Liebe Lesende,
hier versorgen wir Sie mit unseren Leseempfehlungen, die Sie gerne über den Shop hier oder bei uns im Laden bestellen können. Wenn Sie weitere Lesetipps brauchen oder ein wirklich gutes Buch verschenken möchten, stehen wir auf allen Kanälen für eine Beratung zur Verfügung.
Ihr Team der Lese-Eulen von Schwarz auf Weiß
Das Buch in einem Satz: Das Leben bricht über eine Frauenfreundschaft herein und es stellt sich die Frage, was man für eine Freundin tun kann?
Lesenswert, weil diese Geschichte aus jedermanns und jederfraus Leben sein könnte.
Für alle, die gerne kurz mal erhöhten Puls haben und sich fragen, was sie wohl in so einer Situation täten.
Wir alle haben dieses eine Lied, ein Essen oder einen Spruch, der Erinnerungen an bestimmte Menschen in uns wachruft. In diesem Roman ist es der Cocktail Malibu Orange, der die beiden Freundinnen Anja und Magda verbindet: Ein Drink, bei dem sämtliche Probleme besprochen und gelöst werden.
Anja hat genug und kündigt ihren Job. Das hat sie zuvor nie getan. Sie ist total aufgeregt und möchte nun ihrer besten Freundin Magda bei ihrem Lieblingsgetränk davon erzählen. Natürlich auch, um zu beratschlagen, wie es nun weitergehen soll. Doch Magda kommt nicht allein, sondern hat ihren Freund Volker dabei, von dem Anja bis eben noch nie etwas gehört hat. Und nicht nur das kommt ihr komisch vor, sondern auch diese Magda, die da vor ihr sitzt. Sie benimmt sich ganz anders als sonst, vor allem ist sie viel stiller und möchte bloß keine Dinge aus der wilden Jugend hören. Nur die erste Verliebtheit, in der man sich im besten Licht zeigen möchte? Anja schweigt und wartet ab. Doch Magda ist wie verwandelt. Darauf angesprochen wirkt sie gereizt und zieht sich noch mehr zurück.
Viele von uns haben die Erfahrung gemacht, dass vermeintlich lebenslange Freundschaften dann eben doch zerbrachen, weil das Leben einfach dazwischen kam. Ich habe mich sehr mit Anja verbunden gefühlt (nicht nur wegen des Namens) und mit ihr gelitten. Ich wollte Magda wachrütteln und mit Volker ein ernstes Wörtchen reden. Aber manchmal kann man eben nur zuschauen, da sein, aber verstummen. Die Autorin hat es wirklich verstanden, mich in diese Freundschaftsgeschichte hineinzuziehen und mich wütend und traurig zu machen. Außerdem ist die Diskussion mit Anjas Vater auch so eine Sache, bei der mein Puls rasant anstieg. Ein toller und sehr packender Roman.
Eure Anja
zum Produkt € 24,00*
Das Buch in einem Satz: Der niederländische Künstler Jan van Aelst soll mit den Nazis paktiert haben, doch eine Reporterin entdeckt, dass van Aelst noch weit mehr getan hat.
Lesenswert, weil alles, aber auch wirklich alles an Hintergrundgeschichte in diesem Roman wahr ist – und ja, es ist fast nicht zu glauben.
Für alle, die gerne Bücher über wahre Begebenheiten lesen und ganz nebenbei spannende Dinge erfahren möchten.
Wir befinden uns 1945 in den Niederlanden, wo eine Übergangsregierung hart ins Gericht geht mit Nazisympathisanten. Einer, der für seine Zusammenarbeit und seinen Kunsthandel mit Herrmann Göring im Gefängnis sitzt, ist der Künstler Jan van Aelst. Dieser war während der Besatzung wahnsinnig reich und gab opulente Feste, obwohl seine Mitmenschen unter den Nazis und dem Krieg leiden mussten. Die ehemalige Untergrundreporterin und nun ehrgeizige Journalistin Meg merkt allerdings schnell, dass es mit van Aelst eindeutiger Schuld nicht sehr weit her ist. Im Gegenteil, er gibt ihr einen Hinweis, dem sie mit Hilfe eines amerikanischen Offiziers nachgeht und entdeckt einen Betrug, der die berühmte Kunstszene der Niederlande zu erschüttern vermag. Doch wem kann man trauen? Warum hüllt sich der Künstler so in seine Geheimnnisse? Woher stammt sein Reichtum wirklich?
