Liebe Lesende,
hier versorgen wir Sie mit unseren Leseempfehlungen, die Sie gerne über den Shop hier oder bei uns im Laden bestellen können. Wenn Sie weitere Lesetipps brauchen oder ein wirklich gutes Buch verschenken möchten, stehen wir auf allen Kanälen für eine Beratung zur Verfügung.
Ihr Team von Schwarz auf Weiß
Das Buch in einem Satz: Junges Mädchen findet zurück aus dem finsteren Loch, in das sie eine gescheiterte Beziehung katapultiert hat.
Lesenswert, weil dieses kleine Büchlein das Herz erwärmt und uns in die Welt des legendären Bücherviertels Jinbocho in Tokio entführt.
Für alle, die Bücher und das Lesen lieben und an die heilende Kraft der Literatur glauben.
Die Autorin Satoshi Yagisawa erzählt uns die Geschichte von Takako, einem jungen Mädchen in Tokio, das von ihrem vermeintlichen Freund abserviert wird. Für ihn war sie immer nur eine Affäre, heiraten wird er eine andere. Völlig zerstört, kündigt sie und zieht sich in sich selbst zurück. Das Angebot ihres Onkels, in sein Antiquariat in Jinbocho (unbedingt mal die Seite https://en.jimbou.info/ besuchen – da will man sofort losfliegen ) zu ziehen, nimmt sie nur widerwillig an, weil sie sich nicht in der Lage sieht, arbeiten zu gehen. Dort begegnet sie der Literatur, die ihre heilende Kraft entfaltet und Takako ins Leben zurückholt.
Hach, was für schönes Kleinod in diesem Bücherfrühling. Ich bin gedanklich für einen Tag in die Straßen von Jinbocho eingetaucht und den liebenswerten Charakteren gefolgt. Mir sind viele neue japanische Schriftsteller begegnet, von denen ich sicherlich den einen oder anderen für mich entdecken werde. Als Buchhändlerin sehe ich jeden Tag, was Literatur bewirken kann: leuchtende Augen, strahlende Gesichter, Empörung, Leidenschaft und Sehnsucht, wenn der Folgeband der Lieblingsserie auf sich warten lässt – um nur einiges zu nennen. Und so haben mir Satoshi Yagisawa und ihre Übersetzerin Ute Enders einen wundervollen Lesenachmittag beschert, für den ich sehr dankbar bin.
Verzauberte Grüße von
Tanja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 18,00*
Das Buch in einem Satz
Spitzenautor plaudert aus dem Altpapier-Container.
Lesenswert, weil Arno Geiger einfach toll schreiben kann.
Für alle, die gern wissen möchten, wie Arno Geiger zu dem Schriftsteller wurde, der er heute ist.
Kein Roman, sondern ein Memoir hat uns Arno Geiger mit „Das glückliche Geheimnis“ beschert. Allein der Titel ist doch einfach wunderbar. Ich kann verstehen, dass eine seiner Freundinnen ihn darum beneidet, dass er mit 30 noch ein solches besitzt. Und was ist nun dieses Geheimnis?
Arno Geiger ist jahrzehntelang in Altpapier-Containern auf die Jagd gegangen. Auf die Jagd nach Büchern, aber auch nach verschriftlichtem Leben, wie in Briefen oder Tagebüchern. Er finanziert sich in der Studienzeit immer wieder aus den dortigen Funden: Bücher werden auf dem Flohmarkt verkauft, echte antiquarische Schätze anderweitig zu Geld gemacht. Nebenbei philosophiert er über die Veränderungen in der Gesellschaft. Denn der Müll lässt tief blicken. Im Altpapier werden die Dinge der Toten entsorgt. „Die Altpapiertonne hingegen ist eine Auslöschungsanstalt.“
Die Sprache, die Geschichte, die Gedanken – all das macht dieses Buch lesenswert.
Eure Tanja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 25,00*
Das Buch in einem Satz: Magischer Realismus im karibischen Setting über eine ungewöhnliche Liebe - und noch so vieles mehr.
Lesenswert, weil Ihr ein solches Buch noch nicht gelesen habt.
Für alle, die Bücher lieben, die aus dem Rahmen fallen und uns in fremde Welten entführen.
