Einen Tag nach der Abdankung des Bayrischen Königs, Ludwig III., proklamierte der "Arbeiter- und Soldatenrat" unter Kurt Eisner in der Nacht zum 8. November 1918 den "Freistaat Bayern".
"Revolution der Poeten" oder "Revolution der Träumer" wurden die 175 Tage bis zur Niederschlagung durch Freikorpstruppen der Berliner Reichsregierung Anfang Mai 1919 genannt.
War sie wirklich nur ein Traum? Das meint landläufig ja: von vorne herein zum Scheitern verurteilt?
Im München der Revolutionszeit hielten sich in der Tat viele Intellektuelle, Künstler und Schriftsteller auf. Doch welche war ihre tatsächliche Rolle? Welche Kräfte beförderten die Republik, welche standen ihr entgegen? Was lief anders in München als im restlichen deutschen Reich speziell in Berlin?
Was blieb außer dem "Freistaat", den gerne im Mund führt, wer so gar nichts mit Revolution im Sinn hat?
War alles nur ein Missverständnis, wie mancher heute resümiert?
Zur Erinnerung an die Ereignisse, an Hoffnungen, Niederlagen und Folgen haben wir eingeladen den Bonner Historiker und Journalisten:
Ralf Höller. Autor des Buches: "Das Wintermärchen" - Schriftsteller erzählen die Bayrische Revolution.
Schon im Kindesalter verband die beiden rheinischen Expressionisten eine enge Freundschaft. Die Erinnerungen zeichnen ein lebendiges Bild des gründerzeitlichen Kölns, des Alltags der zugezogenen protestantischen Jungen. Seite an Seite fechten sie "Indianerkämpfe" mit ihren katholischen Widersachern aus, streifen durch halbfertige Neubauten und entdecken ihre Begeisterung für die Kunst.
Viele haben es schon gehört - Möwengeschrei in der Altstadt. Manche nervt's, wenn mit dem Morgengrauen eine Schar von Großmöwen den Tag begrüßt. Andere empfinden es als inzwischen gewohnte Kuriosität. Warum aber zieht es ausgesprochene Seevögel in unseren Lebensraum Stadt? Wieviel Akzeptanz schulden wir dieser "Invasion"? Ein paar Antworten des Ornithologen und kleine literarische Möwentexte.
Noch immer gilt die Vergabe der Fußball-WM 2022 durch die FIFA an Katar als Mysterium. Dabei erschien der Zuschlag gerade westeuropäischen Unternehmen derart lukrativ, dass man früh darauf drängte ins Geschäft zu kommen – Hitze hin, Fußballzwerg her. Inzwischen machen Berichte über sklavenhalterische Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen die Runde, die die frühere Euphorie in ein zynisches Licht setzen. Auch die vorgebliche Finanzierung dschihadistischer Gruppen durch die Golfmonarchie lässt am Prinzip des völkerverbindenden Sports Zweifel wachsen.
Buchpräsentation und Gespräch mit Gisela Notz
2018 steht im Zeichen von Karl Marx, der in diesem Jahr 200 Jahre alt würde. Es wird viele Kongresse und Publikationen geben, die sich mit diesem wichtigen Mann beschäftigen. Das Jahr 2018 ist aber noch aus einem anderen Grunde ein historisch wichtiges Jahr: 1968 machte sich eine Generation junger Menschen auf, um die Gesellschaft zu verändern. 1968 ist zu einer Chiffre geworden für eine Revolte, die soviel in Gang gesetzt und so viel angestoßen hat, dass sie auch 50 Jahre danach noch zum Buhmann taugt. Schließlich wird das Engagement von "damals" für die "Zerrüttung" alles Möglichen verantwortlich gemacht.
Das gilt auch für die im Rahmen der Studentenbewegung entstandene Neue Frauenbewegung. Deren Entstehung war bereits in der Kritik der studentischen Bewegungen begründet. Obwohl bei vielen Demonstrationen und Aktionen dieser Zeit Frauen führend beteiligt waren und sie auch innerhalb des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) keine untergeordnete Rolle spielten, spielten die Probleme, die Frauen aufgrund der traditionellen geschlechtsspezifischen Arbeits- und Aufgabenverteilung hatten, bei den "Helden der Bewegung" praktisch keine Rolle.
