Im 5. Band von Joachim Meyerhoffs Reihe "Alle Toten fliegen hoch" ging es um seinen Schlaganfall und wie er sich danach erholte. Der Leser/die Leserin wurde am Ende mit dem Gefühl zurückgelassen, dass schlimme Dinge passieren, es aber auch danach weitergeht. Zu Beginn des sechsten Bandes "Man kann auch in die Höhe fallen" ist die Stimmung alles andere als optimistisch. Meyerhoff ist von Wien nach Berlin umgezogen, dort aber nie richtig angekommen. Er leidet unter den emotionalen Folgen des Schlaganfalls, ist dünnhäutig und kommt mit vielen Menschen und Lärm nicht mehr gut klar. Als es zu einem Vorfall kommt, der zunächst nicht näher beschrieben wird, ist klar: Er braucht eine Auszeit. Aus diesem Grund entschließt sich Meyerhoff zehn Wochen bei seiner Ü-80 Mutter auf dem Land an der Ostsee zu verbringen. Und diese Mutter hat es wirklich in sich. Mit beiden Beinen steht sie voll im Leben und genießt jeden Tag. Für Meyerhoff beginnt eine Zeit, in der er nicht nur seiner Mutter, sondern auch sich selbst wieder näher kommt. Neben den Erlebnissen in dieser Zeit, berichtet er auch von vielen Begebenheiten in seinem Leben. Auch wenn diese manchmal etwas willkürlich ausgewählt wirken, bestechen die Episoden, ja eigentlich Kurzgeschichten, durch ihre Ehrlichkeit, den Witz und natürlich die Sprache. Vielleicht nicht der beste Band der Reihe, aber wie immer ein tolles Lese-Erlebnis. Und am Ende muss man Meyerhoffs Mutter einfach lieben.
zum Produkt € 26,00*
Lila steht mit Ehemann, zwei Töchtern und Eigenheim mitten im Leben und ist damit recht zufrieden. An dieser Zufriedenheit lässt sie alle in ihrem soeben veröffentlichten Beziehungsratgeber teilhaben. Aber dann verlässt ihr Mann sie für eine Andere und seit ihre Mutter plötzlich verstorben ist, wohnt ihr Stiefvater Bill bei ihr. Beschämt und finanziell angeschlagen, kommt Lila´s Leben sehr ins Trudeln. Und dann steht noch ihr leiblicher Vater Gene, ein leicht abgehalfteter Schauspieler vor ihrer Tür und sucht Kontakt und Bleibe. Klar, dass da Konflikte vorprogrammiert sind.
"Zwischen Ende und Anfang" beschreibt das Leben einer Frau in den Vierzigern, die sich gut eingerichtet hatte, jetzt aber noch einmal neu starten muss. Dabei stösst sie auf viele Schwierigkeiten und viele Situationen sind wirklich amüsant und unterhaltsam beschrieben. Besonders der Konflikt zwischen den beiden Vätern und die Einblicke in das Leben der Teenie-Tochter haben mir gut gefallen. Dabei ist der Roman immer hoffnungsvoll und liebevoll bechrieben, statt trist und zu melancholisch zu sein.
zum Produkt € 26,00*
Gestartet bin ich mit dem Buch wegen des Autors, der mir schon viele wunderbare Lesestunden geschenkt hat. Das Thema, das Leben in einem winzigen, sehr ländlichen Örtchen in den 70ern, hat mich nicht sofort angesprochen. Dementsprechend habe ich etwas schwer in das Buch hineingefunden, wobei die Sprache das von Anfang an wett gemacht hat. Dann hat sich nach und nach ein immer stärker werdender Sog entwickelt, der mich den Roman kaum noch aus der Hand legen ließ. Es handelt sich um die Geschichte zweier Frauen aus unterschiedlichen Generationen. Unwissentlich verbunden sind sie durch Wilhelm, den Sohn der Einen, der Freund der Anderen. Beide zweifeln an ihrer Rolle im Dorf, nehmen sie aber mehr oder weniger ohne Murren, wenn auch mit einigen Geheimnissen, an. Aber das Leben entwickelt sich weiter und stellt neue Herausforderungen. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Frauen Gertrud und Roberta erzählt, wobei sich die Perpektivwechsel in den schwierigen Szenen verstärken. Mir ging es dann manchmal so, dass ich nicht mehr genau wusste, wer da gerade schreibt. Gerade dadurch entstand aber der Gedanke, dass das eben auch Roberta bzw Gertrud so gesehen haben könnte. Vielleicht sind die beiden Frauen gar nicht so unterschiedlich? Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Ein tolles, emotionales Buch, das mich sehr gepackt hat.
zum Produkt € 25,00*
Zusammenfassung/Handlung:
Lucy und Gregor treffen sich nach zwei Jahren Funkstille unerwartet an der Universität in Köln wieder. Zuvor haben Sie sich in Berlin bei einem Schreibworkshop kennengelernt, doch Gregor brach danach den Kontakt ab. Jetzt sollen sie gemeinsam den Hochschulpodcast moderieren, was Lucy zunächst vor eine große Herausforderung stellt. Während ihrer Zusammenarbeit flammen die alten Gefühle wieder auf, und es stellt sich die Frage, warum Gregor damals plötzlich verschwunden ist und was ihn jetzt zurückgebracht hat.