Was für ein literarischer Ritt! Erzählung, Gesang, Märchen, Liebesgeschichte – und das alles auf 233 Seiten. „Die Meerjungfrau von Black Conch“ von Monique Roffey ist eines der ungewöhnlichsten Bücher, die dieses Jahr auf unserem Tisch gelandet sind, und diese Meerjungfrau ????♀️ hat mal so gar nichts mit Disneys Arielle zu tun.
David, Fischer auf einer kleinen Insel der Antillen, erzählt uns die Geschichte von Aycayia, Meerjungfrau seit Jahrtausenden. Eines Tages wird sie von Sportanglern aus den USA gefangen – eine 14-Seiten dauernde Jagdszene – Moby Dick lässt grüßen. Sie wird wie ein Schwertfisch kopfüber aufgehängt, die Dollars winken und die Männer sind abgestoßen, fasziniert und erregt gleichermaßen. Aber David kann es nicht zulassen, dass dieses wundersame Wesen in die Hände der Häscher geraten soll und befreit Aycayia. Nach und nach verwandelt sich das Zwitterwesen und wird wieder zur Frau. Wer jetzt an eine glückselige Liebesgeschichte denkt, liegt definitiv falsch, aber was passiert, müsst ihr natürlich selbst herausfinden ????.
Monique Roffey verhandelt in ihrem Roman viele aktuelle Themen, wie Identität, Rassismus, Emanzipation, Kolonialismus – vor allem aber ist dies eine zarte Liebesgeschichte zwischen zwei Wesen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und sich doch so nah sind. Und dass dieser Roman uns so begeistert hat, liegt nicht zuletzt an der genialen Übersetzung von Gesine Schröder. Chapeau ????!
Vielen Dank an den @tropenverlag für das Leseexemplar.
Eure Tanja und Anja
zum Produkt € 22,00*
Das Buch in einem Satz: Clara und Elias verlieben sich wider Erwarten ineinander, wobei das eigene Ego und gemachte Erfahrungen sie mit angezogener Handbremse fahren lassen.
Lesenswert, weil das Finden der ersten, großen Liebe im fortgeschrittenen Alter genauso aufregend ist wie mit süßen 17 Jahren – und gleichzeitig ganz anders.
Für alle, die wunderschöne und treffend formulierte Stellen in Büchern anstreichen. Aber Achtung: In diesem Buch geht es schon ab Seite sechs damit los.
Als Erwachsene konnte ich das Abwägen und Überdenken, aber auch das Ego der beiden Hauptfiguren sehr gut nachempfinden. Dass ich allerdings von dieser Sprache so mitgerissen würde, habe ich nicht erwartet.
Es geht um Clara, eine Mittvierzigerin mit dementer Mutter und einer Kündigung in der Hand, und Elias, einen Theaterschauspieler mit Tochter und einer Eigentlich-aber-doch-nicht-so-richtig-Freundin. Die beiden lernen sich kennen und stellen fest, dass mit der richtigen Person kein sich Verstellen oder Zurückhalten nötig sind. Sie werden ein Paar, das sich aber nicht Hals über Kopf in eine Beziehung stürzt, sondern sich trotz emotionalem Gepäck trauen muss, glücklich zu sein – ganz ohne Sicherheitsnetz.
Ungefähr in der Mitte des Romans habe ich mich gefragt, was könnte denn jetzt noch kommen? Aber dann holt der Herr Arenz einmal so richtig Schwung und hat mich auf eine wilde Fahrt mitgenommen. Ich gestehe, dass es zum Ende hin ganz schön dramatisch zugespitzt ist, aber ich habe bis zuletzt mitgefiebert, war glücklich, traurig und wütend und wollte einfach wissen, wie und ob es mit Clara und Elias endet. Diesen Roman MUSSTE ich bis morgens halb zwei auslesen.
Das war mein erster Ewald Arenz-Roman, aber definitiv nicht mein letzter!
Hier ist eine der von mir angestrichenen Stellen im Roman:
„Im Ganzen fuhr ein Zug auch dann zum falschen Ziel, wenn man in ihm gegen die Fahrtrichtung ging.“ (S. 116).
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 24,00*
Das Buch in einem Satz: Pferdeknecht Hans, Adelsspross Adam und angehende Mathematikerin Klara erleben die letzte Nacht vor der Mobilmachung des Ersten Weltkrieges.
Lesenswert, weil es ein wirklich gut gemachtes Stimmungsbild der alten und der jüngeren Generation kurz vor dem 1. Weltkrieg ist.