Die sogenannten 68er setzten damit eine Tradition fort, die sich auch in den älteren Frauenbewegungen gezeigt hatte: Trotz vielfältigen Engagements, das die Frauenbewegungen in Deutschland zu allen Zeiten auszeichnete, blieben die spezifisch weiblichen Lebensbedingungen lange Zeit kein zentrales Thema gemischtgeschlechtlicher sozialer und Protestbewegungen. Auch 50 Jahre nach 1968 ist mehr von den "Revolutionären" die Rede als von den "Revolutionärinnen" und ihren Anliegen. Mit der Neuauflage dieses 2006 zuerst veröffentlichten Büchleins sollen die revoltierenden Frauen in den Mittelpunkt gerückt werden.
Gisela Notz, Sozialwissenschaftlerin, lebt und arbeitet in Berlin. Schwerpunkte: Geschichte der Arbeiterinnenbewegung, Alternative Ökonomie. Demnächst erscheint: Wegbereiterinnen, Zu Unrecht vergessene Frauen in der Geschichte.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Vortrag und Ausflug am Feiertag
"Insektensterben" ist eines der jüngsten Schlagwörter, wenn es um die Folgen von Klimawandel und industrieller Landwirtschaft geht. Timm Koch studiert und lebt mit seiner Familie die archaischen Techniken der Nahrungsbeschaffung – so eben auch der Imkerei. In der Tradition vieler Imker versteht er den Schwarm – das Volk als ein "Einwesen", das zu seinem Überleben vieler komplexer Einzeltätigkeiten bedarf. Wird eine davon durch äußere Einflüsse gestört, droht der Zerfall bis hin zum Aussterben.
Wie funktioniert "der Bien"? Welche Bedrohung stellt industrieller Pflanzenschutz (Bayer/Monsanto) dar? Sind Bestäuberdrohnen eine Alternative? Diese Fragen werden im Vortrag geklärt. Das Buch von Timm Koch kann bei der Veranstaltung erworben werden.
Dazu gibt es Kaffee/Tee und Bienenstich.
Anschließend haben wir bei entsprechend gutem Wetter (bei Regen sind Bienen wenig aktiv und schlecht zu beobachten) die Möglichkeit, in Beuel Bienenstöcke von innen zu entdecken und einiges an alten und neuen Techniken der Imkerei in natura kennenzulernen.
Wir bitten deshalb bei Anmeldung mitzuteilen, ob Sie ggf. bereit sind, unmotorisierte Teilnehmer mit nach Beuel zu nehmen.
Buchvorstellung mit Werner Abel
"Pasaremos" war die Zeitschrift der größten Internationalen Brigade im Spanischen Krieg (meist Spanischer Bürgerkrieg genannt). In der XI. Brigade, der im Herbst 1936 gebildeten "Thälmann-Brigade", waren überwiegend deutschsprachige Internationalisten organisiert; für viele war die Verteidigung der spanischen Republik eine Station ihres politischen Exils.
Mit dem Reprint der Zeitung hat Werner Abel erstmals einen vollständigen Nachdruck der Zeitschrift einer Interbrigade herausgegeben.
In ihr schrieben z.B. Lion Feuchtwanger, Ludwig Renn, Egon Erwin Kisch, Maria Osten u.a. Gleichzeitig war sie Verlautbarungsorgan für programmatische Aussagen der republikanischen spanischen Regierung und der Kommunistischen Partei Spaniens. Die Zeitung verstand sich durchgehend als Volksfront-Organ, d.h. in ihr fanden Texte Platz, die nicht allein einer politischen Linie folgten.
Werner Abel ist Historiker und forscht seit vielen Jahren u.a. in bisher nicht zugänglichen Quellen zum spanischen Bürgerkrieg.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Antiquariat Walter Markov.