes Leben an einem Tag.
Im Plauderton erzählt Sander Kollaard, lässt seinen Helden sinnieren, philosophieren und fantasieren. Ein Buch, das warmherzig über das kleine Glück erzählt und einen mitnimmt auf die Suche nach dem Sinn des Lebens.
zum Produkt € 20,00*
Die Autorin kennen Sie vielleicht noch von `Montags bei Monica´, das
Frau Samorey hier vor einiger Zeit schon einmal vorgestellt hat.
Diesmal so ganz anderes Thema: Daphne, ihres Zeichens nach zwar nicht mehr jung, aber mit 70 immer noch ein echt harter Knochen und sehr wählerisch mit allen Menschen. Schließlich hat sie in ihrem Leben schon sehr viel erlebt und gesehen und ist bestimmt nicht die häkelnde Oma, die viele sich bei ihrem Alter so vorstellen. Und doch, auch wenn diese Anzeige am Bürgerzentrum nach Senioren Langeweile klingt (Sind Sie über 70? Möchten Sie neue Freundschaften schließen? Warum nicht mal im Seniorenclub des Mandel Community Centers vorbei schauen? Rufen Sie an, oder schreiben Sie Lydia!!) und Daphne andere Menschen eigentlich nicht wirklich mag, so kann es irgendwie auch nicht weiter gehen. Sie wird das mal ausprobieren, mit diesem Seniorenclub…
Mit ihr denken sich das auch Art, ein gealterter Schauspieler ohne nennenswerte Engagements, Pauline- Schuldirektorin im Ruhestand und Ruby, eine grantige alte Guerilla Strickerin, deren schlechte Laune ihrem schlechten Benehmen in nichts nachsteht.
Aber als gleich beim ersten Treffen Pauline dahingerafft wird, entwickelt sich alles doch viel amüsanter, als vorab gedacht.
Aus dem Trüppchen renitenter Alter wird irgendwie eine eingeschworene Gruppe, die, als das Gemeindezentrum in Gefahr gerät und ein Freund Hilfe benötigt, sofort zur Stelle ist und versucht, alles wieder ins Lot zu bringen. Dass das auch irgendwie in einer mittleren Katastrophe endet, wundert dann eigentlich niemanden mehr.
Das ist einfach witzig, die Figuren sind wundervoll schrullig und liebenswert und ich gebe zu, so witzig und abgedreht, stelle ich mir gerne meinen eigenen Ruhestand vor.
zum Produkt € 17,00*
Eine bezaubernde Geschichte und genau das richtige für eine englische Teezeremonie an einem Sonntagnachmittag.
Die junge Kate ist mit ihrer Freundin unterwegs nach Windsor Castle. Ihre Freundin will unbedingt das Schloss sehen, denn sie ist ein großer Fan der Royals. Kate hingegen hat eine eindeutige Meinung zu vielem, sowohl den Royals, als auch dazu was im Leben so zählt, die Obrigkeit und ihre Chancen im Universum. Die Aussichten sind nicht wirklich rosig, sie ist ja Realistin.
Und dann dauert diese verflixte Führung auch noch ewig, und Kate muss ganz dringend auf die Toilette. Gut, dass die Führerin der Gruppe eben eine verborgene Tapetentüren gezeigt hat, hinter der, so hofft Kate, sich sicher irgendwo ein Badezimmer findet.
Nur leider ist Kates Orientierungssin so schlecht wie meiner und sie verirrt sich heillos im Gewirr der Gänge mit den Bedienstetenräumen, ohne zu finden was sie sucht. Die letzte Tür, die sie öffnet, entpuppt sich als Teeküche, in der gerade eine alte Dame ganz alleine bei Sandwiches und Tee sitzt. Auch wenn Betty, so stellt sich die alte Lady vor, schon erstaunt ist, so ist sie doch auch neugierig, wer ihr da über den Weg gelaufen ist. Die beiden beginnen zu plaudern und Kate soll ihr beim Tee Gesellschaft leisten. Es stellt sich schnell heraus, dass beide ganz unterschiedliche Ansichten von vielen Dingen haben, was ihr Gespräch durchaus interessant macht. Der ältere Butler, der eigentlich zum Tee erwartet wurde, reagiert irritiert auf die junge Besucherin, aber das stört die beiden nicht.
