Israel – das Land, das S. als Kind oft besuchte, da ein Teil ihrer Familie hier vor Jahrzehnten Zuflucht fand. Das Land der Menschen, die sie durch Erzählungen ihres Großvaters kennenlernte, und gleichzeitig der Menschen, denen sie heute beim Trampen zwischen Tel Aviv und Jerusalem begegnet. Früher, da gab es den Untergrundkämpfer Jitzchak, der Tomaten in der Wüste überleben lassen konnte. Es gab Eva und Zwi Goldberg, die ihre Sehnsucht nach der alten Heimat mit deutschen Rosen zu besänftigen versuchten. Heute ist da Mohammad, der in einem Techno-Club auflegt und nicht über seine jüdische Exfreundin hinwegkommt. Es gibt den Siedler Rafi und den Beduinen Abdallah, die wie Zwillingsbrüder aussehen, aber keine sind. Und es gibt den Cafébesitzer Lior, der davon träumt, mit seiner Tochter einen Roadtrip in einem himmelblauen VW-Bus zu machen. Und während S. immer mehr über das Leben dieser Menschen lernt, eröffnet sich ihr Stück für Stück die eigene Geschichte, die ihres Vaters, ihres Großvaters – und ihr eigener Platz in diesem Land.
Zum Weltpommestag lesen ARIANA ZUSTRA und ILIJA MATUSKO aus ihren Büchern "Tot oder lebendig" und "Verdunstung in der Randzone" und sprechen darüber, was ihnen die frittierten Kartoffelstäbchen bedeuten und was sie eventuell mit ihrer Identität oder der ihrer Protagonisten zu haben.
Die Periode ist politisch – ihr Ausbleiben aber auch. Als Miriam Stein von Hitzewallungen, Schlafstörungen und weiteren unangenehmen Vorboten der Menopause überrascht wird, erkundet sie die ihr von der patriarchalen Gesellschaft zugedachte Stellung neu. Leicht gereizt stellt sie fest: Die sogenannten Wechseljahre sind das letzte Tabu der Frauengesundheit. Miriam Stein räumt mit alten Vorurteilen auf und holt das Thema aus dem gesellschaftlichen Abseits. In Die gereizte Frau verbindet sie unterhaltsam und klug persönliche Erfahrung mit feministischer Gesellschaftskritik. Ausgehend von häufigen klimakterischen Symptomen und den damit verbundenen misogynen Klischees und Behauptungen schreibt sie die Geschichte vom weiblichen Älterwerden neu.
Miriam Yung Min Stein ist Journalistin und Buchautorin und lebt mit ihrer Familie in Berlin. Sie wurde 1977 in Südkorea geboren und wuchs in einer deutschen Familie als Adoptivkind auf. Sie hat mit Christoph Schlingensief und Rimini Protokoll Theater gemacht und ist eine profilierte deutsche Kulturjournalistin.
Actiongeladenes Fußballbuch mit viel Herz.
Der 11-jährige Matti hat beim Fußballcamp wie ein Gladiator gekämpft, um in die erste Mannschaft aufgenommen zu werden - und wird am Ende mit den Worten aussortiert: »Für dich hat es leider nicht gereicht.« Doch Mattis Vorsatz, nie wieder Fußball zu spielen, hält nicht lange. Mit seinem besten Freund Finn geht er jetzt zur »Platte«, dem Fußballkäfig in ihrem Kiez, wo jede*r mitspielen darf. Mit Lotta, Bär, Anton, Shahin und den anderen und den beiden coolsten Trainern der Welt kicken sie sich bis zu einem großen Turnier an einer DFB-Sportschule. Keine Frage - dieses Team ist einfach unschlagbar!
In dieser besonderen Fußballgeschichte findet sich jedes Kind wieder.