Zum Ende des Romans dachte ich mir, das kann doch gar nicht wahr sein. Nun, eine kleine Onlinerecherche hat mir allerdings direkt gezeigt, dass alles so stimmt. Die kleine Liebesgeschichte am Rand womöglich nicht und selbstverständlich wurden Namen verändert und Verwicklungen inszeniert, die es so vermutlich nicht gab – aber alles andere hat anscheinend wirklich so stattgefunden. Es ist also eine Art Enthüllungsgeschichte, Kriminalfall, Nachkriegserzählung und auf jeden Fall ein wirklich spannendes Buch.
Eben war ich noch in einem Walmagen und habe mit dem Protagonisten ums Überleben gekämpft und plötzlich sehe ich mich einem weltweiten Skandel gegenüber. Das vermag nur gute Literatur.
Eure Anja
zum Produkt € 26,00*
Das Buch in einem Satz: Die Transibirische Eisenbahn fährt von Peking nach Moskau durch das sogenannte Ödland und das mysteriöse Draußen dringt nach Drinnen.
Lesenswert, weil es eine wunderbar unheimliche Atmosphäre an Bord des Zuges gibt und man nicht weiß, was draußen lauert.
Für alle, die geschlossene Gesellschaften in Zügen mögen und gern mitreisen.
Goldene Lettern auf dem Schutzumschlag, ein geprägtes Emblem auf dem Buchumschlag und eine Zeichnung der Zugwagen auf dem Vorsatzpapier: Das ist ein handwerklich wunderbar aufgemachtes Debüt der Autorin Sarah Brooks (übersetzt von Claudia Feldmann) und die Handlung hat es in sich:
Mit dem Transsibirien-Express fahren Menschen im 19. Jahrhundert durch das Ödland zwischen Peking und Moskau. Eine geheimnisvolle Welt, die nur von diesem Zug durchquert werden kann, weil er extra gestählt wurde und komplett autark die mehrtägige Reise machen kann.
Es reisen die unterschiedlichsten Menschen mit: eine Frau unter falschen Namen, die herausfinden möchte, was auf der letzten Zugfahrt geschah; ein Naturforscher, der gedemütigt wurde und sich nun rehabilitieren will; und selbstverständlich dürfen bei einer illustren Runde eine Gräfin, ein Geistlicher und Weiwei, das Zugkind, nicht fehlen. Weiwei lebt seit der Geburt im Zug. Sie ist es auch, die bemerkt, dass etwas von draußen ins Innere des Zuges gelangt ist.
Als es während der Fahrt zu einem Schaden an der Wasserversorgung kommt, ist der Captain gezwungen, mitten im gefahrvollen Ödland zu halten.
Man denkt schon an „Mord im Orientexpress“ beim Lesen, denn auch hier kommt eine schaurige und düstere Atmosphäre auf, die mich immer weiter lesen ließ. Das Geschehen wird aus Sicht unterschiedlichster Personen erzählt, und so lernt man sie immer besser kennen. Es ergibt sich ein Gesamtbild mit einer spannenden Wendung zum Schluss. Eine tolle Parabel und ein Buch mit viel Stoff zum Diskutieren.
Seid gewarnt: „Die Transsibirien-Kompanie übernimmt keinerlei Verantwortung für Krankheit, Verletzungen oder den Verlust des Lebens während des Aufenthaltes im Zug.“
Vielen Dank @penguinbuecher für das LEX.
Eure Anja
zum Produkt € 24,00*
Das Buch in einem Satz: Beim Tauchen wird Jay von einem Pottwal verschluckt und hat nur noch für eine Stunde Sauerstoff.