Im Laufe des Nachmittags, in dem Kate immer wieder gehen möchte, kommt doch immer wieder etwas dazwischen und Betty und sie verstehen sich immer besser. Es ist schon ganz interessant, dass die alte Lady so ganz anders über das Leben und das Glück denkt und bringt Kate durchaus das eine oder andere Mal zu Nachdenken. Die Begegnung gipfelt in einem gemeinsamen Pub Besuch, bei dem sich zeigt, dass Betty GANZ schön viel verträgt, auch wenn dann anschließend im Schloss der Granatapfellikör ihr doch irgendwann den Rest gibt.
Als sich die Beiden am nächsten Tag trennen, hat Kate genügend Stoff zum Nachdenken, so einiges über die Royals gelernt und einen denkwürdigen Tag hinter sich.
Das hatte alles echt schon was, warum nur, kommt ihr Betty so verdammt bekannt vor?
Die Leserin ahnt, wer Betty ist und das macht die locker leichte Lektüre umso vergnüglicher. So süß wie ein Stück Scone mit Clottet Creme und so leicht wie ein winzig kleines Gurkensandwich. England, at it´s best!
zum Produkt € 20,00*
Überall in den Literaturbeilagen wurde dieses Buch toll besprochen, wie z.B. FAZ : gehört zum Besten, was die Krimimalliteratur in den vergangenen Jahren zu bieten hatte, aber auch Elke Heidenreich hat es empfohlen.
Für mich ist es eine Mischung aus Krimi und Roman.
Es geht um die Streifenpolizistin Mickey, die in Philadelphia arbeitet (wo die Autorin auch wohnt), die keine wirklichen Illusionen über ihre Stadt, oder die Polizei dort hat. Sie kennt das Drogenmillieu, das anders als bei uns in Deutschland wesentlich breiter gestreut ist, sehr gut, denn ihre Schwester Kacey lebt auf der Straße und geht anschaffen, um ihren Drogenkonsum zu finanzieren. Schon lange sprechen die beiden nicht mehr miteinander, aber Mickey kann sich an frühere Zeiten erinnern und behält ihre Schwester im Auge. Als sie Kacy schon einige Tage bei ihren Streifen nirgends entdecken kann, macht sie sich Sorgen. Zumal gerade eine Reihe von Morden an Prostituierten die Stadt heimsucht, läuten Mickeys Alarmglocken. Keiner hat Kacy in den letzten Wochen mehr gesehen, sie ist nirgends zu erreichen. Es hilft auch nicht, dass der neue Kollege von Mickey beim Streifendienst so kaltschnäuzig wenig Anteil am Tod einer weiteren Prostituierten zeigt, genauso wenig wie ihr Chef, der ihr verbietet, sich in die lauwarme Ermittlung der Mordkommission einzumischen. Die Spannung in diesem Roman baut sich langsam. Parallel zu den Morden und den Ermittlungen erfahren wir, von der Geschichte der Schwestern und ihrer Familie. Es setzt sich ein Bild zusammen von einem modernen, eisig kalten Amerika, in dem unglaublich viele Menschen durch alle Raster fallen und die Gewalt, die Armut und die Ausweglosigkeit der Leserin den Atem nehmen.
Wir fürchten mit Mickey, wir hoffen und bangen mit ihr um wenigstens ein kleines Happy End in ihrer beinharten Lebensgeschichte. So fremd mir dieses ferne Philadelphia und ihr Leben war, so nah ging mir ihre Geschichte und gibt uns einen guten Eindruck von einem Amerika, wie es jenseits der glitzernden Fernsehserien aussieht. Trump Contry at it´s best.Und Literatur at it´s best. Still, bewegend, eindringlich und packend!!!! Der neue Roman der Autorin soll im Frühjahr bei uns erscheinen und ich warte schon darauf.
zum Produkt € 12,00*
Lesestoff für alle Leserinnen von Susanne Abels: Stay away from Gretchen.