Madeleine lebt mit ihrer Schwester Ronja und ihrer Mutter auf einem maroden Hof im Norden Mecklenburgs. Als die Familie kurz nach der Wende von Lübeck hierher zog, erfüllte sich die Mutter den Traum vom antikapitalistischen Leben auf dem Land. Erst ging der Vater. Dann die Brüder. Nun bevölkern zahlreiche Tiere das Haus, denen die Mutter all ihre Zuwendung schenkt. Während Madeleine ihre Träume im Quelle-Katalog ankreuzt, wird es kälter und kälter, der Raum zum Leben immer kleiner.
Nach "Niemand ist bei den Kälbern" der neue Land-Roman von Alina Herbing!
Obwohl ihre Expertise beim Abschrauben einer Ventilklappe endet, stellt sich Rebecca einer der größten Herausforderungen des europäischen Radwegnetzes: Sie möchte den knapp 10.000 Kilometer langen Iron Curtain Trail bezwingen, der von der bulgarisch-türkischen Grenze quer durch Europa bis in den hohen Norden führt, immer entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs. Unterwegs kann sie nicht nur mit verschiedensten Menschen sprechen, deren Leben von der Trennlinie und deren Wegfall geprägt ist, sie rollt auch ihre eigene Familienhistorie neu auf. Eine Radtour voller witziger und berührender Anekdoten.
Die Perugino AG ist ein metallverarbeitendes Unternehmen, dessen Mitarbeiter im Auftrag von Jeff Koons unter vollem körperlichen Einsatz denkwürdige Objekte erschaffen – Kunst, auf dem Weg in die Museen der Welt oder in die Lichthöfen der Reichen. Auch Fansi, eigentlich Arbeiter in einem Klempnerbetrieb, erliegt dem Reiz des Glanzes und begibt sich auf abenteuerliche Montagereise nach Paris. Leonhard Hieronymi entführt in eine aberwitzige Welt zwischen poliertem Edelstahl und Silikonfugen und stellt die Frage, wessen Arbeit wirklich zählt.
Leonhard Hieronymi stammt aus einer Familie voller Handwerker. Bei Hoffmann und Campe erschien 2020 sein Roman In zwangloser Gesellschaft. Er lebt in Potsdam.
Foto: Linda Rosa Saal
Seit Jahren ist László Carassin erfolglos. Noch nie hat er mit seinen Gedichten Geld verdient, doch dann wird er mit dem Sparkassen-Kunstpreis ausgezeichnet. Als die Preisverleihung im Wolfsburger Ritz-Carlton zur Farce gerät, beschließt László, noch am selben Abend sein altes Leben an den Nagel zu hängen und mit den 7.500 Euro Preisgeld in großem Stil neu anzufangen. Was folgt, ist eine nicht enden wollende Reise, eine Suche nach Identitäten und Lebensentwürfen, die nur eines gemeinsam haben: ihr verlässliches Scheitern. László versucht sich als Kapitalist an der bulgarischen Riviera, als Frührentner am Balaton, als Großkünstler in Nikosia und als bedingungslos Liebender in Odessa. Mit László Carassin schenkt Michel Decar uns eine der mitreißendsten literarischen Figuren seit Holden Caulfield. Endlich leidet, liebt, lungert und lustwandelt wieder jemand bis zum bittersüßen Ende - und mit einem unbedingten Glauben ans Leben.
Michel Decar, geboren 1987 in Augsburg, ist Autor und Regisseur. Er schrieb die Romane Tausend deutsche Diskotheken (2018) und Die Kobra von Kreuzberg (2021), zahlreiche Hörspiele für Deutschlandfunk Kultur sowie Theaterstücke für das Schauspiel Frankfurt, das Residenztheater München und das Thalia Theater Hamburg.
Nele Pollatschek: Kleine Probleme
"Es war Freitag, der 31. Dezember, und ich musste noch was erledigen. Also alles."
Ein tragikomischer Roman über unser Leben mit tausend unerledigten Dingen, die man später, also morgen, also eigentlich jetzt, noch schnell tun müsste. Über die Sehnsucht nach Sinn. Über die Liebe, den Tod und die Steuererklärung. Und darüber, wie unglaublich schwer es ist, sich nicht einfach wieder aufs Sofa zu legen.