Für alle, die „Die Welt von gestern“ von Stefan Zweig mögen und die Zeit in Wien, wie es sie nach dem 1. Weltkrieg nicht mehr gab, in nur einer Nacht kennenlernen möchten.
Die Welt passt nicht mehr. Diesen Gedanken hatte ich mehrfach beim Lesen. So, wie es jetzt am Vorabend des Ersten Weltkrieges ist, kann und wird es nicht bleiben.
Es geht um drei junge Menschen, die aus völlig verschiedenen Gesellschaftsschichten in Wien zusammenkommen (also eigentlich inkommensurabel sind): Pferdeknecht Hans ist zum ersten Mal in Wien und allein vom Trubel der Großstadt schier überwältigt. Adam soll als adliger Sohn in die militärischen Fußstapfen seiner Familie treten. Er hat aber gar kein Verlangen danach, sich an der Front erschießen zu lassen für eine Welt, deren Werte er nicht vertritt. Klara möchte als eine der ersten Frauen an der Universität von Wien in Mathematik promovieren. Sie hat ihre ärmliche Herkunft überwunden, doch der Weltkrieg droht, ihre Pläne zu durchkreuzen.
Die drei streifen am Vorabend des Ersten Weltkrieges durch die Stadt und nehmen an einer (irrsinnig gut geschriebenen) Debatte der alten Generation über den Krieg teil, den diese rückwärtsgewandt glorifiziert, aber selbst nicht daran teilnehmen wird. Sie ziehen hinaus ins Viertel der Ärmsten der Armen und enden in einer Drogenhöhle, wo sie sich dann dem allmächtigen Krieg stellen müssen, der die ganze Welt in Flammen setzen und für immer verändern wird.
Allein beim Schreiben merke ich, was die Autorin alles in nur 350 Seiten hineingeschrieben hat. Das Thema der Psychoanalyse war zudem ein spannendes Gedankenspiel, wobei für mich persönlich die Schilderungen der Stadt und der Menschen die Qualität des Romans ausgemacht haben. Allein die Ankunft von Hans am Bahnhof ist großartig und authentisch geschildert.
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 25,00*
Das Buch in einem Satz: Beim Entrümpeln ihres Elternhauses lernt Elin ihre Eltern und ihre Familie erst richtig kennen.
Lesenswert, weil es so schön melancholisch geschrieben ist und wir uns alle fragen, was wir vom Leben eigentlich erwarten.
Für alle, die Geschichten über Familien, geheimste Geheimnisse und spannende Wendungen mögen.
Von einem Moment auf den anderen verändert sich das Leben von Nesthäkchen Elin, deren Brüder und Vater bei einem Erdrutsch verschlungen werden. Als nun auch ihre Mutter stirbt, möchte sie das Haus ihrer Familie verkaufen. Sie nähert sich früheren Nachbarn und Menschen wieder an, die Anteil an ihrem Leben nehmen und schon immer nahmen. So auch Ola, in den sie einst verliebt war, aber nie richtig zu ihm fand.
In Gesprächen und anhand von Dokumenten erfährt sie von einem Ferienhaus in Frankreich, das ihre Eltern gekauft haben, von dem sie aber nichts wusste. Sie reist dorthin und erfährt erst dort, wer ihre Eltern eigentlich waren. Gleichzeitig hilft ihr diese Reise, um sich selbst zu finden und zu erkennen, was genau sie eigentlich im Leben will.
Mir hat die melancholische Stimmung im Roman sehr gut gefallen. Die Rückkehr an den Ort der Geburt ist in der Literatur ja ein sehr beliebtes Motiv, aber Kristin Valla hat dies mit der Frage, wer unsere Eltern eigentlich sind, wirklich spannend verknüpft. Die Enthüllungen über die Eltern sind alles andere als gewöhnlich. Sie zeigen sozusagen die andere, die nicht-elterliche Hälfte ihrer Eltern.
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 24,00*
Das Buch in einem Satz: Die Tochter von Johann Sebastian Bach zeigt auf, dass die Frau des Literaturprofessors Gottsched nicht nur das brave Frauchen am Herd war – wie so viele Frauen der Aufklärung es nicht waren.
Lesenswert, weil man erfährt, dass Männer Wadenattrappen in Deutschland trugen und die Frauen weit mehr als nur Zierde ihrer Männer waren.
Für alle, die sich für die Literaturszene und Musik im 18. Jahrhundert interessieren und starke Frauen mögen.