Der Stoff basiert auf einer wahren Begebenheit: im 2. Weltkrieg gab es natürlich zahlreiche Begegnungen zwischen amerikanischen GIs und deutschen Frauen. Eigentlich war das Fraternisieren streng verboten, aber trotz aller Widrigkeiten haben die Herzen oft anders entschieden und es haben sich viele Paare gefunden. Am Ende des Krieges nun war es den Soldaten nicht erlaubt, diese Bräute mit in die USA zu nehmen, und das sorgte für viel Protest. So entschied sich die Regierung, für einen kurzen Zeitraum die Grenzen zu öffnen und diese deutschen Bräute ins Lad zu lassen. Es gab sozusagen Rosinenbomber, die diese Bräute ins gelobte Land brachten. Mit dabei war eine junge Frau, die so wie die anderen, voller Hoffnung und Ängste an Bord ging und in New York am Flughafen auf ihren Bräutigam wartete. Doch sie wartete vergebens und da gerade in Nachrichtendingen saure Gurken Zeit herrschte und sie ein schönes junges Fräulein war, wurde daraus eine Nachrichtensensation. Ihre Geschichte samt Bildern erschien in den amerikanischen Medien und wurde von vielen gelesen. Daraufhin erreichte die junge Frau am Flughafen ein Berg Briefe, von guten Ratschlägen, bis Heiratsurkunden alles dabei.
Soweit die wahre Geschichte.
Hier nun reist Elfie, ihres Zeichens die Enkelin von Luise (so heißt die junge hübsche War Bride in dieser Geschichte) ebenfalls über den Atlantik, um, so denkt sie, ihre große Liebe zu heiraten.
Aber wie es so oft ist, manchmal kommt es ganz anders und das Leben nimmt ganz unerwartete Wendungen.
Eine spannende, witzige und zu Herzen gehende Geschichte, deren Heldinnen jede Leserin sofort ins Herz schließen wird. Familien- und Liebesgeschichte vom Feinsten!
zum Produkt € 22,00*
Wohnverwandtschaften klingt nach WG und darum geht es auch. Eine WG aus drei Erwachsenen, zu denen als vierte Constanze stößt, die aus ihrer Beziehung flieht und eher etwas Vorübergehendes sucht. Die drei Erwachsenen bestehen aus Jörg, dem die Wohnung gehört und der nach dem Tod seiner Frau zu viel Platz und zu wenig Gesellschaft hatte. Murat der zweite männliche Mitbewohner, hat ein Auge für die Wunder dieser Welt, liebt es, die Pflanzen im dazugehörigen Schrebergarten wachsen zu sehen, die Früchte zu ernten und ein einfaches aber wunderbares Gericht für alle daraus zu kochen. Offen und lebendig, verbreitet er gute Laune. Anke war bisher die einzige Frau in der Wohnung und muss sich als mittelalte Schauspielerin damit abfinden, dass sie mit immer jüngeren Mitstreiterinnen konkurrieren muss und immer verliert. Ihr geht langsam das Geld aus und die Situation belastet sie sehr.
Geschrieben aus der Sicht der Personen, gibt Isabel Bogdan tiefe Einblicke in die menschlichen Profile. Sie ist eine gute Beobachterin und lotet menschlich Höhen und Tiefen aus. Diese wechselnden Perspektiven sind durchsetzt mit drehbuchartig geschriebenen Dialogen, die Leser*innen regelrecht mit in die WG hineinziehen. Das macht das Buch unheimlich lebendig.
Die Krise bahnt sich an, als klar wird, dass Jörgs anfänglich gelegentliche Schusseligkeit und Vergesslichkeit immer häufiger vorkommen und das Thema Demenz plötzlich im Raum steht.
Dieses Buch will jedoch kein Leitfaden für den Umgang mit Demenz sein, ein Happy-End daraus konstruieren oder Lösungen bieten. Hier geht es vielmehr darum, wie die WG darauf reagiert, was das mit den Menschen macht und auch um die Frage, wie wir leben wollen.
Trotz aller Tiefe erzählt Isabel Bogdan mit großer Leichtigkeit und viel Humor, klug und brillant.
Sie lässt sich Zeit für ihre Bücher, aber wenn etwas von ihr erscheint, dann sitzt da jedes Wort.
zum Produkt € 24,00*