Lucy, die zusammen mit ihren Freundinnen Manda und Tillie einen erfolgreichen Blog namens „thegirlnextdoor“ führt, beschäftigt sich mit Themen wie Selbstliebe, mentale Gesundheit und Feminismus. Diese Themen fließen auch in den Podcast ein und bereichern die Handlung. Der Campus in Köln und die enge Freundschaft der drei Frauen bilden das atmosphärische Setting der Geschichte.
Rezension:
„Jetzt sind wir echt“ von Gabriella Santos de Lima ist eine gefühlvolle Second-Chance-Romance. Die Geschichte um Lucy und Gregor spielt sich vor der Kulisse der Kölner Universität ab, wo sich Beide auf Grund der gemeinsamen Moderation vom Hochschulpodcast, wieder näher kommen. Der Roman nimmt die Leser:innen mit auf eine Reise durch alte Wunden, neue Hoffnungen und die Unsicherheiten des Erwachsenwerdens.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr poetisch und es braucht ein bisschen, um in den Schreibstil einzufinden, wenn man Solchen nicht gewohnt ist. Besonders hervorzuheben ist, wie Santos de Lima Themen wie Feminismus, mentale Gesundheit und gesellschaftliche Normen thematisiert. Die Charaktere, insbesondere Gregor, werden tiefgründig und facettenreich dargestellt, was dem Buch eine besondere Tiefe verleiht.
Die Liebesgeschichte zwischen Lucy und Gregor ist intensiv und emotional, doch mich persönlich konnte ihre Beziehung nicht ganz überzeugen. Das ständige Hin und Her zwischen den Beiden hat mich stellenweise eher gestört, da es schwer fiel, eine echte emotionale Verbindung zu den Protagonisten und ihrer Beziehung aufzubauen. Mir fehlten die herzergreifenden Gefühle, die die Geschichte eigentlich transportieren sollte.
Ein weiterer Punkt, der mir aufgefallen ist, war das gelegentliche Fehlen eines klaren roten Fadens. Die Handlung war manchmal etwas sprunghaft, was den Lesefluss gestört hat. Hier hätte man vielleicht etwas mehr Struktur reinbringen können, um die Geschichte noch runder zu gestalten.
Insgesamt ist „Jetzt sind wir echt“ dennoch ein inspirierendes Buch, welches wichtige Themen in der Gesellschaft anspricht. Der poetische Schreibstil von der Autorin und die authentischen Dialoge, auch wenn die Liebesgeschichte für mich persönlich nicht alle Erwartungen erfüllt hat.
Emily Rißmann
zum Produkt € 15,95*
Eine wunderbare und gelungene Fortsetzung zu "22 Bahnen". Während im ersten Teil die Geschichte von Tilda erzählt wurde, erfahren wir nun endlich wie es mit der zurückgelassenen Schwester Ida weitergeht. Kam sie wirklich so gut alleine klar wie Tilda sich das gewünscht hat? In welche Richtung hat sie sich entwickelt und wo im Leben steht sie jetzt einige Jahre nach Ende des ersten Bandes? Sehr schnell wird klar, dass bei Ida so einiges im Argen ist. Jetzt macht sich Ida macht auf die Reise, um ihren Weg zu finden.
Ein sowohl sprachlich als auch thematisch tolles Buch, das mich sehr gut unterhalten hat. Erneut wurde - wie im ersten Band - das Thema Wasser als Grundmotiv aufgegriffen. Die Insel als Setting hat mir daher sehr gut gefallen. Zwar wirkt die Geschichte mit diesen beiden Teilen abgeschlossen, wünsche würde ich mir aber dennoch einen weiteren Teil. Super!
zum Produkt € 24,00*
Eingängig, vielleicht sogar schlicht geschrieben und in kurzen Kapiteln gehalten, kommt dieser Thriller zunächst eher harmlos daher. Dann schlägt aber die düstere Atmosphäre unerbittlich zu. Denn in dem halbverlassenen Ort Katzenbrunn verschwinden immer wieder Kinder, ein Vorgang, der die verbliebenen Bewohner nur am Rande zu interssieren scheint. Erst als ein pensionierter Komissar eintrifft, um den Fall endgültig zu klären, kommt Bewegung in das Örtchen. Denn da leben in idyllischer Atmosphäre direkt neben der Psychatrie eine ganze Reihe äußerst skurriler Menschen. Und die haben es in sich. Niemand scheint wirklich ehrlich zu sein, überall lauern dunkle Geheimnisse und führen den Lesenden auf falsche Spuren. Ganz unaufgeregt kommen extrem überraschende Wendungen daher, die einen das bereits Gelesene überdenken lassen. Denn hinter der schlichten Sprache versteckt sich eine ganz andere Bedeutung. Ganz sicher wird der ein oder andere Lesende einige Kapitel erneut lesen, ehe er das Buch aus der Hand legt.