Lesenswert, weil man noch nie einen Überlebenskampf IN EINEM WAL verfolgt hat.
Für alle, die McGyver von früher kennen (der Typ, der mit einer Büroklammer eine Bombe entschärfte): Es ist McGyver in einem Wal!!!
Und wieder einmal war es das Cover, das mein maritimes Herz ansprach. Allein das Setting ist schon spannend gewählt: ein Pottwal verschlingt den jungen Jay versehentlich.
Jays Vater hat seinem Leben im Meer ein Ende gesetzt, und Jay kämpft mit seinen Schuldgefühlen, da er den Vater im Stich gelassen hat. Die Beziehung der beiden ist seit jeher schwierig. Jay möchte nun die sterblichen Überreste bergen, um sie beisetzen zu können und sich von seinem Vater zu verabschieden.
Beim Tauchen gerät er allerdings in den Sog eines Pottwals und wird von diesem verschlungen, sodass er in einem der vier Mägen des Wales landet. Mit Sauerstoff der noch für eine Stunde reicht, versucht Jay einen Ausweg zu finden, was allerdings unmöglich erscheint, da er ja quasi lebendig begraben ist. Auf sich allein gestellt, erinnert sich Jay an alles, was ihn sein Vater gelehrt hat und bekämpft dabei seine eigenen Dämonen. Es fällt schwer, das Buch aus der Hand zu legen, denn man fiebert so sehr mit Jay mit.
Ich kann nur raten, auf gar keinen Fall während des Lesens zu essen, denn so ein Walmagen ist wirklich kein schöner Ort. Im Nachwort schreibt der Autor, dass er sich mit Walforschern zusammengetan hat, um dieses Szenario so authentisch wir möglich durchzuspielen. Netter Nebeneffekt: Man erfährt ganz viel über Pottwale ????.
Viel Spaß bei diesem Überlebenskampf!
Eure Anja
zum Produkt € 24,99*
Da ich gerade in Edinburgh Urlaub gemacht habe, musste „Baskerville Hall“ von Ali Standish mitkommen. Eine neue Kinderbuchreihe, in der Arthur Conan Doyle die Hauptrolle spielt, und die mich begeistert hat. Der Clou: Conan Doyles Romanfiguren lösen mit ihm gemeinsam die Fälle. Dr. Watson, Moriarty und schließlich auch der Meisterdetektiv, um nur einige zu nennen.
Arthur lebt in armen Verhältnissen in Edinburgh. Es ist das Jahr 1868. Gerade als er beschließt, die Schule gegen bezahlte Arbeit hinzuschmeißen, erhält er eine mysteriöse Einladung in das Internat „Baskerville Hall“. Schon die Anreise mit dem Luftschiff ist voller Abenteuer und natürlich lässt der erst Fall nicht lange auf sich warten: eine Reihe von Einbrüchen, bei denen der oder die Täter nichts entwenden. Arthur und seine neu gefundenen Freunde stürzen sich ins Abenteuer.
Spannend und humorvoll hat Ali Standish diese Detektiv-Geschichte für Kinder ab 10 Jahren geschrieben. Ein großer Spaß zum Vorlesen oder Selberlesen. Perfekt für ein erstes Kennenlernen des Meisterdetektivs und seines Schöpfers. Band 2 kommt bereits im Frühjahr. Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen mit „Baskerville Hall“.
Großartige Lesezeichen mit Detektivlupe haben wir auch da. Es kann also gleich losermittelt werden. Auf der Verlagsseite gibt es jede Menge Zusatzinformationen, Lese- und Hörproben.
Vielen Dank an @hanserliteratur für das LEX und die Lesezeichen.
Eure Tanja
zum Produkt € 17,00*
Das Buch in einem Satz: Die Geschichte einer Freundschaft zwischen zwei Mädchen, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Lesenswert, weil Beatrice Salvioni davon erzählt, dass es nicht immer leicht ist, füreinander einzustehen.