Angela Steidele hat sich mit Dorothea Bach eine eher unbekannte Tochter des Komponisten Johann Sebastian Bach als Erzählfigur ausgesucht, die sich aber mühelos zwischen den Künstlern jener Zeit bewegen konnte, um uns einen spannenden Blick hinter die Kulissen der Aufklärung zu gewähren.
Aufhänger des Romans ist der Nachruf des Literaturprofessors Johann C. Gottsched auf seine junge Frau Luise, denn ein ihm ergebenes Hausfrauchen wie er meint, war sie nicht. Dorothea erzählt, wie belesen und wissenschaftlich interessiert Luise ist – auch wenn ihr Mann sie gern als seine Sekretärin für Kopierarbeiten verwendete, da ihre Handschrift so schön sei. Dorothea selbst wirkt aktiv an der Entstehung des Weihnachtsoratoriums ihres Vaters mit und es zeigt sich, dass die Frauen, obwohl im Schatten der Männer, einen sehr großen Anteil an bedeutenden Werken hatten.
Mir gefällt besonders gut, dass man als Leser:in bei Gesprächen auf Abendveranstaltungen und in den Salons quasi mit dabei ist und so ganz nebenbei die „Stars“ während der Aufklärung trifft, wie Lessing, der das Theater zur Erziehung nutzen will und Gottscheds Regelkunst übernimmt, während dann der junge Goethe später genau diese Regelpoetik sprengen wird. Man erfährt so viel über die Probleme des Druckens von Noten oder über das „Twitter“ jener Zeit, nämlich kleine Zettelchen, die meist anonym verteilt und dann besprochen wurden.
Während ich das schreibe, fallen mir noch so viele spannende und unterhaltsame Dinge ein, die ich während des Lesens ganz nebenbei erfahren habe, wie zum Beispiel, dass die Frauen früher Zuhause selbst Bier brauten oder dass Professorenstellen an der Universität nicht bezahlt wurden oder …. ????
Eure Anja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 25,00*
Das Buch in einem Satz:
Tochter versucht verzweifelt die Unschuld ihres zum Tode verurteilten Vaters in nur 35 Tagen zu beweisen und stößt auf unerwartete Geschehnisse in der Vergangenheit.
Lesenswert weil
Spannend wie ein Krimi, aber tiefgründiger Gesellschaftsroman über die Probleme in den USA der Gegenwart.
Für alle, die gern
Kriminalromane, Gesellschaftsromane und „Der Club“ von Takis Würger lesen.
Back to the Roots – so könnte man den neuen Roman „Unschuld“ von Takis Würger sehen. Wie im Roman „Der Club“ widmet sich die Geschichte oberflächlich betrachtet einer Straftat. Molly Carver versucht in 35 Tagen die Unschuld ihres Vaters zu beweisen, bevor er hingerichtet werden soll. Das Verbrechen liegt 10 Jahre zurück. Ihr Vater soll Caspar Rosendale, Spross der reichsten Familie am Ort, ermordet haben. Molly kann dies nicht glauben und wagt einen verzweifelten Versuch, indem sie sich im Haus der Rosendales als Hausmädchen einstellen lässt. In Rückblenden erfahren wir, wie die letzten Tage von Caspar ausgesehen haben.
Ich fand das Buch spannend geschrieben mit sympathischen Figuren, die gebrochen sind, egal ob sie im Trailer oder in der Villa aufgewachsen sind. Wie auch bei „Der Club“ hält Takis Würger das Brennglas auf einen bestimmten Ausschnitt der in diesem Fall amerikanischen Gesellschaft. Somit sind seine Bücher gleichzeitig Sozialstudien und vielschichtiger als ein Whodunit-Krimi. Kurze Sätze, szenisches Schreiben, das prägt den Roman und macht ihn umso mehr zu einem Buch, das ich unbedingt weiterlesen musste. Takis Würger hat die Schauplätze in Rosendale, Hudson Valley, monatelang besucht, war im Diner und in der Buchhandlung vor Ort. Und das merkt man dem Roman an: alles wirkt „echt“ und lebendig.
Also Ihr Buchstabenverschlinger: klare Leseempfehlung.
Herzlichen Dank an den Penguin Verlag für das Leseexemplar.
Eure Tanja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 22,00*
Das Buch in einem Satz
Heile Kleinstadt-Fassade nach außen, prügelnder Vater in der Villa und ein Mädchen, das versucht, Heilung zu finden.