zum Produkt € 13,00*
Dieser Thriller von Arne Dahl, der den Auftakt zu einer neuen Reihe rund um Sonderermittlerin Eva Nymans und ihr Team bildet, hat mir ausgesprochen gut gefallen. Das hat verschiedene Gründe. Zum einen ist da eine wirklich packende Handlung. Im Namen des Umweltschutzes werden Bombenattentate durchgeführt, die zuvor in rätselhaften Briefen angekündigt werden. Nun heisst es für die Ermittler schnell sein: kann das Unglück nur aufgrund der Hinweise in den Briefen verhindert werden? Viele vergleichbare Thriller werden an dieser Stelle unlogisch und dem Lesenden ist nicht immer klar, wie er an dieser Stelle der Ermittlung gelandet ist. Das ist hier nicht der Fall. Alle Schritte der Ermittlung bauen logisch und nachvollziehbar aufeinander aus, was beim Lesen großen Spaß macht. Zum Anderen handelt es sich um gut ausgearbeitete und stimmige Protagonisten, die man sehr gerne in weiteren Fällen wiedersehen möchte. Ein Auftakt, der eine tolle Serie verspricht. Eine Mischung aus "Sonderdezernat Q" und Dan Brown.
zum Produkt € 17,00*
Hollis führt das perfekte Leben. Sie ist glücklich verheiratet und erfolgreich als Food-Bloggerin, hat eine wohlgeratene Tochter und ein wunderschönes Ferienhaus auf ihrer Heimatinsel Nantucket. Doch dann gerät ihre ziemlich heile Welt ins Wanken, als Ehemann Matthew bei einem Autounfall stirbt. Zügig kommt sie wieder auf die Beine und beschließt ihre Trauer mit einem Frauen-Wochenende zu bekämpfen. Kurz entschlossen lädt sie ihre vier besten Freundinnen aus ihren verschiedenen Lebensphasen zu einem luxeriösen Wochenende auf Nantucket ein, darunter auch Gigi, die sie bisher nur über das Internet kennt. Alle vier "Sterne" sagen zu und zu fünft treffen sie sich auf der Insel. Natürlich hat jede Frau ihr eigenes Schicksal im Gepäck und auch untereinander ist nicht alles Gold was glänzt...
Bei dem Roman handelt es sich trotz der schwierigen Ausgangslage um einen locker-leichten Sommerroman, der aber hervorragend unterhält. Das hat mit dem flüssigen, teils humorvollen Schreibstil zu tun, aber vor allem mit der vermittelten Atmosphäre des Wochenendes. Gute Freundinnen, leckeres Essen, teure Weine, eine zauberhafte Landschaft: all das zieht die Leserin in den Bann und vermittelt das Gefühl, dabei sein zu dürfen. Das ein oder andere Problem löst sich vielleicht zu schnell und einfach auf, aber auch das führt eher dazu, dass man das Buch nach freudigen Lesestunden mit einem zufriedenen Seufzer schließt und vielleicht das Bedürfnis hat, die ein oder andere alte Freundin mal anzurufen. Die perfekte leichte Lektüre für den Strand oder das Schwimmbad.
zum Produkt € 18,00*
Gelungener Abschluss der Trilogie rund um die Sommerschwestern. Leicht lesbar und unterhaltsam wird nicht nur eine interessante Familiengeschichte mit einem Geheimnis, sondern auch viel niederländisches Flair geboten. Man bekommt als Leserin direkt Lust auf ein Wochenende an der niederländische Küste. Gut gefallen haben mir die Beziehungen zwischen den Schwestern, weil diese nicht nur schwarz oder nur weiß sind, sondern wie im richtigen Leben etwas dazwischen. Und wie im richtigen Leben entwickeln sich die Schwestern weiter und es stehen Veränderungen an. Auch die Auflösung des alle drei Bände umspannenden Geheimnisses rund um den Tod des Vaters ist überraschend und nachvollziehbar, also durchaus gelungen. Gerne würde ich wissen, wie es mit den Schwestern weitergeht.
zum Produkt € 17,00*
Das ist ja mal etwas ganz Anderes. Das war der erste Gedanke, als ich die Anküdigung für diesen Krimi gesehen habe. Natürlich erinnert das Buch zunächst an die Reihe "Achtsam Morden", allerdings liegt hier die Motivation der verschiedenen von Liv, Ende 40, drei Kinder, begangenen Straftaten in ihren Wechseljahrbeschwerden. Und das wirkt nicht nur überzeugend, sondern ist auch wirklich lustig und sehr gut lesbar. Jedem Kapitel vorangestellt sind einige Infos zur Menopause, so dass man mit einem Augenzwickern auch noch etwas lernt. Der Text wird zusätzlich unterbrochen von kursiv gedruckten Passagen, in denen Liv sich direkt an den Leser/die Leserin wendet und diese an ihrer Gedankenwelt teilhaben lässt. Diese Texte haben mir besonders gut gefallen. Hinzu kommen so schön menschliche Figuren wie zum Beispiel die grandiosen Schwiegereltern. Eine schöne, leichte, lustige und sehr unterhaltsame Lektüre, für die man nicht selbst in den Wechseljahren sein muss.
zum Produkt € 17,00*