Für alle, die gerne Bücher lesen, die einen verändert zurücklassen und lange nachklingen.
Als ich ein Leseexemplar bei Penguin angefragt habe, schrieb mir die Mitarbeiterin, dass ich unbedingt auch das Buch lesen soll, das mich anschaut, wenn ich das Paket aufmache. Und so kam „Malnata“ - die Unheilbringende - glücklicherweise auf meinen Lesestapel.
Beatrice Salvioni ist 1995 geboren und hat mit ihren Erzählungen schon für Begeisterung in Italien gesorgt. „Malnata“ ist in 35 Länder verkauft und ein großer Erfolg. Anja Nattefort hat das Buch aus dem Italienischen übersetzt.
Maddalena, genannt „Malnata“, kennt es nicht anders: Alle im Ort halten sie für eine Person, die Unglück bringt. Aus diesem Grund darf auch unsere Erzählerin Francesca nicht mit ihr befreundet sein. Was würde dieses Verbot in Euch auslösen? Genau! Maddalena ist unangepasst, sie lässt sich nicht den Mund verbieten und sie hängt mit zwei Jungs ab, die nach ihrer Pfeife tanzen. Francesca ist das Gegenteil: sie kommt aus gutem Hause, ist artig und macht sich nicht schmutzig.
1935 hat die Gesellschaft kein Verständnis für aufmüpfige Frauen. Aber der Versuch, Maddalena mundtot zu machen, gelingt nicht. Vorsichtig versucht Francesca das Vertrauen dieses Mädchens zu gewinnen, ohne dass ihr klar ist, was diese Freundschaft ihr abverlangen wird.
Salvioni erzählt von Gewalt in Familien „Sein Sohn, Noè, dem die Wutausbrüche seines Vaters ins Gesicht geschrieben waren, ...“, von Jungs aus gutem Hause, die schlechter gestellte Frauen benutzen und wegwerfen und vom Mut, sich gegen herrschende Ungerechtigkeit aufzulehnen – Ausgang ungewiss.
Mir hat Salvioni die beiden Mädchen mitten ins Herz geschrieben. Natürlich haben die beiden mich an Elena Ferrantes Lila und Elena erinnert. Aber der Unterschied ist die Kompaktheit des Textes und die weniger toxische Beziehung. Eine wunderbare Sommerlektüre mit Tiefgang.
Vielen Dank @penguinbuecher für das LEX.
Eure Tanja
zum Produkt € 24,00*
Das Buch in einem Satz: Ein Schiff geht unter und nach einem Jahr kommen 30 Überlebende zurück nach England, die vom später zurückgekehrten Kapitän der Meuterei angeklagt werden.
Lesenswert, weil man auf spannend erzählte Weise ganz viel über diesen Vorfall und die englische Marine und die Seefahrt erfährt.
Für alle, die sich für Seefahrt interessieren und ein Geschenk für Männer suchen, die sich eigentlich nichts wünschen, aber gerne in Sachbüchern stöbern.
Also dieses Jahr habe ich schon so einige Sachbücher gelesen, wobei dieses hier zu den richtig gut erzählten gehört. Nicht trocken, sondern packend und informativ gleichzeitig, das sich wie ein Thriller liest.
In dem Buch erhält man einen Einblick in die englische Seefahrt des 18. Jahrhundert und erfährt, mit welchen Problemen die englische Marine zu der Zeit zu kämpfen hatte: dass es beispielsweise gängige Praxis war, Männer ihren Familien zu entreißen und in den Dienst der Marine zu zwingen, weil es an Matrosen und Seefahrern fehlte. Die Crew des königlichen Eroberungsschiffs „The Wager“ kämpft auf engem Raum mit Krankheiten (Skorbut war damals als Krankheit noch nicht bekannt) und soll um die gefährlichen Gewässer rund um Kap Hoorn segeln – was leider nicht gelingt, denn das Schiff strandet. Ein kleiner Teil der Mannschaft überlebt und es beginnt ein Überlebenskampf jenseits der englischen Zivilisation, jenseits des britischen Marinerechts. Nach über einem Jahr schaffen es 30 Männer endlich und geradeso zurück nach England, wo sie dann der Meuterei angeklagt werden – und zwar von ihrem Kapitän, den sie eigentlich auf der Insel zurückließen.