Lesenswert weil
Großartig, verstörend, Eindruck hinterlassend und eben großartig!
Für alle Fans von
„Die Wut die bleibt“, Mareike Fallwickl, „Lügen über meine Mutter“, Daniela Dröscher – guten Büchern, die etwas Wichtiges zu erzählen haben.
Den ersten Teil von „Liebe ist gewaltig“ aus der Feder von Claudia Schuhmacher habe ich in einem Rutsch durchgelesen. Wie uns die 17jährige Juli von ihrem Alltag aus Hass, Angst, Erniedrigung und Gewalt erzählt, hat einen solchen Sog entwickelt, dass ich wie gebannt weiterlesen musste. Der schnodderige Ton, ein rasantes Tempo und unglaublich gute Szenen lassen einen kaum Luft holen beim Lesen.
Der gewalttätige Vater hat die Mutter und die vier Geschwister im Griff. Die Mutter ist zwar erschüttert, wenn er die Kinder verprügelt, aber sie schweigt und ist seine Erfüllungsgehilfin. Im Laufe des Buches folgen wir Juli in ihrem Leben nach Berlin, in die Schweiz, wie sie versucht, Halt und Heilung zu finden, „normal“ zu sein. Jeder Lebensabschnitt endet mit einer Katastrophe, einem BÄM.
Claudia Schuhmacher hat so unglaublich eindrückliche Sätze für die Gedanken ihrer Protagonisten gefunden: „Ich beiße auf ein Kügelchen (im Eis), ein Frostblitz fährt mir in die Stirn, kein Wimpernzucken. Schmerz amimisch wegstecken gehört zu meinen Kernkompetenzen.“ Und für die Atmosphäre ihres Aufwachsens: „Bei uns gab es weder Schokolade noch Chips, aber Selbsthass für alle.“
Das Ende ist glücklicherweise versöhnlicher, sodass man nicht völlig zerstört aus diesem grandiosen Buch wieder auftaucht. Claudia Schumacher hat die perfekten Worte für ihre Geschichte gefunden. Herausgekommen ist ein sprachgewaltiges Debüt! Eines meiner absoluten Jahres-Highlights 2022.
Eure Tanja vom Team Schwarz auf Weiß
zum Produkt € 22,00*
Das Buch in einem Satz: Der aufrechte 1. Offizier der Royal African Company fühlt sich von Ehefrau und Vorgesetzten hintergangen und wird einer der gefürchtetsten Freibeuter der Karibik, um sich gnadenlos zu rächen.
Lesenswert, weil die Seeschlachten so spannend und treffend formuliert geschildert werden und es diesen ruhmreichen Jack Bannister wirklich gegeben hat.
Für alle, die die Fluch der Karibik-Filme lieben und sich nach der Arbeit in ein Abenteuer stürzen möchten.
Ich habe genau zwei Tage für diesen Roman gebraucht und das dürfte eigentlich schon alles sagen. Was für eine spannende Geschichte. Kein schwülstiger Piratenroman mit schnulzigem Ende, sondern ein Buch über einen aufrechten Mann, dessen Weg im Leben ein anderer wird, als er dachte.
Jack ist ein ehrgeiziger Mann, der es eines Tages zum Kapitän der Royal Navy bringen möchte. Während eines Angriffs von zwei Piratenschiffen ergreift er das Kommando und kann dank cleverer Segelmanöver entkommen, was ihm zu Ruhm und Ehre gereicht. Er wird Kapitän der Golden Fleece; allerdings muss er erkennen, dass er diese Beförderung wohl auch den Gefälligkeiten seiner Frau gegenüber seinen Vorgesetzten zu verdanken hat. Verletzt und rachsüchtig rüstet er sein Schiff auf und sagt der als unbezwingbar geltenden Royal Navy den Krieg an. Er kapert ihre Schiffe und wird auch von den Freibeutern der Tortuga, u.a. Henry Morgan, geachtet.
Ich liebe Geschichten, die sich um gnadenlose Rache drehen und es gab einige Momente, da fühlte ich mich an Dumas‘ „Der Graf von Montechristo“ erinnert. Allerdings sind es hier all die nautischen Begriffe, die spannenden Seeschlachten und Einblicke in die Seefahrt des 17. Jahrhunderts, die mich fasziniert haben.
Eure gefürchtete Anja der sieben Weltmeere
zum Produkt € 17,99*