Der Ausgang dieses spannenden Gerichtsprozesses hat mich am Ende wirklich überrascht, denn die englische Navy hatte damals natürlich ihren guten Ruf zu wahren. Ich habe spannende Einblicke in die Seemannschaft des 18. Jahrhunderts erhalten und habe so gewissermaßen einen packenden Kriminalfall gelesen, der sich aus historischem Archivmaterial speist. So sollten alle Sachbücher geschrieben werden!
Eure Anja von Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 25,00*
Das Buch in einem Satz: U-Boot-Kapitän Todaro hat seinem Befehl gemäß ein Frachtschiff im 2. Weltkrieg versenkt, aber entgegen dieses Befehl die Menschen gerettet.
Lesenswert, weil die Seenotrettung noch heute absolut nötig ist und Seerecht vor Politik gehen sollte.
Für alle, die großartige U-Bootfilme wie „Das Boot“ und auch „Jagd auf roter Oktober“ lieben.
Dieser kleine Roman hat es in sich. Im Vorwort erzählt Sandro Veronesi wie er überhaupt zu diesem historischen Stoff kam. Gerade bei der aufkommenden Flüchtlingspolitik im Mittelmeerraum vor ein paar Jahren empfand er es als bitter nötig, die mangelnde Menschlichkeit im Umgang mit Flüchtenden zu suchen – und er hat sie doch tatsächlich im 2. Weltkrieg gefunden.
Der italienische U-Boot-Kapitän Salvatore Todaro soll 1940 im Atlantik patrouillieren. Als Leserin war ich mit an Bord dieses engen, stickigen U-Bootes voller Männer, die zusammengewürfelt nun wie ein Uhrwerk funktionieren müssen. Ich habe verschiedene U-Boot-Fahrer kennengelernt, einen Maschinisten, der eigentlich Korallenfischer ist, den Obermaat bis hin zum Koch. Und dann wird plötzlich ein feindliches Frachtschiff versenkt. Laut Befehl soll der Kapitän die Feinde sich selbst überlassen, doch Todaro wägt ab: Was wiegt schwerer, politischer Befehl oder das Seerecht, das die Rettung Schiffbrüchiger vorschreibt? Er entscheidet sich für letzteres, gegen den Befehl und auch gegen den Willen von Teilen beider Crews.
Was für eine packende Geschichte. Was für ein aufrechter Seemann und Held, der einfach das Richtige tut, ohne das es einfach ist. Dieses Buch ist ein wahrer Schatz und auch richtig gut geschrieben. Es hätte noch viel mehr Seiten haben können, aber ich liebe auch starke Kapitäne (wobei der schwarze Korsar nach wie vor auf Platz 1 meiner persönlichen Charts steht; auch ein Italiener, wenn auch fiktiv).
Eure Anja von Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 22,00*
Das Buch in einem Satz: Es geht um die Mutter von Johannes Kepler (ja genau, DEM Johannes Kepler), die hier wie damals auch in Wirklichkeit als Hexe angeklagt wird.
Lesenswert, weil hinter vielen berühmten Männern Frauen stehen, die man nicht kennt und das unbedingt geändert werden muss.
Für alle, die „Marschlande“ und „Die Hexen von Cleftwater“ gelesen haben und sich für die Befragungen der angeblichen Zeugen interessieren.
Der Titel dieses Buches ist hier Programm, denn ganz genau darum geht es: Der Mutter des Astronomen Johannes Kepler wird der Prozess wegen angeblicher Hexerei gemacht. Wir befinden uns ganz am Anfang des Dreißigjährigen Krieges in einem kleinen Dorf, wo man sich von klein auf kennt. Die alte Keplerin, eine vierfache Mutter, die früh von ihrem Mann verlassen wurde (obwohl sie ihn zweimal zurückholen konnte), erzählt in ihrer Arrestzelle ihrem Freund Simon alles über ihren Hexenprozess. Dabei kommentiert sie durchaus ironisch das Leben im Dorf, das nach einem harten Winter und mehreren schlechten Ernten alles andere als leicht ist. Man hilft sich gegenseitig, wobei Neid und Missgunst natürlich nicht lang auf sich warten lassen und ein jeder sich meldet, um pflichtgetreu sein Wissen um angebliche Hexereiwerke der Katharina Kepler zu teilen.
Ein toller Einfall der Autorin ist es, die Befragungen der Zeugen abzudrucken. Diese zu lesen zeigt den Aberglauben, der im 17. Jahrhundert weit verbreitet war und die man andererseits auch echt aushalten muss. Mehrfach habe ich mir beim Lesen an die Stirn gefasst, war ungläubig und fassungslos über Menschen, die scheinbar herzlos und ohne jegliche Empathie eine Frau ausliefern wollen. Ich kann nur empfehlen, erst nach dem Lesen den Wikipediaartikel über die Familie Kepler zu lesen, denn dieser Roman hangelt sich an historischen Daten entlang und die Spannung wäre sonst dahin. Fiebern Sie also beim Lesen mit und drücken Sie der Keplerin die Daumen bei ihrem Hexenprozess.
Eure Anja von Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 24,00*
Das Buch in einem Satz: Frau Yeom revanchiert sich bei einem Obdachlosen und gewinnt dadurch mehr als es zunächst den Anschein hat.
Lesenswert, weil die Frage aufgeworfen wird, was es eigentlich braucht, um ein Leben zu verbessern?
Für alle, denen „Frau Komachi empfiehlt ein Buch“ und „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ absolut gefallen hat.
„Unter jedem Dach gibt es ein Ach.“ An diesen Satz musste ich beim Lesen immer und immer wieder danken. Wir alle haben so unser Päckchen mit uns zu tragen. Und wir alle brauchen hin und wieder einen kleinen Schubser, um eine Krise zu bewältigen, um wieder auf die richtige Bahn zu kommen. Genau darum geht es in all den zauberhaften Begegnungen in Frau Yeaoms kleinen 24h-Laden.
Die alte Dame Frau Yeom führt einen 24h-Laden, sehr zum Missfallen ihres Sohnes. Der möchte ihn gern verkaufen, um mit dem Geld irgendwie groß rauszukommen. Eines Tages wird das Portemonnaie von Frau Yeom gestohlen und der Obdachlose Dok-go erkämpft es für sie zurück. Um sich zu revanchieren nimmt sie ihn mit in ihren Laden und gibt ihm eine deluxe-Lunchbox zu essen. Fortan darf er immer wieder kommen, wenn er hungrig ist. Da der Angestellte für die Nachtschicht kündigt, stellt Frau Yeom kurzerhand Dok-go ein. Mit dieser Tat wird nun eine Lawine der kleinen guten Taten in Gang gesetzt. Dok-go, der natürlich eine Geschichte hat, die am Ende aufgelöst wird, versteht es, mit kleinen Gesten, den richtigen Worten den verschiedensten Kund:innen den richtigen Denkanstoß zu verpassen. Sei es Frau Oh, die mit ihrem pc-süchtigen und arbeitslosen Sohn nicht mehr klarkommt oder (und das ist wirklich ein toller Einfall) die Schriftstellerin, der er hilft, ihr Buch (dieses Buch?) zu schreiben.
Eigentlich habe ich im Freibad sitzend nur mal eben reinlesen wollen, aber ich wurde so in die Geschichte hineingezogen, dass ich dann nachmittags und abends und bis in die Nacht hinein das Buch auslesen musste. Es ist ganz wundervoll geschrieben und hat mich mit seinem Tiefgang vollends überzeugt. Es lässt uns ein wenig Seouler Stadtluft schnuppern und ist eine schöne Sommerlektüre!
Eure Anja
zum Produkt € 22,00*